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Div. Artikel zur Bolognese-Klimavorlesung

Verfasst: Sa 25.Nov 2006, 19:44
von Lena3980
WEITREICHENDE FOLGEN
Vulkan in Island ließ Nil austrocknen

Ende des 18. Jahrhunderts spuckte der isländische Vulkan Laki Unmengen Lava und Schwefeldioxid aus. Kurz darauf sank der Pegel des Nils auf sein bis dahin niedrigstes Niveau. Forscher sehen einen Zusammenhang. Ihr neu entwickeltes Klimamodell soll das belegen.


Rund zwölf Kubikkilometer Lava warf der Vulkan Laki zwischen 1783 und 1784 aus; rund 100 Millionen Tonnen Gase, darunter Schwefeldioxid, wurden in die Atmosphäre gepulvert - mit weit reichenden Folgen. Die Eruptionen in Island wirkten sich noch Tausende Kilometer weiter südlich aus: Der Pegel des Nils in Ägypten sank so tief wie bis dahin noch nie. Das löste in der folgenden Trockenzeit eine Hungersnot aus, bei der 17 Prozent der Bevölkerung im Einzugsbereich des Flusses starben.



Wolken aus Asche und Gasen: Auch Tausende Kilometer vom ausbrechenden Vulkan entfernt sind die Folgen zu spüren
Dass die Folgen des Laki-Ausbruchs bis nach Ägypten reichten, ist nun offensichtlich erstmals belegt - mit komplexen Computersimulationen eines Forscherteams um Luke Oman von der Rutgers State University of New Jersey, deren Ergebnis im Fachmagazin "Geophysical Research Letters" veröffentlicht wurde.

Das Schwefeldioxid und die anderen ausgetretenen Gase hätten sich in der Atmosphäre mit Wasserdampf zu sogenannten Aerosolen vermischt. Diese reflektieren das Sonnenlicht ins All. Die Wissenschaftler simulierten diesen Prozess mit ihrem Klimamodell, das sie am Goddard Institute for Space Studies der US-Raumfahrtbehörde Nasa entwickelt haben. Dabei errechneten sie, dass sich nach den Vulkaneruptionen die Nordhalbkugel um ein bis zwei Grad Celsius abgekühlt hat. Nach eigenen Angaben hätten sie dieses Ergebnis an Jahresringen von Bäumen aus jener Zeit auch belegen können: Sie wiesen den Wissenschaftlern zufolge ein deutlich geringeres Wachstum auf.

Die Monsunwinde, die normalerweise Regen in das afrikanische Nil-Gebiet bringen, wurden laut den Forschern durch die verringerte Temperaturdifferenz zwischen Land und Wasser abgeschwächt. Dass dem Niedrigstand eine natürliche Klimaschwankung vorausgegangen ist, hält Oman für unwahrscheinlich. Dafür gebe es "eine weniger als dreiprozentige Chance".

Die Wissenschaftler wollen jetzt die eigenen sowie Messwerte aus anderen Studien nutzen, um mit Hilfe ihres Modells klimatische Folgen von Naturereignissen auf vom betroffenen Gebiet entfernte Regionen vorherzusagen. Wenn es ihnen gelänge, das Modell auch auf Vulkanausbrüche an anderen Orten anzuwenden, könnten Regierungen rechtzeitig Schutzmaßnahmen ergreifen, schreiben die Forscher. Bisher dauere die Berechnung einer Vorhersage noch mehrere Wochen.

tos/ddp
Quelle: www.spiegel.de - 25.11.06

Verfasst: So 26.Nov 2006, 14:46
von Birgit
danke, du bist ein schatz Bild

Verfasst: So 26.Nov 2006, 17:13
von Lena3980
:oops:
ist zwar nicht der, den sie ausgeteilt hat, aber er passt zum thema. in letzter zeit stolpert man ja sehr oft über artikel zum thema.

lg verena

Verfasst: Mo 27.Nov 2006, 8:47
von Lena3980

Verfasst: Mo 27.Nov 2006, 13:40
von elisabeth
wow, super! Danke!
Ich werd auch mal stöbern und gute Links hier hineinstellen.

