[News] für die Archäologie-Fans (September-Oktober)
Verfasst: Di 19.Sep 2006, 5:56
das neue semester nähert sich mit großen schritten ...
DAS unabhängige Portal für Geschichtestudierende der Universität Wien
https://geschichteforum.at/
Quelle: www.stern.de - 19.9.065315 Jahre alt, noch immer ein Star
Er ist der älteste Mensch, der es je auf die Titelseite des amerikanischen Nachrichtenmagazins "Time" schaffte: Ötzi, die Gletschermumie, wurde vor 15 Jahren entdeckt. Und noch immer sind nicht alle Rätsel des mehr als 5300 Jahre alten Eismannes gelöst.
weiter unter: http://www.stern.de/wissenschaft/mensch ... 70181.html
Quelle:Vermutlich älteste Schrift Amerikas entdeckt
Mexikanische Archäologen haben im Südosten des Landes die bisher vermutlich älteste Schrift des amerikanischen Kontinents entdeckt. Die Zeichen sollen aus dem ersten Jahrtausend vor Christus stammen.
Bisher galten die Funde in der Ruinenstätte San Andrés im Bundesstaat Tabasco von etwa 650 vor Christus als älteste Schriftzeichen der Neuen Welt. Die nun auf einem Steinblock entdeckten Symbole sollen noch älter sein.
weiter unter: http://science.orf.at/science/news/145694
Quelle: derstandard.at - 19.9.065.000 Jahre alte Schmuckstücke sind weg
Insgesamt sechs Kilo römischer Goldmünzen und Artefakte aus Museum im ostkroatischen Vinkovci gestohlen
Zagreb - Unbekannte haben aus dem Archäologischen Museum im ostkroatischen Vinkovci wertvolle antike und vorgeschlichtliche Schmuckstücke gestohlen. Insgesamt sechs Kilo römischer Goldmünzen sowie Artefakte aus vorgeschichtlichen Perioden verschwanden am vergangenen Wochenende, berichtete das kroatische Fernsehen HRT am Dienstag. Das wertvollste Stück war ein 5000 Jahre altes Medaillon, hieß es.
Nur wenige wussten von Existenz der Schätze
Die Schätze befanden sich in einer Metallkasse, welche die Täter mit sich nahmen. Wegen des hohen Wertes wurden diese Fundsachen nie öffentlich ausgestellt. Nur wenige Fachexperten wussten von deren Existenz, sagte Museumsdirektor Stjepan Jozic dem Sender. Die Polizei hat umfangreiche Ermittlungen aufgenommen. Das selbe Museum war schon 1971 und 1976 ausgeraubt worden. Die Täter wurden nie gefasst. (APA/dpa)
Quelle: derstandard.at - 19.9.06Vermutlich mittelalterliche Skelettteile in Pulkau ausgegraben
Archäologen schließen aus den Funden auf größeres Gräberfeld - Erste Untersuchungen weisen auf Alter von rund 500 Jahre hin
Pulkau - Ein Jahrhunderte altes Gräberfeld dürfte sich in Pulkau im Bezirk Hollabrunn befinden. Arbeiter waren bei Grabungen zur Erneuerung der Kanal- und Wasserleitung auf Skelettteile eines etwa 25 Jahre alten Mannes gestoßen.
Weitere Knochenfunde lassen auf die Entdeckung eines Gräberfeldes schließen. Die Stelle wurde nun verzeichnet und wieder geschlossen. (APA)
Quelle: www.orf.at - 24.9.06Sensationsfund 24.09.2006
150 Gegenstände aus der Bronzezeit entdeckt
Im Ausseerland ist am Samstag der dort bisher größte Fund aus der Bronzezeit ausgegraben worden. Rund 150, vermutlich 3.000 Jahre alte Gegenstände wurden im Bereich der Koppenstraße zwischen Bad Aussee und Hallstatt entdeckt.
