Liebe alle,
nach langen Jahren des Betriebs folgt nun auch das Geschichteforum dem Germanistikforum (https://forum.narrenschiff.org) in den Ruhestand.

Allerdings lassen wir das Forum noch aktiv (also eher ein Vor-Ruhestand), nur die Neu-Registrierung ist ab sofort nicht mehr möglich. Leider ist das Administrationsteam auf eine Person geschrumpft und mir alleine ist es - auch zeitlich - nicht mehr möglich, das Forum den aktuellen Studienplänen angemessen anzupassen und das Forum zu moderieren.

Falls es Interessierte an einem Fortbetrieb gibt (eventuell in Kooperation mit der FB-Gruppe), können sich diese gerne an mich wenden.

rassismus?

Alle allgemeinen Fragen zum Diplomstudium Geschichte (WS 1992/2002) und zum LA Geschichte (WS 1992/2002).
hanna

Beitrag von hanna »

ich bin fast fassungslos wie geschichte-studierende so einen unsinn verbreiten können wie ein paar von euch weiter oben. also, wenn einige von euch immer noch an irgendwelche aufklärerischen gesetze der völlig wertfreien objektivität glauben und dann meinen, ein rechtsextremer wie herr höbelt könne quasi ohne seine politische ideologie einfließen zu lassen über "indianerkriege" (und dass er die native americans als indianer bezeichnet zeigt, wie er zum europäischen imperialismus/ kolonialismus a la "entdeckung" von amerika steht) sprechen kann, dann habt ihr wirklich nichts begriffen. es gibt doch überhaupt kein wissen ohne ideologie! wissen ist nicht etwas, das einfach so da ist. im gegenteil, es wird im nachhinein erzeugt. welche dinge wir heute lernen, wissen, welche uns wichtig erscheinen und welche nicht, all das hängt doch zutiefst mit all dem zusammen, wer wir heute sind. habt ihr schon vergessen, was man uns im ersten semester gesagt hat? nämlich, dass es darauf ankommt, welche frage ich an eine quelle richte, und demenstprechend bekomme ich eine antwort? man kann doch nicht ernsthaft glauben, jemand kann objektiv irgendwelche fakten wiedergeben, ohne auszuwählen, zu gewichten, zu strukturieren und dabei - natürlich! - seine politische haltung einzubringen. das ist auch ok, solange das deutlich und transparent gemacht wird. und entschuldige - ich war über den vermerk im kovo äußerst erfreut! ich habe nämlich das recht zu erfahren, wenn ein unidozent durch aussagen, publikationen, etc. auffällt und als rechtsextrem ausgemacht werden kann. ich habe ein recht darauf, weil ich dann seine vorlesung nicht besuchen werden! egal zu welchem thema er spricht! es reicht mir dann nämlich ein paar seiner zitate zu lesen und ich muss mir das ganze nicht mehr live anschauen. das hat dann nichts damit zu tun, irgendwelche vorurteile zu verbreiten oder gar eine "hetzjagd" gegen jemanden anzuzetteln, sondern es bedeutet schlicht eine politische haltung zu haben und diese nicht an den toren zur uni abzugeben!
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catilina
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Beitrag von catilina »

@ hanna:
ich finde, du hast hier ein wichtiges thema angesprochen. ich kenne höbelt wie gesagt nicht und habe mir (bis jetzt) auch noch nicht die mühe gemacht das weiter zu recherchieren. ich weiß, dass es ideologiefreie weitergabe von "wissen" nicht geben kann, das hat man uns sogar auf der pädak beigebracht :wink: ich denke aber, bei aller toleranz, dass es unverantwortlich ist (wenn dem so ist) einen rechtsradikalen an einer universität und dann auch noch geschichte lehren zu lassen, da bringen irgendwelche warnungen auch nichts.
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hanna

