Der langwierige Kopftuchstreit
Verfasst: Do 18.Mai 2006, 9:35
vom Kurier:
Ein islamischer Extremist hat am Mittwoch in Ankara fünf Richter des Obersten Verwaltungsgerichtes der Türkei angegriffen. Einer der Richter wurde getötet, die anderen zum Teil verletzt. Der Täter, ein Anwalt, habe mit einer Pistole auf die Richter geschossen, teilten die Behörden mit. Er wurde festgenommen. Laut Augenzeugen rief der 29-Jährige während der Schüsse: "Gottes Zorn komme über euch." Im Polizeiverhör begründete der Mann seine Tat mit einem Urteil der Gerichtskammer im Kopftuchstreit. Die Zweite Kammer hatte mit der Entscheidung das in der Türkei geltende Kopftuchverbot verschärft. Regierungs- und Oppositionspolitiker verurteilten den Anschlag.
Ein schwer verletzter Richter ist Stunden nach dem Anschlag im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Dies teilten die Ärzte am Nachmittag mit. Der Richter war von einem Geschoß des Täters am Kopf getroffen worden. Der Schütze, ein Rechtsanwalt aus Istanbul namens Alparslan Arslan, wurde nach seiner Festnahme von der Anti-Terror-Polizei verhört. Arslan habe schon am Dienstag einmal versucht, zum Kammerpräsidenten Mustafa Birgin vorzudringen, sei aber von Wachleuten entdeckt worden, berichtete das türkische Fernsehen.
"Wir sind Allahs Soldaten"
In der Türkei dürfen islamische Kopftücher nicht im öffentlichen Dienst oder in öffentlichen Institutionen getragen werden.Der Anwalt war am Vormittag in die gerade begonnene Sitzung des Gerichts hineingeplatzt und hatte mehrere Schüsse gezielt auf die Richterbank abgefeuert. "Wir sind Allahs Soldaten" habe er dabei gerufen, sagte Gerichts-Vizepräsidentin Tansel Cölasan nach dem Anschlag. Nur einer der Richter blieb unverletzt. Er hatte sich rechtzeitig zu Boden geworfen.
Kopftuchverbot
Der zweite Senat des Verwaltungsgerichts, zu dem die Richter gehören, ist in der Vergangenheit mit Entscheidungen zum umstrittenen Kopftuchverbot an türkischen Schulen und Universitäten hervorgetreten. Für besonderes Aufsehen hatte jüngst ein Urteil gesorgt, mit dem einer Lehrerin die Ernennung zur Direktorin einer Volksschule verwehrt worden war. Als Begründung wurde angeführt, dass sie das Kopftuch auf dem Weg zur Schule trage. Islamische Kreise hatten empört auf das nach ihrer Ansicht zu weit gehende Urteil reagiert.
In der Türkei dürfen islamische Kopftücher nicht im öffentlichen Dienst oder in öffentlichen Institutionen getragen werden - weder in Schulen noch an Universitäten, nicht in Behörden, Banken und Krankenhäusern.
ich find es erschreckend!! in der türkei dürfen die kopftücher nicht im öffentlichen Dienst etc getragen werden und bei uns (v.a. linz) möchte man katholische lehrerinnen dazu zwingen (von seitens der muslimischen eltern) eines zu tragen.... mir fehlen die worte! .. mich regt die ganze deppate einfach nur auf.
sicher - ich bin für freie religionsausübung, dennoch muss ich mich den gegebenheiten des jeweiligen landes anpassen.
ich weiß von einer bekannten, dass man als frau in den vereinitgen arabischen emiraten in der wirtschaft nur akzeptiert wird, wenn man die haare verhüllt - gut, wenn ich dort arbeiten will, muss ich mich dem doch anpassen...
was sagt ihr dazu?
Quelle: http://kurier.at/nachrichten/ausland/8270.php
Edit von Martin
Ein islamischer Extremist hat am Mittwoch in Ankara fünf Richter des Obersten Verwaltungsgerichtes der Türkei angegriffen. Einer der Richter wurde getötet, die anderen zum Teil verletzt. Der Täter, ein Anwalt, habe mit einer Pistole auf die Richter geschossen, teilten die Behörden mit. Er wurde festgenommen. Laut Augenzeugen rief der 29-Jährige während der Schüsse: "Gottes Zorn komme über euch." Im Polizeiverhör begründete der Mann seine Tat mit einem Urteil der Gerichtskammer im Kopftuchstreit. Die Zweite Kammer hatte mit der Entscheidung das in der Türkei geltende Kopftuchverbot verschärft. Regierungs- und Oppositionspolitiker verurteilten den Anschlag.
Ein schwer verletzter Richter ist Stunden nach dem Anschlag im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Dies teilten die Ärzte am Nachmittag mit. Der Richter war von einem Geschoß des Täters am Kopf getroffen worden. Der Schütze, ein Rechtsanwalt aus Istanbul namens Alparslan Arslan, wurde nach seiner Festnahme von der Anti-Terror-Polizei verhört. Arslan habe schon am Dienstag einmal versucht, zum Kammerpräsidenten Mustafa Birgin vorzudringen, sei aber von Wachleuten entdeckt worden, berichtete das türkische Fernsehen.
"Wir sind Allahs Soldaten"
In der Türkei dürfen islamische Kopftücher nicht im öffentlichen Dienst oder in öffentlichen Institutionen getragen werden.Der Anwalt war am Vormittag in die gerade begonnene Sitzung des Gerichts hineingeplatzt und hatte mehrere Schüsse gezielt auf die Richterbank abgefeuert. "Wir sind Allahs Soldaten" habe er dabei gerufen, sagte Gerichts-Vizepräsidentin Tansel Cölasan nach dem Anschlag. Nur einer der Richter blieb unverletzt. Er hatte sich rechtzeitig zu Boden geworfen.
Kopftuchverbot
Der zweite Senat des Verwaltungsgerichts, zu dem die Richter gehören, ist in der Vergangenheit mit Entscheidungen zum umstrittenen Kopftuchverbot an türkischen Schulen und Universitäten hervorgetreten. Für besonderes Aufsehen hatte jüngst ein Urteil gesorgt, mit dem einer Lehrerin die Ernennung zur Direktorin einer Volksschule verwehrt worden war. Als Begründung wurde angeführt, dass sie das Kopftuch auf dem Weg zur Schule trage. Islamische Kreise hatten empört auf das nach ihrer Ansicht zu weit gehende Urteil reagiert.
In der Türkei dürfen islamische Kopftücher nicht im öffentlichen Dienst oder in öffentlichen Institutionen getragen werden - weder in Schulen noch an Universitäten, nicht in Behörden, Banken und Krankenhäusern.

sicher - ich bin für freie religionsausübung, dennoch muss ich mich den gegebenheiten des jeweiligen landes anpassen.
ich weiß von einer bekannten, dass man als frau in den vereinitgen arabischen emiraten in der wirtschaft nur akzeptiert wird, wenn man die haare verhüllt - gut, wenn ich dort arbeiten will, muss ich mich dem doch anpassen...
was sagt ihr dazu?
Quelle: http://kurier.at/nachrichten/ausland/8270.php
Edit von Martin