Thomas Fröschl - VO Globalgeschichte der Neuzeit (seit ca. 1500) - WS 2017/18
Verfasst: Fr 23.Feb 2018, 22:25
1. Prüfungstermin - 26.01.2018 - 11:30-13:00
Wissensfragen
Wissensfragen
- Für Geyer und Bright beginnt Weltgeschichte im eigentlichen Sinne erst im Kontext globaler Interaktionen in der Mitte des 19. Jh., weil erst damals alle Regionen des Globus weltgeschichtlich relevant wurden. Welche Ereignisse sind es, an die die beiden Autoren zur Untermauerung ihrer These in erster Linie denken? – Versuchen Sie Ihre eigene Definition von Globalgeschichte/Globalisierung zu geben und erläutern Sie abschließend einige der Inhalte in der Auseinandersetzungen mit „Weltgeschichte“, wie sie im 18. Jh. von Schiller, im 20. Jh. von Toynbee versucht wurden.
- Im indischen Mogulreich war Akbar der bedeutendste Herrscher im 16. Jh. Wie könnte man seine Reichspolitik beschreiben? Gehen Sie auch kurz auf zwei wichtige Nachfolger und deren Leistungen ein. Das Mogulreich stand im Zeichen einer muslimischen Dynastie, die über eine hinduistische Bevölkerungsmehrheit herrschte. Wie kann man die Religionspolitik der Mogul-Herrscher beschreiben, und welche Veränderungen bzw. Unterschiede lassen sich dabei zwischen einzelnen Mogul-Herrschern beobachten?
- Beschreiben Sie die wichtigsten Etappen in Hispanoamerika auf dem Weg der Emanzipation vom spanischen Mutterland bis 1826. Wo liegen Besonderheiten und signifikante Unterschiede des Weges zur brasilianischen Unabhängigkeit vom europäischen Mutterland Portugal im Gegensatz zum spanischen Amerika? Behandeln Sie dann wichtige innenpolitische Ereignisse während der Regierungszeit Pedros II. und gehen Sie auf das Ende der Sklaverei sowie des Kaiserreichs ein.
- In der Tokugawa-Zeit gab es kaum Kontakte Japans zur Außenwelt; nur über die Niederlande kam „westliches“ Wissen in das ostasiatische Kaiserreich – was war der Grund dafür? Der Übergang von den Tokugawa zur Meiji-Periode wird sowohl als „Restauration“ als auch als „Revolution“ bezeichnet – was unterscheidet die beiden Bezeichnungen voneinander? Worin bestand das radikal Neue im japanischen politischen System nach 1868, und wie haben diese Neuerungen die japanische Gesellschaft verändert?
- In seiner Rede über den Pan-Asianismus von 1924 setzt sich Sun Yat-Sen besonders intensiv mit dem Verhältnis Chinas zu Europa bzw. – noch allgemeiner – mit den Unterschieden zwischen westlicher Zivilisation und östlicher Kultur auseinander. Worin erblickt er dabei den zentralen Unterschied zwischen West und Ost, und wofür steht in dieser Rede der Begriff und Inhalt des Pan-Asianismus? Sun Yat-Sen nennt in seinem Vortrag zwei asiatische Länder, die den westlichen Herausforderungen erfolgreich begegnet seien – welche sind das, und worin besteht deren erwähnter Erfolg? – 1896 gab der Inder Swami Vivekananda in London ein Interview, in dem er ebenfalls den Gegensatz zwischen Ost und West thematisierte; was verbindet im Blick auf diesen (fundamentalen?) Unterschied die jeweilige Position von Sun Yat-Sen und Vivekananda, wenn sie dem Osten den Westen derart diametral entgegensetzen, und was übersehen oder unterschlagen die beiden dabei?
- Erläutern Sie zunächst wichtige Inhalte und Aussagen der sogenannten Degenerationsthese der europäischen Aufklärung; nennen Sie dann prominente Vertreter dieser Theorie und gehen Sie darauf ein, mit welchen Argumenten diese Ideen und Vorstellungen durch die kreolischen Eliten in den Amerikas zurückgewiesen wurden. Vergleichen Sie damit die China-Bilder der europäischen Aufklärung und die kulturelle Referenz, die das ostasiatische Kaiserreich für das Europa des 18. Jh. darstellte; behandeln Sie in diesem Zusammenhang einige derjenigen Aufklärer, die sich damals mit China auseinandersetzten. – Zu welchen Ergebnissen kommen Sie als Folge des angestellten Vergleichs?