SLÖ: Umstrittene Seite zu Lidice ....
Verfasst: Fr 08.Sep 2006, 13:05
man möge von der slö halten was man will - ich weiß, vielerlei ansichten sind nciht korrekt - aber wenn ihr euch die seite anschaut ... ich weiß nicht, ich finde schon, dass es sehr sehr weit geht!Sudetendeutscher Pressedienst (SdP)
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Wien, 8. September 2006/GE
SLÖ: Nein zur umstrittenen Webseite zu Lidice
Zeihsel: Opfer nicht für billige Werbegags missbrauchen
Die Direktion der Gedenkstätte in Lidice hat sich einen scheinbar besonders werbeträchtigen Gag einfallen lassen und über eine Werbeagentur unter der Web-Adresse www.totalburnout.cz die Ermordung der männlichen Einwohner von Lidice als scheinbares Computerspiel ins Netz gestellt. In Wirklichkeit wird damit nur die Gedenkstätte umworben, dessen Leiter, Milous Cervencl, diese Werbeaktion mit dem Hinweis, dass heute nur mit derartigen Projekten "das Interesse junger Menschen" geweckt werden könne.
Die Sudetendeutsche Landsmannschaft in Österreich (SLÖ) hält diese Werbekampagne für äußerst fragwürdig, weil solche Aktionen keinesfalls einen Beitrag zur historischen Aufarbeitung der Geschichte von Lidice leisten können. Schon heute können sich Kinder und Jugendliche KZ-Spiele über das Internet herunterladen und als NS-Schergen den Holocaust nachspielen, ganze Städte ausradieren, Massentötungen durchführen, Massaker anrichten und sonstige Scheußlichkeiten am Bildschirm anrichten.
Die Werbekampagne der Gedenkstätte von Lidice kann sehr leicht die Hersteller von PC-Spielen motivieren, ein ähnliches Computerspiel herzustellen. Welchen pädagogischen Wert soll aber ein solches PC-Spiel für junge Menschen haben? In Wirklichkeit tragen sie zur Verherrlichung von Gewalt und einer Heroisierung historischer Tragödien bei, indem sich der Jugendliche immer in der Position des Stärkeren sieht, der im Spiel über Leben und Tod entscheiden kann.
Die SLÖ schließt sich jenen Protesten an, die sich gegen solche PC-Spiele aussprechen.
Die SLÖ hat anlässlich des Besuchs einer österreichischen Parlamentarierdelegation, die im Frühjahr 2006 die Gedenkstätte in Lidice besuchte, dieses Massaker scharf verurteilt und sich klar von diesem Massaker distanziert. Die SLÖ spricht sich deshalb gegen die Veröffentlichung der Webseite
www.totalburnout.cz aus, weil hier die Opfer für billige Werbezwecke missbraucht werden. Abgesehen davon besteht auch die Gefahr einer einseitigen Verhetzung der Jugend nach dem Muster islamischer Al Kaida-Terroristen, die eine gemeinsame Historisierung der zu verurteilenden Massaker auf beiden Seiten verhindert.