Entdecker dieser Gegenstände aus Bronze ist der Bundesforste-Mitarbeiter und Hobby-Archäologe Matthias Pointinger:
20 Zentimeter unter der Erdoberfläche
"Ich hab` das Glück gehabt diese Stelle zu finden. Plötzlich hat der Metalldetektor ausgeschlagen und ich hab dann vorsichtig eine Grabung vorgenommen. 20 Zentimeter unter der Erdoberfläche hab ich Bronzegegenstände gesehen."
Waffen, Beile, Meißl, Fibeln und landwirtschaftliche Gegenstände gefunden Diese Ausgrabung erfolgte dann gemeinsam mit dem Landeskonservator des Bundesdenkmalsamts.
Waffen, Beile, Meißl, Fibeln...
"Wir haben über 150 Bronzeteile dort gefunden: Waffen, landwirtschaftliche Geräte, Beile, Meißel, Blechfragmente, Fibeln, praktisch die ganze Palette, was in dieser Zeit aus Bronze hergestellt wurde, ist in diesem Depot drinnen. Das Sensationelle ist, dass es aufeinander geschlichtet gelegen ist. Die Natur hat das nicht zerstört oder gestört. Man konnte das schichtweise abtragen."
Vermutlich aus der Urnenfelderzeit
Es wird vermutet, dass der Fund nicht aus der Hallstattzeit stammt, sondern noch älter ist und zur Urnenfelderzeit gehört.
Quelle: derstandard.at - 26.9.06Schon bronzezeitliche Handwerker untersuchten die Himmelsscheibe von Nebra
Kerbe auf der Rückseite weist auf Bearbeitung mit Meißel hin: "Von den damaligen Menschen wie eine Material-Teststrecke benutzt"
Berlin/Halle - Das Material der 3.600 Jahre alten "Himmelsscheibe von Nebra" ist bereits in der Bronzezeit von mehreren Handwerkern untersucht worden. "Das beweisen unsere Forschungen auf der Rückseite der Bronzescheibe", sagte Archäologie-Chemiker Christian-Heinrich Wunderlich vom Landesmuseum für Vorgeschichte (Halle) am Montag auf der 9. Europäischen Konferenz für zerstörungsfreie Materialprüfung in Berlin.
Auf der Scheiben-Rückseite zeigt eine etwa sechs Zentimeter lange und einen Millimeter tiefe Kerbe, wie intensiv der Meister die Härte des Scheibenmaterials und die Härte seines eigenen Meißels ausprobierte. Fazit: "Die schmucklose Rückseite der Himmelsscheibe wurde von den damaligen Menschen wie eine Material-Teststrecke benutzt."
Schonende Tests
Für die Menschen der Bronzezeit sei die Himmelsscheibe sehr wertvoll gewesen, sagten die Forscher. Sie sei maximal 400 Jahre im Gebrauch gewesen. Während dieser Zeit habe es mehrere Veränderungen an der Scheibe gegeben. "Das Problem war, die Scheibe durfte auf keinen Fall zerstört oder entweiht werden", erklärte Wunderlich.
Um sicher zu gehen, dass sie beim Umarbeiten keine Fehler machen, hätten die Handwerker der späteren Generationen für ihre Materialtests die Rückseite der Himmelsscheibe genutzt.
Nach den aktuellen Erkenntnissen wurde die Himmelsscheibe fünf Mal verändert und funktionierte als komplexe astronomische Uhr, die Sonnen- und Mondkalender miteinander verknüpfte.
Ausstellung
Die Himmelsscheibe wird vom 29. September an mit anderen Funden aus der Bronzezeit in einer großen Ausstellung in Basel (Schweiz) gezeigt. Zwei bereits verurteilte Raubgräber hatten die Scheibe zusammen mit einem Bronzeschatz 1999 auf dem Mittelberg bei Nebra entdeckt. Die Polizei konnte im Februar 2002 bei einer fingierten Verkaufsaktion im Basler Hilton Hotel (Schweiz) den Schatz sichern. (APA/dpa)
Quelle: http://ooe.orf.at/stories/139145/Massengrab aus dem Mittelalter entdeckt
Ein Massengrab ist bei Bauarbeiten auf dem Linzer Pfarrplatz entdeckt worden. Bei den Skeletten dürfte es sich zum Teil um Pestopfer aus dem Mittelalter handeln. Die Gebeine sollen nun im Labor untersucht werden.
