hallo rosa,
zum einen will ich sagen, dass es mir nicht darum geht oder gegangen ist, die stalinistischen verbrechen zu rechtfertigen oder sie als wie auch immer "positiver", "weniger schlimm", im gegensatz zum ns-regime darzustellen. es geht nicht um einen vergleich, es kann in diesem verfall keinen vergleich, keine wertung welcher art auch immer geben! ich möchte dich hierfür auch zitieren:
Rosa hat geschrieben:
Hat sich einer von euch, und da wende ich mich an alle, einmal mit dem Schicksal der österreichischen Kommunisten beschäftigt, die vor Hitler in die Sowjetunion geflüchtet sind und letztlich als feindliche Ausländer samt ihren Kindern im Gulag landeten??? Damit erübrigt sich wohl jede weitere Gewichtung oder Wertung!
meiner erfahrung nach wird dieser vergleich immer dann ausgepackt, wenn den rechten die argumente ausgehen und sie eine dubiose "andere seite", die linke nämlich (und da fallen dann schon sozialdemokratInnen rein, die vielleicht in einer vorlesung nicht mehr neutral über die FPÖ reden wollen), heranziehen müssen, um sich davor zu drücken, klar stellung gegen faschismus beziehen zu müssen.
wenn DU hier darauf eingehst, ist mir schon klar, dass du das aus anderen beweggründen machst, dass du dich ganz persönlich in deiner familie damit auseinandersetzen musstest und damit auch aus einer anderen perspektive schreibst als martin, der das thema in die diskussion eingebracht hat - soweit ich mich erinnere.
es geht mir genau um den kontext, in dem der vergleich eingebracht wurde. martin und starbuck haben zwanghaft versucht, irgendwelche lehrenden aus dem hut zu zaubern, mit deren politischer position sie ja auch nicht ganz einverstanden gewesen seien,...
sie haben damit versucht - und der hitler-stalin-vergleich diente m.e. letztlich auch dazu -, die rechtsextreme position lothar höbelts einerseits zu verschleiern, andererseits in ein besseres licht zu rücken (etwa über die erwähnung der positiven leistungen des "haus der heimat" oder welch "extremes historisches wissen" herr höbelt doch habe - da verzeiht man ihm den einen oder anderen ausrutscher an der grenze zur wiederbetätigung doch gerne.)
und ich möchte auch noch sagen: ja, studienanfänger ist mit der indirekten unterstellung des antisemitismus zu weit gegangen. aber ich verstehe seine überreaktion, weil ich an seiner stelle sehr entsetzt gewesen wäre, hätte man mir einen faschistoiden unterton unterstellt.
und eigentlich würde mich auch deine position zu der höbelt-diskussion interessieren.
hanna