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Schriftliches Kulturgut gefährdet
Verfasst: Fr 17.Mär 2006, 6:38
von Lena3980
Expertin: Schriftliches Kulturgut gefährdet
Wissenschaftler, Bibliothekare und Archivare fürchten angesichts knapper öffentlicher Haushalte um den Erhalt historischer Dokumente und Bücher. Wenn man Originale erhalten wolle, müsse jetzt investiert werden.
Dies sagte die Sprecherin der Allianz zur Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes, Barbara Schneider-Kempf, zum Abschluss eines Europäischen Kongresses in Leipzig. Zu dem dreitägigen Treffen hatten mehr als 100 Experten aus 15 Ländern über die Problematik diskutiert.
Papier von 1850 und 1980 als Sorgenkind
"Angesichts sinkender Etats in Bibliotheken und Archiven ist die Bestandserhaltung eigentlich chronisch unterfinanziert im Vergleich zur Menge geschädigter Bestände und der Vielfalt der Schäden", sagte Schneider-Kempf, Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin.
Europaweit seien besonders Bestände, die zwischen 1850 und 1980 gedruckt wurden, bedroht. "Das in dieser Zeit benutzte, industriell hergestellte Papier ist unser größtes Sorgenkind." Es enthalte mehr Holzanteile sowie eine nicht auf organischem Material basierende Leimung.
Deutschland: 60 Millionen geschädigte Bücher
"Das sorgt dafür, dass das Papier sauer wird, die Struktur sich verändert, brüchig wird und vergilbt", sagte die Sprecherin. Der Prozess könne durch kühle und dunkle Lagerung aufgehalten, aber nicht voll gestoppt werden.
Schätzungen gingen von rund 60 Millionen geschädigten Büchern in Deutschland aus. "Zu deren Erhaltung braucht es wahrscheinlich Milliarden." Allein die Deutsche Bibliothek habe fünf Millionen geschädigte Bände, rund 800.000 seien entsäuert worden.
[science.ORF.at/dpa, 15.3.06]
Quelle:
http://science.orf.at/science/news/143833
Was haltet ihr von den sinkenden Etats, die es ja auch bei uns gibt? Sollte unsere Regierung die Zuschüsse für Archive, Museen, etc. erhöhen? Arbeitet jemand von uns sogar in einem Archiv und kann uns allen über seine Erfahrungen berichten? Oder wollen einige zukünftig in einem Archiv arbeiten?
Verfasst: Fr 17.Mär 2006, 9:53
von Birgit
ich hab jetzt mit feest (dir. vom völkerkundemuseum) das mündliche prüfungsgespräch gehabt (wg archivierung u musealisierung) u er hat auch gemeint, es ist viel zu wenig geld da.
und er hat in der vo auch berichtet, dass aufgrund des mangelnden geldes viele museen zusperren müssen, weil sie sich es einfach nicht mehr leisten können.
ich find es äußerst traurig, dass für solche sachen kein geld da ist - bzw gespart wird.
meiner meinung nach könnten wir bei den ministergehältern ein wenig einsparen und das die erhaltung von kulturgut investieren.
Verfasst: Fr 17.Mär 2006, 9:57
von Martin
ich brauch mir nur das Archiv der Uni Wien anschauen, da fehlts auch an allen Ecken und Enden...
eigentlich sehr schade
Verfasst: Fr 17.Mär 2006, 10:43
von Lena3980
ich find es äußerst traurig, dass für solche sachen kein geld da ist - bzw gespart wird.
meiner meinung nach könnten wir bei den ministergehältern ein wenig einsparen und das die erhaltung von kulturgut investieren.
einsparungsmöglichkeiten würd es meiner meinung nach total viele geben, man denke nur mal an den s. vom khm, leider hat unsere regierung für die erhaltung unserer kulturschätze nie wirklich was übrig ...
Verfasst: Fr 17.Mär 2006, 11:06
von Birgit
ich glaub in solchen traurigen situationen hilft eindeutig ein regierungswechsel! ich finds traurig, dass die erhaltung von kulturgut so extrem politisch abhängig ist ... meiner meinung nach ist die derzeitige ministern für kultur total fehl am platz! es gehört hier jemand mit know-how hin!
Verfasst: Fr 17.Mär 2006, 11:14
von Martin
und Du glaubst, das geschieht durch einen Regierungswechsel???

nachdem jetzt sogar die Opposition von der tollen Idee einer Elite-Uni in Gugging begeistert ist??
nicht nur für Kultur ist sie ein wenig ungeeignet, sag ich mal. und natürlich würden wir da jemanden mit Know-How brauchen.
Verfasst: Fr 17.Mär 2006, 11:17
von Michael79
und der einzige mit knoff hoff is der joachim bublath gg
lg
Verfasst: Fr 17.Mär 2006, 11:22
von Birgit
ich glaub schon, dass ein regierungswechsel helfen kann... ich bin nicht so sehr gegen diese eliteunis - mich interessiert diese richtung nicht.. aber diese sachen, was zb in gugging angeboten werden, kann man ja auch an anderen unis studieren - daher seh ich kein problem darin.
Verfasst: Fr 17.Mär 2006, 12:06
von Lena3980
ich denk auch, dass ein regierungswechsel etwas bewirken wird auf diesem sektor, wir werden es ja vielleicht bald sehn

, jedenfalls gehört der ministerposten für bildung-wissenschaft-kultur von jemand fähigerem besetzt, jemand, der auch verständnis für das "erbe unseres landes" hat und vor allem für uns studenten.
Verfasst: Fr 17.Mär 2006, 12:21
von Birgit
aja wg eltieunis: ich glaub dass es bald nur noch eliteunis geben wird - die chance auf bildung ist doch dank den studiengebühren sowieso reduziert wroden - aber das ist eine andere diskussion

Verfasst: Fr 17.Mär 2006, 12:26
von Martin
also, ich glaub, ihr seids da ein bisserle naiv: es hat sich vorher nix für den Erhalt der Kulturgüter getan, es tut sich jetzt nix, also wie stehen die Chancen, daß sich nach einem weiteren Wechsel was tut??
da müßt schon ein Historiker Minister werden (oder eine Historikerin Ministerin)..
Verfasst: Fr 17.Mär 2006, 12:30
von Lena3980
man soll die hoffnung ja nie aufgeben, vielleicht kommt ja was besseres nach der g.
@eliteunis: birgit, da kann ich dir nur beipflichten, leider ...
Verfasst: Fr 17.Mär 2006, 12:45
von Birgit
die chancen stehen meiner meinung nach 50:50 ... man müsste doch nur die gehrer auswechseln ..
Verfasst: Fr 17.Mär 2006, 12:47
von Lena3980
Birgit hat geschrieben:die chancen stehen meiner meinung nach 50:50 ... man müsste doch nur die gehrer auswechseln ..
das ist leider zu schön um wahr zu sein, dass die ausgewechselt wird

Verfasst: Fr 17.Mär 2006, 13:25
von wongx
es gehört leider nicht nur die gehrer ausgewechselt, sondern die mentalität die derzeit in der politik vorherrscht ..