Vermutlich Gräber von Pestopfern
Überraschung für die Archäologen des Bundesdenkmalamtes am Pfarrplatz: Obwohl dort der alte Stadtfriedhof im 18. Jahrhundert abgetragen und der Pfarrplatz neu gestaltet wurde, sind die Fachleute doch fündig geworden.
In mehr als zwei Meter Tiefe hat man Gräber gefunden, wo bis zu acht Menschen gemeinsam bestattet wurde. Die Archäologen schließen daraus, dass es sich um Opfer der Pest im Linz der Jahre 1541, 1542 handelt.
Auch Grüfte und barocke Gräber – vermutlich von reichen Bürgern - kamen unter der Straße zu Tage.
Quelle: vorarlberg.orf.at - 9.10.06Sensationeller Fund
Teil des historischen Arlbergweges freigelegt
Einen gepflasterten Wegabschnitt aus dem 14. Jahrhundert haben Archäologen auf dem Arlberg freilegen können. Der Saumpfad, der von Bludenz nach Landeck führte, diente jahrhundertelang als Transport- und Handelsweg.
Weitere Forschungen
Der Arlberg gilt als bis in die vorgeschichtliche Zeit begangener Verkehrsweg. Publikationen zur Verkehrsgeschichte stützen sich allerdings meist auf Erkenntnisse von Historikern des 19. Jahrhunderts.
Nun sollen die Gebäude entlang dem historischen Weg untersucht, Geschichte und Geschichten wissenschaftlich aufgearbeitet und lange Begrabenes freigelegt werden.
weiter unter: http://vorarlberg.orf.at/stories/142472/
Quelle: www.spiegel.de - 11.10.06Die Totenstadt des Vatikans
Archäologen haben im Vatikan eine antike Totenstadt freigelegt. Die Nekropole bietet einen tiefen Blick in das Alltagsleben im Rom der Antike - Forscher nennen sie ein "kleines Pompeji".
weiter unter: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 31,00.html
Quelle: derstandard.at - 26.10.06Keltisches Handwerkviertel erforscht
In stadtartiger Siedlung auf dem niederösterreichischen Burgberg wurden repräsentative Waffen und Schmuckgegenstände erzeugt
St. Pölten - Auf dem Burgberg bei Schwarzenbach in der Buckligen Welt (Bezirk Wiener Neustadt), wo seit 14 Jahren eine Fundstelle archäologisch untersucht wird, haben die heurigen Ausgrabungen nennenswerte Ergebnisse hervorgebracht. Experten forschten auf 300 Quadratmetern, an jenem Ort hatte sich ein keltisches Handwerksviertel befunden, so der NÖ Landespressedienst am Mittwoch.
Große Werkhalle
Messungen mit Magnetometern hatten im Vorfeld der Untersuchungen starke Abweichungen im Erdmagnetfeld gezeigt. Wie sich bei der Ausgrabung zeigte, wurden diese von großen, aus Stein errichteten Ofenanlagen verursacht. Die Bewohner der mehr als 15 Hektar umfassenden, stadtartigen Siedlung hatten hier seinerzeit in einer großen Werkhalle unterschiedliche Metalle, Glas und Steine zu repräsentativen Waffen und zu Schmuckgegenständen verarbeitet. Die Forscher fanden die Reste der verwendeten Rohmaterialien, darunter auch Silber und Billon, eine Legierung von Silber und Kupfer.
