Also ich muss ehrlich sagen, dass mich so viele ÖVP-Wähler unter Geschichtestudenten sehr überaschen!

Mein Bild von Studenten allgemein und von Geschichtestudenten im Speziellen ist ein sehr linkes.
Ich selber habe auch ÖVP gewählt, auch wenn ich weder aus der Familie Figl, noch aus der Familie Gredler stamme.

Den Schüssel halte ich auch für den professionelleren Politiker als den Gusenbauer. Gegen den Gusenbauer an sich habe ich zwar nichts, er hat nur recht wenig Profil. Vielleicht ändert sich das aber, wenn er als Kanzler das Sagen hat.
Wie auch immer: Meiner Meinung nach hat diese Wahl gleich über zwei Legislaturperioden entschieden: Wir haben jetzt acht jahre lang eine große Koalition, ob wir wollen, oder nicht. Nächste Wahl wird die SPÖ Stimmen verlieren, da die Leute merken werden, dass der Unterschied zu der Politik zwischen 99 und 06 nicht so groß ist. Die ÖVP als kleiner Koalitionspartner wird noch mehr verlieren, da sie als Regierungspartei zwar alle unpopulären Entscheidungen mitträgt, für populäre jedoch die Kanzlerpartei vielmehr im Rampenlicht stehen wird. Die FPÖ wird in vier Jahre kräftig zulegen (Opposition steht ihr) und auf 15-16% kommen und die Grünen werden ihren üblichen einen Prozentpunkt zulegen. Fazit: Es wird sich wieder nur die große Koalition ausgehen, wenn man davon ausgeht, dass die FPÖ niemand als Partner wählt.
Ich persönlich habe zwar prinzipiell nichts gegen eine große Koalition, ich hätte sie aber lieber als ÖVP-SPÖ als als SPÖ-ÖVP. Mir ist eine ÖVP-Politik mit SPÖ-Kontrolle einfach lieber als andersherum. Beispiel: Auch wenn die ÖVP das Bildungsministerium bekommen sollte, wird die SPÖ vehement auf die Gesamtschule pochen, was bei mir ein ungutes Gefühl im Bauch auslöst.
Aber ich rede zuviel. Si tacuissem, philosophus mansissem.