070206 PK (UniStG) "Austrofaschismus"
Studienprogrammleitung Geschichte
4 Stunde(n), 6,0 ECTS-Punkte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Unterrichtssprache: Deutsch
Kapitel:7.01
LAPK1 (A3/E4/R2)
Irene Bandhauer-Schöffmann
Erstmals am: MO, 10.03.2008
ab 10.3.2008 Mo 9:00-13:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Online-Anmeldung von 19. Februar 2008 bis 29. Februar 2008:
http://geschichte.bach.univie.ac.at/
Beschränkte Teilnehmerzahl, max. 25
Inhalte: Die Periode des "Christlichen Ständestaats" (1933/34 - 1938) bzw. "Austrofaschismus" ist ein umstrittenes Thema der zeithistorischen Forschung. Immer wieder entzünden sich öffentliche Diskussionen an der Rolle Engelbert Dollfuß', an der Einordnung des Regimes als faschistisch, halb-faschistisch oder autoritär, und an der Positionierung des Regimes gegenüber dem Nationalsozialismus.
Die Lehrveranstaltung wird analysieren, welche Veränderungen nach dem Ende der Demokratie in Österreich Platz griffen und welche langfristigen Auswirkungen diese hatten.
Folgenden Themen werden behandelt:
Konstituierungsprozess des Regimes,
Herrschaftssicherung und Repressionsapparat,
Maiverfassung 1934,
austrofaschistischen Ideologien,
Redefinition von Rollenzuweisungen an Frauen und Männer,
politische Bewegungen, austrofaschistische Einheitspartei (Vaterländische Front) und politische AkteurInnen,
Wirtschaft- und Sozialpolitik in Zeiten der Massenarbeitslosigkeit,
Nähe und Abgrenzung zu anderen faschistischen Ländern.
Neben einer Auseinandersetzung mit der Zeit des Austrofaschismus werden die TeilnehmerInnen sich auch mit den Erinnerungsspuren an diese Zeit befassen und dafür eigenständige Recherchen vornehmen. Eine Analyse des anhaltenden Dissenses über den Charakter des Dollfuß-Schuschnigg-Regimes und der kontroversiellen Deutungen sind ebenfalls Inhalt der Lehrveranstaltung.
Literatur: Emmerich Tálos / Wolfgang Neugebauer (Hrsg.): Austrofaschismus. Politik, Wirtschaft und Kultur, 1933 - 1938, 5. erweiterte Auflage, Wien 2005 (Lit Verlag).
Ausgewählte Literatur (Sekundärliteratur und Quellen) steht den Studierenden in einem Handapparat zur Verfügung.