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1.12.06: Fakt oder Fiktion? Sakrileg und das neue Testament

Verfasst: Do 23.Nov 2006, 15:21
von titaniafishy
Vortrag von Dr. Jürgen Spieß (www.iguw.de)

Fakt oder Fiktion? Sakrileg und das neue Testament aus der Sicht eines Historikers

"Sakrileg ist mehr als ein spannender Roman und ein unterhaltsamer Film.
Dan Browns Weltbestseller ("The Da Vinci Code") wirft ein ganz neues Licht auf das Christentum, die Bibel und die Wurzeln unserer Kultur. Was ist dran an diesen Behauptungen?"

Dr. Jürgen Spieß (Marburg) leitet das Institut für Glauben und Wissenschaft (www.iguw.de). Er ist Historiker und in zweiter Ehe verheiratet.


Freitag, 1.12.06
12:15 bis 13:45 im Hörsaal A (altes AKH)
Spitalgasse 2-4, Hof 2, 1090 Wien

organisiert von der ÖSM Wien (wien.oesm.at) - österreichische Studenten mission

... bin schon gespannt ... :wink:

Verfasst: Do 23.Nov 2006, 16:47
von Carnifex
Finde ich ehrlich gesagt nicht so gut, dass es überhaupt eine Vorlesung dazu geben muss.

Denn die einzige Antwort wird danach lauten: Nein!

Dan Brown ist ein Romanschriftsteller, und mehr nicht. Persönlich halte ich ihn für einen sehr, sehr schlechten Autor, sowohl in schriftstellerischer, als auch in inhalter Hinsicht.

Ich meine: Ein bisschen Klasse sollte man halt als Autor schon besitzen. Wenn man aber nicht mal in der Lage ist, sich vorher über Kunstgeschichte genauer zu informieren, und sich peinliche Fehler in seinen Romanen einschlichtn, sich gleichzeitig aber als Kunstexperte und was weiß ich noch alles feiern lässt: Dann kann ich diesen Autor einfach nicht als gut empfinden.

Umberto Eco sollte ein Star sein, ein Bestsellerautor. Der kann nicht nur schreiben, sondern auch dabei lehren.

Aber Dan Brown hat sich diesen Rummel echt nicht verdient.

Gruß

Verfasst: Do 23.Nov 2006, 17:56
von Stephanos
Carnifex hat geschrieben: Dan Brown ist ein Romanschriftsteller, und mehr nicht.
...
Wenn man aber nicht mal in der Lage ist, sich vorher über Kunstgeschichte genauer zu informieren, und sich peinliche Fehler in seinen Romanen einschlichtn...
Gruß
irgendwie passt das nicht ganz zusammen, dein kommentar. die geschichte von dan brown ist genau das: eine geschichte. darin "fehler" feststellen zu wollen trifft meines erachtens völlig ins leere. ebenso die behauptung, er hätte sich den erfolg nicht verdient - das ist nun mal pop culture! ihm den erfolg absprechen zu wollen, zeugt mE nur von neid, aber von wenig verständnis für die funktionsweise von solchen phänomenen.
meiner meinung nach funktionieren sowohl buch als auch film in sich großartig - die literarische oder künstlerische "qualität" sei dahingestellt; darum (um die sogenannte "qualität") kann es aber zumindest primär bei diesem phänomen nicht gehen, finde ich.

Verfasst: Do 23.Nov 2006, 18:13
von Carnifex
eine geschichte. darin "fehler" feststellen zu wollen trifft meines erachtens völlig ins leere. ebenso die behauptung, er hätte sich den erfolg nicht verdient - das ist nun mal pop culture!
Wir leben in einer Demokratie - und deshalb ist es mir durchaus gestattet, sich über diesen Erfolg eines meines Erachtens unterdurchschnittlichen Autors, der nur wie tausende andere Autoren schon zuvor auch irgendwelche Verschwörungstheorien mit ein paar halbgaren Geschichten + populistisches Kirchenbashing verknüpft - zu wundern.