Ganz gute Zusammenfassungen gibt es auch im Brockhaus.
http://www.brockhaus-enzyklopaedie.de
Freier Zugang ist möglich, wenn man über Uni-VPN eingeloggt ist - und natürlich auf allen Uni-Rechnern.

Liebe Grüße,
- Elisabeth

Verfasst: Di 28.Nov 2006, 6:11
von Lena3980

Verfasst: Di 28.Nov 2006, 8:26
von Lena3980
elisabeth hat geschrieben:
"Kurier" vom 10.11.2006
Ressort: Innenpolitik
Seite: 4
Ausgabe: Länder,Morgen

Klimakonferenz: Österreich droht eine Erwärmung um bis zu 6°Celsius. Welche Konsequenzen hat das, wie können wir das verhindern?
2050: Trocken und sehr heiß

Bananenplantagen in Kärnten? Papageien und Palmen am Stephansplatz? Solche Gedanken kommen beim Lesen des britischen Klima-Berichts zur derzeit tagenden Klimakonferenz in Nairobi auf. In Wahrheit werden die Auswirkungen der Klimaerwärmung in unseren Breiten jedoch verheerend sein: Hochwasser, Dürre und das totale Abschmelzen der Gletscher.

In Österreich, erklärt der Klimaforscher Gottfried Kirchengast vom Grazer Wegener-Zentrum für Klima und globalen Wandel, werden die Auswirkungen stärker als anderswo. Seine Ergebnisse decken sich mit den Modellen der Wiener Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb. Die Klimaextreme nehmen demnach zu. Es wird in manchen Teilen Österreichs mehr Hochwasser-Katastrophen geben, extreme Dürreperioden und Stürme im Winter. Südlich der Alpen werden die Regenmengen um etliche 10Prozent zurückgehen.

Sommer 2003

"So wie der Sommer 2003 (es war der heißeste Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnung in Österreich, Anm.) kann bis Mitte des Jahrhunderts schon jeder zweite Sommer sein", sagt Kirchengast. Geht die Klimaerwärmung ungebremst weiter, werden in Österreich bis zum Jahr 2100 die Temperaturen um bis zu sechs Grad steigen, warnt der Wissenschafter. Für das Wintersportparadies Österreich hat das schwerwiegende Folgen: Die Schneefallgrenze steigt, die Gletscher werden bis 2050 zu 80Prozent verschwunden sein, bis 2100 zur Gänze.

Das hat Folgen auf den Wasserhaushalt. Gletscher sind ein riesiges Wasserreservoir, das Bäche und Flüsse speist. Daher seien Wasserkraft, Land- und Forstwirtschaft gefährdet.

Klimakonferenz

Die Ursache der Klimaerwärmung liegt in der weltweiten Produktion des Treibhausgases , das beim Verbrennen entsteht. In Nairobi sollen nun Strategien beschlossen werden, wie die Erwärmung gebremst werden kann. Brisanz bekam die Konferenz durch den britischen Stern-Report: Wird nichts getan, um die Erwärmung zu bremsen, werden die Auswirkungen mehrere Billionen Euro kosten. Es sei daher billiger, gleich in Klimaschutz zu investieren. Etwa in Häuser-Dämmung und Förderung alternativer Energien.

Österreich liegt bei den Klimazielen weit zurück, derzeit fehlen uns 29Prozent bei der -Reduktion, damit unsere Klimaziele noch erreicht werden können. "Österreich ist massiv unter seinen Möglichkeiten geblieben", moniert Kirchengast. Im Umweltministerium glaubt man dennoch, die Vorgaben bis 2012 noch erreichen zu können. "Wir werden weiter massiv investieren müssen", sagt der Sprecher von Minister Pröll.

http://www.wegcenter.at

http://www.hm-treasury.gov.uk (engl.)