Beitrag von hanna »

ganz deiner meinung, catilina. ich finde es unglaublich, dass höbelt seit jahren lehraufträge auf der geschichte bekommt! und - nur damit ich nicht falsch verstanden werden - mit meinem letzten satz meinte ich meine eigene politische haltung: nämlich mir von keinem rechtsradikalen was über geschichte erzählen zu lassen. ich meinte nicht höbelts haltung, denn - das kann nicht oft genug gesagt werden - rassismus/faschismus ist keine meinung, keine haltung, sondern ein menschenverachtendes verbrechen!
hanna

haus der heimat

Beitrag von hanna »

und @starbuck: weil du vorher von höbelts "extremem historischen wissen" gesprochen hast, von dem dein großvater bei einem seiner vorträge im "haus der heimat" so beeindruckt war, ein kleines zitat für dich aus dem DÖW:

>>>
Finanzspritze für "Haus der Heimat"

Ein zur Förderung der "Vertriebenenverbände" etablierter Fonds könnte zur Geldquelle für rechtsextremistische Betätigung werden. Ist es doch vor allem das Wiener "Haus der Heimat", welches aus dem mit 100 Millionen Schilling (55 Millionen von Seiten des Bundes, 45 Millionen von Seiten der Länder) dotierten Topf schöpfen wird. Und dieses ist mehr als bloßes "Vertriebenen-Zentrum", nämlich auch Ort für Veranstaltungen des Neuen Klubs.

Der Neue Klub (NK) wurde 1957 von ehemaligen Nationalsozialisten und rechtskonservativen Honoratioren gegründet. In seinen Statuten hieß es zumindest noch in den 70-er Jahren, Mitglieder "können nur Männer deutscher Volkszugehörigkeit" werden. Über Erich Führer, den Mitbegründer und ersten Obmann des NK, heißt es noch heute zustimmend: "Seine Grundeinstellung - das gesamtdeutsche Denken - leitete Erich Führer 1929 dorthin, wo er entschiedensten [sic!] Vertreter seines Gedankengutes sah, in die Reihen der Nationalsozialisten. Dieser Entschluss sollte die Bahnen seines weiteren Lebens bestimmen." (Kurt Kerschbaum, PI, Nr. 143d). Ein weiterer prominenter "Ehemaliger" unter den Gründungs- und Führungsaktivisten des NK ist Taras Borodajkewycz. Der NK suchte von Anfang an die Nähe zu Organisationen der "Vertriebenen", ein enges Naheverhältnis besteht darüber hinaus zur rechtsextremen Österreichischen Landsmannschaft (ÖLM).

Seit 1997 hält der NK seine (im Eckartboten der ÖLM angekündigten) "Klubabende" im "Haus der Heimat" ab; unter anderen referierten dort:

27. 10. 1997/9. 2. 1998/2. 11. 1998/6. 12. 1999
Dr. Lothar Höbelt: FPÖ-Historiker, Aula-Autor, 1993 Referent beim mittlerweile wegen NS-Wiederbetätigung behördlich aufgelösten Verein Dichterstein Offenhausen
<<<
(www.doew.at, abgerufen: 19.09.04)
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Starbuck
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Beitrag von Starbuck »

ja jetzt kommen wir wieder zu dem lustigen und mittlerweile abgedroschenen thema, dass alle leute die im haus der heimat tätig sind rechtsextreme, ex nazis und sonst noch was sind. ach ja, und natürlich extrem rechte fpö-ler.

warst schon mal im haus der heimat? hast dich mal mit dem thema der heimatvertriebenen näher auseinander gesetzt? und dir die einzelnen leute angesehen die die verschiedenen vereine der siebenbürgersachen, schlesier, südmährer, böhmer etc. vertreten?

ich kenne meine großeltern gut, die sind weit davon entfernt auch nur annähernd mit dem NK in kontakt zu stehen. höbelt mag vielleicht für den NK lesungen halten - in seinen eigenen lokalitäten und nicht im haus der heimat (das gab es ein paar mal unter massivem protest vieler anderer vereine; aber das weiß wieder mal niemand, weil's niemanden interessiert und die presse das dann auch nicht druckt - wäre ja nicht reissierisch genug).

