=ohne kommentar=Liebesakt: Fitness fürs männliche Hirn
VON ROLF FROBÖSE (Die Presse) 13.02.2006
Gesunder Sex. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse besagen: Sportliche Hochleistungen haben nicht so einen vielseitigen Hormon-Cocktail zur Folge wie sexuelle Vereinigung.
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iebesbezeugungen am Valen tinstag, auch Tag der Verlieb ten genannt? Blumen, Karten, nette Worte? Liebe ist mehr als ein Wort und der Liebesakt mehr als Sex - er kann ein absoluter Jung- und Gesundheitsbrunnen sein. Denn der bei der sexuellen Vereinigung angeschüttete Hormon-Cocktail wirkt sich äußerst positiv aus und ist nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen viel vielseitiger als der durch sportliche Hochleistungen provozierte Hormonschub.
Während beim Sport vorwiegend Adrenalin ausgeschüttet wird und unter extremen Situationen - etwa beim Marathonlauf - auch körpereigene Opiate im Blut zirkulieren, kommen beim Sexualakt darüber hinaus auch das Kuschelhormon Oxytocin, das Antistresshormon Prolaktin, sowie das Glückshormon Serotonin zur Entfaltung. Diese einzigartige Kombination wirkt unter anderem als vortreffliches Schmerzmittel, da die vom Körper produzierten Opium-ähnlichen Substanzen vor allem Gelenk- und Kopfschmerzen merklich lindern können.
Hinzu kommt, dass der Botenstoff Dopamin jegliche Stressgefühle für rund zwei Stunden hinwegfegt. Zu diesem Ergebnis kommt der US-Neurologe Dr. James Couch von der Oklahoma-Universität in Oklahoma City. Couch empfiehlt seinen Migräne-Patientinnen deshalb sogar Sex während eines Anfalls und rät auch bei Menstruations-Beschwerden zu Intimkontakten.
Interessantes liefert auch eine Langzeitstudie der britischen Universität Bristol: Sexuelle Aktivität ist auch eine gute Prävention gegen Herzinfarkt. Darüber hinaus soll sich Sex speziell bei Männern auch positiv auf die Gedächtnisleistung auswirken und das Schlaganfallrisiko reduzieren.
Liebe macht aber auch schön. Dafür sorgt unter anderem das verstärkt ausgeschüttete Östrogen, welches die Regenerationsfähigkeit der Zellen verbessert und die Bildung von Kollagen fördert. Dadurch bleibt die Haut länger straff, elastisch und faltenfrei. Studien der US-Gesundheitsbehörde haben ergeben, dass Frauen, die mindestens einmal pro Woche lieben, deutlich mehr Östrogen im Blut haben als enthaltsamere.
Ein aktives Liebesleben beugt zudem Erkältungskrankheiten vor. Das haben wiederum die Psychologen Carl J. Charnetsk und Francis Brennau von der Wilkens University im US-Bundesstaat Pennsylvania herausgefunden. Ihren Untersuchungen zufolge zeigt sich bei Menschen, die ein bis zwei Mal pro Woche Intimverkehr haben, ein höherer Immunglobulin-Level. Dieser Antikörper schützt wirksam vor Schnupfen und anderen Infektionen.
Wer sich in einer harmonischen Beziehung regelmäßig erotisch betätigt, stärkt generell sein Immunsystem. Zu diesem Ergebnis kommen auch die beiden amerikanischen Hormonexperten Janice Kiecolt-Glaser und Ronald Glaser - ein Forscher-Ehepaar an der amerikanischen Ohio State University in Columbus. Als Resultat einer mehrjährigen Studie haben die beiden herausgefunden, dass die Qualität der Ehe die Gesundheit der Partner positiv beeinflusst. "Ist die Beziehung glücklich, so wirkt sich dies auch positiv auf den Gesundheitszustand der Partner aus", lautet ihr Resümee.
Das Forscherpaar beobachtete zum Beispiel, dass schon ein heftiger Ehestreit das Immunsystem schwächt. Als Konsequenz ständiger Reibereien verschlechtern sich Impfwirkungen und Wundheilungszeiten. Bei geschiedenen Paaren konnten die Wissenschaftler wiederum auffallend hohe Werte von Stresshormonen wie Adrenalin, Corticotropin und Cortisol nachweisen - ganz anders als bei Paaren, die in einer harmonischen Beziehung leben oder diese zumindest anstreben. "Allein die Tatsache, dass Ehepaare über Veränderungen sprechen - sei es, dass sie sich besser organisieren oder gemeinsam abnehmen wollen, wirkt sich generell positiv auf den Gesundheitszustand aus", versichert Glaser. Eine positive Einstellung so Glaser, spiegelt sich offenbar auch in reduzierten Cortisolwerten wieder. Glaser: "Je geringer der Cortisolwert ist, umso schneller heilen zumindest die äußeren Wunden."
Sexualität darf auch als Form sportlicher Betätigung bezeichnet werden. So verbrennen bei einem halbstündigen Liebesspiel durchschnittlich 350 Kalorien. Da hierbei auch die Bauchmuskulatur angespannt wird, kann ein durchschnittlicher Sexualakt mit einem 15-minütigem Entfettungs-Training im Fitness-Studio mithalten. "Sex ist der genussvollste Weg, um Kalorien zu verbrennen", so brachte es der amerikanische Schauspieler Jack Nicholson ("Einer flog über das Kuckucksnest") einmal auf den Punkt.
"Auch Küssen ist gesund", meint Dr. Klaus Hartmann, Geschäftsführer der Heidelberger biomedparc GmbH. Seinen Angaben zufolge werden bei einem Kuss rund 40.000 Bakterien ausgetauscht, was sich positiv auf die Immunabwehr auswirke. Doch nicht nur das. "Bei einem intensiven Kuss sind nicht nur Zunge und Lippen, sondern auch 34 unterschiedliche Gesichtsmuskeln beteiligt", zieht Hartmann eine positive Bilanz. Das verleihe der Haut einen besonders jugendlichen Touch und beuge auf angenehme Weise Mimikfalten vor.
Wer mehr über das Thema erfahren möchte, dem sei das Buch von Gabriele und Rolf Froböse "Lust und Liebe - alles nur Chemie?" empfohlen. Es ist im Weinheimer Wiley-VCH Verlag erschienen und kostet 24,90 €.
http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?c ... chiv=false
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Allerdings lassen wir das Forum noch aktiv (also eher ein Vor-Ruhestand), nur die Neu-Registrierung ist ab sofort nicht mehr möglich. Leider ist das Administrationsteam auf eine Person geschrumpft und mir alleine ist es - auch zeitlich - nicht mehr möglich, das Forum den aktuellen Studienplänen angemessen anzupassen und das Forum zu moderieren.
Falls es Interessierte an einem Fortbetrieb gibt (eventuell in Kooperation mit der FB-Gruppe), können sich diese gerne an mich wenden.
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„tschessicka hau der schakkelin net om schädl, sie is jo net die schwesta!“ - eine liebliche Mutter zu ihrem noch lieblicheren Kinde
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