Viele Fundstücke
Keltischen Handwerker hatten hier in großem Stil aus Bronze und Eisen so genannte "Fibeln" angefertigt, mit denen die Gewänder dieser Zeit zusammengehalten wurden. Neben einigen vollständig erhaltenen "Fibeln" wurden in den keltischen Ablagerungen zahlreiche auch halbfertige Gewandspangen und weitere Eisenfragmente gefunden. Verzierte bronzene Armreifen und Gürtelhaken wie auch Reste von blauem Glas, aus dem vor allem Armreifen und Schmuckperlen hergestellt wurden, konnten rund um die Werkhalle geborgen werden. Auch die Herstellung von Waffen ist durch abgebrochene Lanzenspitzen, Reitersporen und Lanzenschuhe, mit denen der Schaft der Lanze umgeben war, wie auch durch fein gearbeitete Beschläge von Schwertscheiden nachgewiesen. Von besonderer Bedeutung für die Archäologen war jedoch der Fund vieler Werkzeuge, wie etwa Messer, Ahlen, Meißeln oder Schwungrädern.
Eisenerzvorkommen ausgebeutet
Im zweiten Jahrhundert v. Chr. hatten die Kelten in Schwarzenbach eine der größten stadtartigen Siedlungen des Ostalpenraums errichtet. Das Oppidum von Schwarzenbach war auf allen Seiten von einer bis zu zehn Meter hohen Stadtmauer geschützt, die als verstürzte Wallanlage noch heute gut im Gelände erkennbar ist. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurden von hier aus die Eisenerzvorkommen im Oberpullendorfer Becken ausgebeutet, das ausgeschmolzene Rohmaterial wurde in Schwarzenbach verarbeitet oder weitergegeben. Dieses "norische" Eisen wurde im Römischen Reich auf Grund seiner hohen Qualität geschätzt. (APA)
Quelle: www.orf.at - 27.10.06Schmuckscheibe aus 7. Jh. am Bodensee gefunden
zurückEinen außergewöhnlichen Fund aus der Alamannenzeit hat das Pfahlbaumuseum in Unteruhldingen am Bodensee in seiner Sammlung gemacht. Dabei handelt es sich um eine kleine Schmuckscheibe aus dem 7. Jahrhundert mit einer Christusabbildung, wie ein Museumssprecher heute mitteilte.
Sie könne genaueren Aufschluss über die Christianisierung am nördlichen Bodenseeufer geben.
Herkunft muss noch erforscht werden
Die Scheibe hat einen Durchmesser von acht Zentimetern und stammt aus einem Grab des Alamannen-Friedhofs, der bei Bauarbeiten in Unteruhldingen in den 1920er Jahren entdeckt worden war.
Die genaue Herkunft der Motivscheibe müsse noch erforscht werden. Das Fundstück kam bei Arbeiten im Magazin des 1922 gegründeten Freilichtmuseums ans Tageslicht. Dort lagern rund 300.000 Einzelstücke, die noch aufgearbeitet werden sollen.
Link: http://noe.orf.at/stories/147761/Wertvolle Fresken aus Frühgotik entdeckt
Auf der Gozzoburg in Krems sind bei Sanierungsarbeiten die wahrscheinlich ältesten profanen Fresken Ostösterreichs entdeckt worden. Der Fund der Wandmalereien aus der Frühgotik überrascht Architekten und Historiker.
Älteste profane Fresken Ostösterreichs?
Unter Schuttbergen wurden auf der Gozzoburg 750 Jahre alte Fresken freigelegt. Sie dürften die ältesten profanen Fresken Ostösterreichs sein und aus dem Mittelalter stammen. Man habe damit gerechnet, dass man bei den Bauarbeiten Wandmalereien freilegt, sagt Architekt Lukas Groh.
Über den Wert der Funde sei man sich nicht im Klaren gewesen: "Man war überrascht über die sensationelle Qualität der in den Bereichen unbeschädigten Fresken. Die Farbqualität ist enorm, da keine Putz- oder Malereireste drauf waren."
Stadt hofft auf Touristen
Die Fresken würden die historische Bedeutung der Gozzoburg aus dem 11. Jahrhundert steigern, sagt der Kremser Bürgermeister Franz Hölzl (ÖVP):
"Tatsache ist, dass das ja da war, aber dass es jetzt freigelegt wird und herzeigbar ist, steigert nachhaltig den Wert und wird viele kulturhistorisch interessierte Besucher zusätzlich ansprechen."