und am ende noch ... wenn ich in eine Vo gehe dann nehme ich ja nicht das gedankengut des Profs an sondern bilde mir meine eigene meinung, lese meine eigenen quellen und nicht nur das was vom prof. angeboten wird. das ist nähmlich der sinn des studierens - selbstständig hinterfragen und nicht alles was einem aufgetischt wird regungslos/widerstandlos annehmen.

doch sollten alle sich einmal die Vo gegeben haben und sich ihre eigene meinung bilden bevor sie einen professor/in schlecht machen!

auf der germ ist ja auch keiner der ansicht dass zb die ganzen alt-lit. sich am rechten gedankengut erfreuen weil viele sachen die in mittelhochdt./althochdt. etc. sind während dieser zeit übersetzt wurden und oftmals bis heute in diesen übersetzungen ihre gültigkeit haben.

vielleicht wollen wir ja jetzt auch noch alle leute die die blauen wählen als neonazis abtun weil sich diese partei ja auch aus eher "fragwürdigen" ebenen erhoben hat.
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catilina
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Beitrag von catilina »

aber ich denke du wirst mir schon zustimmen, dass es ein unterschied ist ob man sich an der nibelungensage erfreut oder sich in den reihen der nationalsozialisten wohlfühlt.

ich wage ja nicht zu bezweifeln, dass DU dir deine eigene meinung bildest (ich bin mir aber nicht sicher dass das bei allen leuten so ist aber das ist ein anderes thema). ich habe ja auch kein problem damit mir vorlesungen von roten, schwarzen, grünen meinetwegen auch blauen anzuhören. aber wie hanna schon gesagt hat rassismus und faschismus sind verbechen und keine meinungen :!:
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schmoo
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Beitrag von schmoo »

hm, ich kann nur für mich selber sprechen, und sagen, dass ich nach allen was ich hier gelesen und schon vorher erfahren hab, ich einfach nicht zu ihm gehen wollen würde. ich schaff es nur begrenzt, wissen und so eine einstellung vorbehaltlos hinzunehmen - also, wenn man so will, hab ich dazu eine passiv-rassistische einstellung. ich mag nicht hingehen, weil ich mich mit der (wenn auch nicht verlautbarten aber oft beredeten) einstellung halt nicht so anfreunden kann.
ich war auf der germanistik mal eine vorlesungseinheit mal bei einem prof der seinen rassismus an den ausländischen studenten in der vorlesung schon mal ausgelassen und der doch viel für mich untragbares gedankengut einfliessen hat lassen. ja, war wie gesagt die erste und letzte einheit bei dem.
ich hab da nicht die objektivität, über sowas hinwegzusehen, auch wenns nicht ständig in der vorlesung deutlich rauskommt. deswegen tät ich persönlich den auch beim spannendsten thema nicht machen, ich kann das halt nicht, da würd ich mich ned wohl fühlen.

lg schmoo
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Starbuck
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Beitrag von Starbuck »

sicher ist es ein unterschied nur kannst du hierbei - gerade beim artikel zum haus der heimt - nicht alle über eine haufen werfen, wie es bei diesem thema leider gerne und oft gemacht wird.

nur faktum ist - ich bin persönlich mit seiner politischen meinung nicht zufrieden. ich kann auch viele ansichten von fröschl, edelmayer und co nicht vertreten.

auf der germ hast du auch "einschlägige" profs, aber das weiß man ohne dass es im kovo angedruckt wird. man geht einmal hin, bildet sich seine eigene meinung und entscheidet dann, dass man diese meinung nicht vertreten kann.

aber in sachen höbelt reden meistens 90% leute über ihn die noch nie in einer Vo einheit waren - und genau darum geht es mir. nicht die vorgefasste meinung nachreden, sich eine eigene bilden!

wäre er so extrem wie viele tun, würde er nicht mehr an der uni unterrichten; gerade in sachen rechtsextremismus geht man auf der uni doch eher streng um.
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Gast

Beitrag von Gast »

