Liebe alle,
nach langen Jahren des Betriebs folgt nun auch das Geschichteforum dem Germanistikforum (https://forum.narrenschiff.org) in den Ruhestand.

Allerdings lassen wir das Forum noch aktiv (also eher ein Vor-Ruhestand), nur die Neu-Registrierung ist ab sofort nicht mehr möglich. Leider ist das Administrationsteam auf eine Person geschrumpft und mir alleine ist es - auch zeitlich - nicht mehr möglich, das Forum den aktuellen Studienplänen angemessen anzupassen und das Forum zu moderieren.

Falls es Interessierte an einem Fortbetrieb gibt (eventuell in Kooperation mit der FB-Gruppe), können sich diese gerne an mich wenden.

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Arnold
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Beitrag von Arnold »

Gehrer-Nachfolge: Josef Broukal sagt im derStandard.at-Gespräch ab, Günter Haider überlegt
SPÖ-Wissenschaftssprecher reizt das Amt des Bildungsministers nicht - Pisa-Chef: Noch kein konkretes Angebot von der SPÖ
Wien - Schon vor der Wahl erhielt Pisa-Chef Günter Haider nach eigenen Angaben "Einladungen von drei Parteien, nach der Nationalratswahl in Bildungsangelegenheiten mitzuarbeiten". Als "Ehre" bezeichnete er es damals, sollte er tatsächlich den Ministerposten angeboten bekommen. Auf derStandard.at-Anfrage, ob Haider sich ein konkretes Angebot im Zuge der Regierungsbildung überlegen würde, antwortete der Bildungsexperte am Montag allerdings ausweichend: "Überlegen muss man immer." Es gäbe aber bestimmte Bedingungen, die hier erfüllt sein müssten. "Die Frage ist, was in bestimmten Koalitionen zu erreichen ist, welche Ressourcen zur Verfügung stehen, damit es zu substanziellen Verbesserungen kommt." Außerdem, so Haider, fühle er sich "in der Beraterrolle sehr wohl". Angebot habe er nach dem Wahlerfolg der SPÖ auch noch keines bekommen.

Broukal: "Reizt mich nicht"

Weniger angetan vom Amt des Bildungsministers zeigt sich hingegen SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal: "Nein, dieses Amt reizt mich nicht. Das ist ein 18-Stunden-Job und eine Sechs-Tage-Woche, kurz: ein Haufen Arbeit", sagt er im derStandard.at-Gespräch. Es gebe genügend andere Möglichkeiten wie man in der Bildungspolitik arbeiten könne. "Wen immer Alfred Gusenbauer in seinem Team haben will, ich freue mich mit dieser Person zusammenzuarbeiten", sagt Broukal. Auf die Frage, ob die Abschaffung der Studiengebühren Koalitionsbedingung sei, erwiderte Broukal eher ausweichend: "Wir nehmen das Thema mit großer Priorität in die Verhandlungen mit und gehen davon aus, dass der Koalitionspartner das akzeptieren wird." (mhe/gum)
derStandard.at - 02. Oktober 2006 17:12
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Michael79
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Beitrag von Michael79 »

Des enttäsucht mi aber, und mein is der Arbeitsscheu nach seiner Aussage? Das mit den Studiengebühren wird no was gg

Ich harre der Dinge und lass mi überraschen, so wie damals der Carrell gg

lg
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schnucki
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Beitrag von schnucki »

ich finds gut wenn der haider bildungsminister wird - ich denke, er ist kompetenter als broukal!
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Starbuck
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Beitrag von Starbuck »

als angehender lehrer seh ich das als katastrophe ... ade unserer schönen volksschule, gesamtschule wird kommen!
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Arnold
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Beitrag von Arnold »

Als angehender Lehrer sehe ich der Gesamtschule mit Freude entgegen. Abgesehen davon dass Sie nicht so schnell eingeführt wird, da wird sich die ÖVP schon noch effektiv querlegen.

Und was hat das eigentlich mit der Volksschule zu tun?
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Starbuck
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Beitrag von Starbuck »

naja die gesamtschule beginnt mit der VS und der nicht vorhandenen trennung danach, d.h. die VS wird länger laufen.
ich find unser system eigentlich gut so wie es ist .... gesamtschule ist etwas was wir mit freuden einst abgeschafft haben!
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Arnold
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Beitrag von Arnold »

Die Gesamtschule (wie sie derzeit gefordert wird und wie sie in den meisten Industrieländern durchgeführt wird) hat es in Österreich noch nie gegeben; das Schulsystem in der Zeit von `34 bis `46 und alles vor 1800 kann man mMn nicht als Beispiel oder Vergleich heranziehen.

Die Volksschule bleibt im Gesamtschulsystem quasi unverändert, ab 10 kommt es dann zur Einteilung in Leistungszüge und nicht zur Entscheidung ob Gymnasium oder Hauptschule.

Warum Ich unser Schulsystem schlecht finde:

1. Mit 10 Jahren ist es viel zu früh um eine derart wegweisende Selektion durchzuführen. Die Fähigkeiten/Interessen/Leistungseinstellungen sind schlicht noch nicht aussagekräftig.