1. Eine Geschichte in einem Roman kann sehr wohl Fehler haben. Ich meine damit Logikfehler, die aufgrund mangelhafter Genauigkeit und Recherche erfolgen. Bei Brown sehr häufig, übrigens. Siehe "Illuminati".

2. Soll man etwas - wenn man es für totalen Mist hält - kritiklos konsumieren, nur weil du es als " pop culture" bezeichnest?

Oder ist im Grunde genommen für dich Kritik an Dan Brown nicht erlaubt? :eek:
ihm den erfolg absprechen zu wollen, zeugt mE nur von neid, aber von wenig verständnis für die funktionsweise von solchen phänomenen.
Wo habe ich denn Brown den Erfolg abgesprochen? Wo habe ich Dan Brown konkret als erfolglos bezeichnet?

Ich habe nur angedeutet: Ich verstehe den Erfolg nicht.

Genau wie ich den Erfolg von Deutschland sucht den Superstar, Starmania, Musikantenstadl, Nackenbeißer-Bücher, Rosamunde Pilcher, Hansi Hinterseer und sonstige Verblödungsmaschinerie nicht verstehen kann.

Ich kann es nicht verstehen, warum ein unterdurchschnittlicher Autor mit lächerlichen Verschwörungstheorien und erschreckend schwacher Recherche mehr gelesen wird als ein intellektueller Umberto Eco, der sich jahrzehntelang Zeit für eine Buchrecherche lässt.

Jetzt kommen wir zum Punkt:

Es ist doch äußert erstaunlich, warum ein Uni-Professor so einen Vortrag halten muss, WENN es - wie es so schön sagst - nur ein Roman sein sollte.

Ich kann mich nicht erinnern, wann je so ein Hype "Könnte es nicht doch wahr sein ... " bei einem Buch aufgezogen wurde.

Das Problem ist doch, dass manche Dan Browns Büchern mehr Glauben schenken als den jetzigen und uns zukünftigen Historikern.

Und gerade solche Veranstaltungen tragen dazu bei, besonders Dan Brown die spitzfindige Möglichkeit zu geben, seinen Geschichten den "da ist was dran"-Effekt zu geben.

Mir ist da wirklich langsam unwohl bei der Sache, genau so wie bei all sonstigen Verschwörungstheorien, die an Gefährlichkeit nicht zu unterschätzen sind.

Gruß

Verfasst: Do 23.Nov 2006, 18:17
von sue
trotzdem allem ist die thematik in dan browns büchern durchaus interessant, bringt vielleicht den einen oder anderen zum nachdenken und weckt interesse, was dann dazu führen könnte, dass man sich "richtig" über diese themen informiert.

Verfasst: Do 23.Nov 2006, 18:20
von Carnifex
trotzdem allem ist die thematik in dan browns büchern durchaus interessant, bringt vielleicht den einen oder anderen zum nachdenken und weckt interesse, was dann dazu führen könnte, dass man sich "richtig" über diese themen informiert.
Ich bin jetzt provokant und sage:

Viele wollen gar nicht die Wahrheit wissen und lieben lieber die "Böse-und-brutale-Kirchengeschichte" von Dan Brown.

Und bevor ein Vorwurf kommt: Ich bin Agnostiker. ;-)

Gruß

Verfasst: Do 23.Nov 2006, 19:23
von titaniafishy
Das Problem ist, dass viele Menschen leider diese "sogenannten Fakten" in Browns Roman glauben... und für bare Münze nehmen!
So hab ich zum Beispiel beim Zugfahren mal ein Mädel mit dem Buch in der Hand gesehen und gehört, wie sie ihrem Freund ganz stolz erklärte "Maaa, jetzt weiss ich endlich, wie es wirklich war!" (Na klar...)

Jürgen Spieß wird also mit diesen Brownschen verschwörerischen Attacken gegen das Christentum aufräumen und aufzeigen, ob es einen historischen Kern dahinter geben könnte, bzw. was derjenige ist!
Er wird die Bibel (bessergesagt das Neue Testament) als Quelle interpretieren und analysieren... ob sie als Quelle herhalten kann?! Bzw. was dahinter steckt ?!