Starbuck hat geschrieben:wäre er so extrem wie viele tun, würde er nicht mehr an der uni unterrichten; gerade in sachen rechtsextremismus geht man auf der uni doch eher streng um.
--> stimmt nicht! siehe besetzung der uniräte! wer hat sich denn da burschenschafter und in rechten kreisen äußerst renommierte herren in das höchste unigremium geholt???
und: starbuck, ich finde gut, dass es dir wichtig ist, dass jede/r sich eine eigene meinung bilden soll. mir ist das auch extrem wichtig! aber wenn ich einfach durch zuverlässige quellen weiss, wie weit rechts sich jemand vom demokratischen konsens befindet, dann bild ich mir einfach schon vor seinem hörsaal die meinung. und ich finde nicht, dass man das gedankengut des herrn höbelt mit dem von linksliberalen auf der uni vergleichen kann. wie gesagt, es gibt einen demokratischen konsens und den haben höbelt, stadler, mölzer, etc. schon des öfteren einfach überschritten!!!
hanna

Beitrag von hanna »

ach, ja, ich war das grade --> hanna.
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Starbuck
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Beitrag von Starbuck »

Anonymous hat geschrieben:
Starbuck hat geschrieben:wäre er so extrem wie viele tun, würde er nicht mehr an der uni unterrichten; gerade in sachen rechtsextremismus geht man auf der uni doch eher streng um.
--> stimmt nicht! siehe besetzung der uniräte! wer hat sich denn da burschenschafter und in rechten kreisen äußerst renommierte herren in das höchste unigremium geholt???
und: starbuck, ich finde gut, dass es dir wichtig ist, dass jede/r sich eine eigene meinung bilden soll. mir ist das auch extrem wichtig! aber wenn ich einfach durch zuverlässige quellen weiss, wie weit rechts sich jemand vom demokratischen konsens befindet, dann bild ich mir einfach schon vor seinem hörsaal die meinung. und ich finde nicht, dass man das gedankengut des herrn höbelt mit dem von linksliberalen auf der uni vergleichen kann. wie gesagt, es gibt einen demokratischen konsens und den haben höbelt, stadler, mölzer, etc. schon des öfteren einfach überschritten!!!
nein es ist sicherlich nicht gut, und auch nicht richtig. aber warum tun dann die "hohen tiere" nichts dageben?
du merkst in welchen hörsaal du gehst, sicherlich, die kappen und die leute die sie tragen.
aber mein punkt ist, dass sich jeder das selbst anschauen soll - wie du es wie es scheint getan hast - und es nichts nachplappern.

ich kann mich auch an keine idee erinnern in den 6 semestern, bald 7, in denen ich an der uni bin um einen dieser leute "abzusageln"; nicht von seiten der ÖH oder strv.
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catilina
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Beitrag von catilina »

Starbuck hat geschrieben:sicher ist es ein unterschied nur kannst du hierbei - gerade beim artikel zum haus der heimt - nicht alle über eine haufen werfen, wie es bei diesem thema leider gerne und oft gemacht wird.
genau das ist auch meine ansicht, deshalb bin ich ja dafür einen unterschied zu machen. dazu muss man dann aber auch einsehen, dass es punkte gibt wo eine respektvolle haltung gegenüber einer andren "meinung" aufhört, ja aufzuhören hat. aber ohne differenzierung alle in einen topf zu werfen bringt da sicher nix, da bin ich voll deiner meinung. jedoch dabei bleib ich: nazis haben an der uni als lehrende nichts verloren.
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Beitrag von Martin »

Aktuelles Kovo durchgesehen: Höbelt wird nur in den Sprechstunden erwähnt, hinten im Index steht er nicht angeführt und seine Vorlesungen und Kurse sind ebenfalls nicht enthalten!
Verena
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Beitrag von Verena »

Hallo!