2. Mehrere Studien belegen dass in einem differenzierten Schulsystem in den meisten Fällen die Herkunft entscheidend ist, und nicht die individuellen Anlagen, für die Entscheidung ob Gymnasium oder Hauptschule besucht wird. Auch im internationalen Vergleich ist allgemein anerkannt dass je differenzierter ein Schulsystem desto sozial ungerechter ist es.

Der ÖVP geht es, seit mittlerweile knapp 80 Jahren, stets nur darum die vermeintliche Bildungselite zu schützen. Meiner Meinung nach sollte Österreich, wie auch jedes andere Land, nach größtmöglicher Gerechtigkeit streben, also gleiche Chancen und Möglichkeiten für Alle. Eine absolute Gerechtigkeit ist vermutlich niemals ganz zu erreichen, aber Strukturen können so gestaltet werden dass sie größtmögliche Gerechtigkeit zulassen/fördern.

lg
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Beitrag von Taschmahal »

EDIT zu Arnold:

Außerdem wird die Bildungselite größtenteils sowieso durch Privatschulen abgedeckt, bzw. kann abgedeckt werden.

Für die die es sich leisten können - diese werden sowieso die Privatschulen weiterhin bevorzugen, kennt ihre einen Minister der sein Kind in eine richtige öffentliche Schule schickt oder gar in eine HS (achja die gibt es in Wien gar nicht mehr, wirklich, heißt jetzt Kooperative Mittelschule - hört sich ja besser an)

In einer Gesamtschule hätten aber auch benachteiligte Gruppen Chancen auf eine Top-Ausbildung, aber wenn jm von denen in eine HS kommt, dann hängt er nach 4 Jahren immer noch/sowieso dem Gymnasium hinterher.

Hinzufügen möchte ich noch, dass von den Bezriskinspektoren in den HS ausgegeben wird, keine 5er herzugeben, dass kann man ja nicht tun....
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Beitrag von Birgit »

ich geb mal ganz kurz meinen senf dazu:
ich find es zu früh, sich nach der vs für gym / hs etc entscheiden zu müssen.
aber es ist auch nach dem gym oder hauptshcule auch noch viel zu früh .. denn mit 14 wissen die kinder doch nicht was sie machen wollen - obs ins gym weiter gehen oder lehre oder berufsschule machen...
mir ist es damals mit 14 auch so gegangen - ich wusste nicht was ich nach der hautpschule machen sollte... daher glaub ich, dass so eine gesamtschule viell eine gute lösung wäre
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Beitrag von Hannibal »

Bildungselite mit Privatschulen versorgen zu wollen, kann ja wohl nur ein Witz sein. Denn BILDUNGselite definiert sich nicht über das Geldsackerl, sondern über Interesse etc.

Wenn 10 zu früh für eine Entscheidung zwischen HS und Gym sein soll, warum ist es dann der richtige Zeitpunkt für eine Entscheidung, zu welchem Leistungszug man gehört?
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Starbuck
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Beitrag von Starbuck »

Taschmahal hat geschrieben:EDIT zu Arnold:

Außerdem wird die Bildungselite größtenteils sowieso durch Privatschulen abgedeckt, bzw. kann abgedeckt werden.

Für die die es sich leisten können - diese werden sowieso die Privatschulen weiterhin bevorzugen, kennt ihre einen Minister der sein Kind in eine richtige öffentliche Schule schickt oder gar in eine HS (achja die gibt es in Wien gar nicht mehr, wirklich, heißt jetzt Kooperative Mittelschule - hört sich ja besser an)

In einer Gesamtschule hätten aber auch benachteiligte Gruppen Chancen auf eine Top-Ausbildung, aber wenn jm von denen in eine HS kommt, dann hängt er nach 4 Jahren immer noch/sowieso dem Gymnasium hinterher.

Hinzufügen möchte ich noch, dass von den Bezriskinspektoren in den HS ausgegeben wird, keine 5er herzugeben, dass kann man ja nicht tun....
da kann man nur sagen traurig, traurig.
wenn bildung an den geldbeutel der eltern gebunden ist, dann werden bald nicht mehr sehr viele jugendliche die möglichkeiten haben studien wie medizin zu studieren, weil die privaten schulen natürlich ihre schützlinge dorthin trimmen werden.

andererseits wenn ich mir manche schulen in wien anschaue, würde ich mich als elternteil auch für eine privatschule entscheiden, damit das kind wenigstens einwenig bild erhält und nicht in messerstechereien etc. verwickelt wird.

das schulsystem gehört sicherlich an manchen stellen reformiert, auf der anderen seite hat das system einen sinn.
in wien kommt eh fast jeder ins gym, hauptschule ist ja wirklich das niedrigste level was man sich vorstellen kann. wann soll dann latein in der schule durchgenommen werden? erwiesen ist, dass es kinder leichter lernen umso jünger sie sind.... mit 14 ist es dafür zu spät
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