Wiedereröffnung im September 2007
Am Bau- und Zeitplan ändern die historischen Funde kaum etwas. Im September 2007 soll die revitalisierte Stadtburg wieder eröffnet werden.
Die Sanierung des Gebäudes kostet etwa neun Millionen Euro.
Link: http://www.orf.at/070508-12051/index.htmlErfolg nach Jahrzehnten der Suche.
Israelische Archäologen haben nach Medienberichten das Grab von König Herodes entdeckt. Das habe die Hebräische Universität Jerusalem Montagabend mitgeteilt, berichtete die israelische Tageszeitung "Haaretz" in der Nacht auf Dienstag in ihrer Internet-Ausgabe.
Nähere Einzelheiten sollten im Laufe des Tages bekannt gegeben werden. Dem "Haaretz"-Bericht zufolge liegt das Grab in dem von Herodes vor mehr als 2.000 Jahren rund zwölf Kilometer südlich von Jerusalem angelegten Festungspalast Herodion.
Kindesmord von Bethlehem
Herodes der Große regierte Judäa als von Rom eingesetzter "König der Juden" von etwa 40 v. Chr. bis 4 v. Chr. Laut Matthäus-Evangelium ließ er nach der Geburt Jesu aus Angst vor einem Machtverlust durch das prophezeite Erscheinen des Messias alle Knaben in Bethlehem töten.
Das führte dazu, dass Herodes in der christlichen Tradition teilweise zum Inbegriff des Bösen wurde. Doch der bethlehemitische Kindesmord ist längst als Legende entlarvt.
Laut "Haaretz" wurde das Grab von Ehud Nezer entdeckt. Der Professor an der Hebräischen Universität, der als Herodes-Experte gilt, habe seit 1972 in der Festung Herodium nach der Ruhestätte des Herodes gegraben.
Großes Rätsel gelöst
Damit sei eines der größten Rätsel der israelischen Archäologie gelöst, so "Haaretz".
Von Experten wurde seit Jahrzehnten allgemein angenommen, dass Herodes in der Festung begraben wurde. Sie stützten sich dabei auf einen Bericht des jüdischen Historikers Josephus Flavius aus dem ersten Jahrhundert.
Teile von Sarkophag gefunden
Die Grabstätte liege im nordöstlichen Teil des Festungspalastes, so Nezer am Dienstag vor Journalisten. Die Wissenschaftler stützen sich auf die Rekonstruktion des Beerdigungszuges und den Fund von Teilen eines Sarkophages.
Herodes war einer der einflussreichsten Herrscher und ging vor allem mit den von ihm veranlassten Bauwerken in die Geschichte ein. Neben der maßgeblichen Erweiterung des zweiten Tempels ließ Herodes auch die Hafenstadt Cäsarea und die Festung Masada erbauen.
Rückzugsort für Rebellen
Das Herodion war einer der letzten Rückzugsorte der jüdischen Aufständischen gegen die Römer. Die Festung wurde 71 n. Chr. von den Römern erobert und zerstört - ein Jahr nach der Zerstörung des Tempels in Jerusalem.
Riesige Palastanlage
Das Herodion war eine der größten Palastanlagen der römischen Periode. Auf einem aufgeschütteten Hügel ließ Herodes einen Palast mit Wehrtürmen und ein Mausoleum sowie riesige Wasseranlagen und Gärten errichten. Der Hügel wurde so hoch gebaut, dass die Anlage vom rund zwölf Kilometer entfernten Jerusalem aus zu sehen war.
Der Ort für die gewaltige Anlage war nicht zufällig gewählt, vielmehr soll Herodes dort zwei einschneidende Erlebnisse gehabt haben. Noch vor seiner Machtübernahme in Jerusalem musste Herodes mit seiner gesamten Familie vor Gegnern flüchten. Die Kutsche seiner Mutter überschlug sich an der Stelle, sie wurde aber nur leicht verletzt. Kurze Zeit später blieb Herodes an derselben Stelle bei einem Kampf siegreich.