Ich hab mir jetzt den Verlauf der Diskussion durchgelesen und ein wenig über mein Statement nachgedacht, vor allem muss ich nun sagen, dass ich viele von Hannas Ansichten verstehe.
Aber gerade wenn man ihre Meldungen liest, sieht man, dass sie viel Ahnung von dem Thema hat und sich mit der Materie auch näher beschäftigt hat.
Sie hat recht, wenn sie darauf hinweist, dass nichts ideologiefrei weitergegeben wird, dass vergesse ich selbst im Alltagsgebrauch immer, obwohl man ja soviel drüber lernt.
Ich persönlich war nur in zwei Vorlesungseinheiten von Höbelt und einzig aus dem Grund um mir ein Urteil zu bilden, aber selbst so etwas ist viel zu wenig um ihn wirklich einordnen zu können.
Ich habe nur bemerkt, dass er zu seinem Thema eine Literaturliste ausgeteilt hat mit wirklcih anerkannten Historikern und Büchern (die meisten lehren an den verschiedenen Geschichte-Instituten)

Ich persönlich finde es ja schon schlimm, wenn jemand sagt, dass er FPÖ-Symphatisant, Wähler oder was auch immer ist, weil ich diese Partei einfach nicht demokratisch finde, wenn ich mir eben solche Leute wie die bereits zitierten Mölzer oder Stadler ansehe.

Aber selbst im DÖW-Handbuch steht, dass es unterschiede zwischen wirklichem Rechtsextremismus und dazu nahestehende Kräfte gibt. (Es ist leider schon so lange her, dass ich das gelesen habe, aber dazu gibt es seitenweise Definitionen was Faschismus, Rechtsextremismus ist usw. Und Höbelt bekommt da noch die niedrigste Stufe ab...)

Wie gesagt wenn ich drüber nachdenke, dann sollte man wahrscheinlich wirklich keine Vorlesung besuchen, aber ich finde es auch nicht gut, wenn man das einzig aufgrund eines abgedruckten Hinweises tut. Denn dieser wurde ja auch von Leuten aufgestellt, geschriebenen und wenn wir alles so übernehmen dann ist das wieder ungeprüft. Daher bin ich der Meinung, dass ein Student sich schon selber näher informieren müsste.

Es gibt sicherlich auch viele andere Lehrende, die durch irgendwas schief auffallen und dann net im Kovo gebrandmarkt werden, wenn ich so was sehe dann gehe ich halt einfach nimma hin.

Ich persönlich habe mal eine Vorlesung von Götz Aly besucht, der ein sehr renommierter Professor sein soll, der hätte zum Thema Ausschwitz was sagen sollen und statt dessen hat der jede Vorlesung nur vorgerechnet, was die Regimes vor dem Nationalsozialismus verbrochen hatten und wollte irgendwie beweisen, dass das alles schon abgesehbar war und alle dabei mitgeholfen hatten.
Das mag zum einen vielleicht stimmen (gibt da auch mehrere Meinungen dazu) aber in einer Vorlesung mit dem Titel Ausschwitz möchte ich vielleicht schon etwas über das tragische Geschehen hören und net wie das Horty-Regime in Ungarn gewesen ist. Aber irgendwie hat das auch nur mich gestört, weil das Audimax war voll.
Aber ich konnte mich mit dieser Vortragsweise nicht abfinden und bin dann gegangen.

Und deshalb glaube ich auch nicht, dass man Geschichte-Studenten/innen in einem Kovo draufhinweisen sollte, was gut und was schlecht ist, weil wenn sie Zeitung lesen, sich informieren, Bücher lesen und Fernsehdiskussionen sehen, dann wissen sie eh über Höbelt Bescheid. (und im Laufe eines Studiums bildet man sich in so einer Hinsicht weiter)

LG,
Verena
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catilina
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Beitrag von catilina »

Martin hat geschrieben:Aktuelles Kovo durchgesehen: Höbelt wird nur in den Sprechstunden erwähnt, hinten im Index steht er nicht angeführt und seine Vorlesungen und Kurse sind ebenfalls nicht enthalten!
vielleicht haben sie aber wieder nur die angeführt die ihnen infos über ihre lehrveranstaltungen zukommen haben lassen so wie letztes mal (was ich eigentlich ziemlich unbrauchbar fand, man hätte ja wenigstens die grundinfos, also wo, wann etc. abdrucken können)
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