Liebe alle,
nach langen Jahren des Betriebs folgt nun auch das Geschichteforum dem Germanistikforum (https://forum.narrenschiff.org) in den Ruhestand.
Allerdings lassen wir das Forum noch aktiv (also eher ein Vor-Ruhestand), nur die Neu-Registrierung ist ab sofort nicht mehr möglich. Leider ist das Administrationsteam auf eine Person geschrumpft und mir alleine ist es - auch zeitlich - nicht mehr möglich, das Forum den aktuellen Studienplänen angemessen anzupassen und das Forum zu moderieren.
Falls es Interessierte an einem Fortbetrieb gibt (eventuell in Kooperation mit der FB-Gruppe), können sich diese gerne an mich wenden.
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Warum?Wie?Geschichte?
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- Neo-Historicus
- Beiträge: 5
- Registriert: Di 21.Nov 2006, 13:05
Warum?Wie?Geschichte?
Hallo,
ich überlege, ob ich Geschichte als mein zweites Studium nehmen soll. Nun wär es für mich sehr interessant, wenn ich persönliche Stellungnahmen über das Studium hören könnte. Ich denk da an so ganz allgemeine: Wie ist es? Was gefällt daran? Wie wird der Lehrstoff vermittelt? Auf was wird Wert gelegt? Vielleicht, auch, was ihr denkt, welche Berufsaussichten das Studium liefert..
Naja, es wäre total nett und hilfreich, wenn mir jemand antworten könnte.
Lg, Marlene
ich überlege, ob ich Geschichte als mein zweites Studium nehmen soll. Nun wär es für mich sehr interessant, wenn ich persönliche Stellungnahmen über das Studium hören könnte. Ich denk da an so ganz allgemeine: Wie ist es? Was gefällt daran? Wie wird der Lehrstoff vermittelt? Auf was wird Wert gelegt? Vielleicht, auch, was ihr denkt, welche Berufsaussichten das Studium liefert..
Naja, es wäre total nett und hilfreich, wenn mir jemand antworten könnte.
Lg, Marlene
- Starbuck
- Ehemalige
- Beiträge: 6321
- Registriert: So 16.Mai 2004, 3:11
- Studienplan: Doktorat /PhD
- Wohnort: Wien
berufsaussichten?
naja, also ich mach lehramt, daher sind die berufsaussichten mehr oder weniger rosig, kommt aufs bundesland an in dem man dann unterrichten möchte.
wert gelegt?
hm ... genauigkeit beim zitieren, aber das lernt man mit der zeit. selbständiges arbeiten, referate halten können und keine angst haben auch einmal nach hilfe bei einem prof zu fragen wenn man mit etwas nicht weiter kommt, die meisten beißen nicht.
wert gelegt wird sicherlich auf allgemeines interesse und nicht gleich spezifisches. ich mein z.b. man zeigt kein interesse an mittelalterlicher geschichte und macht daher nix. das ist irgendwie nicht sehr vernünftig weil man muss mittelalter irgendwie ja auch machen.
wie stoff beigebracht?
vorlesungen: frontal, eventuell extralektüre
seminare: frontal in teilen, referate, seminararbeiten -> da sollte man das schon ohne probleme schaffen.
guided reading: erklärt sich ja von selbst würd ich sagen
etc.
naja, also ich mach lehramt, daher sind die berufsaussichten mehr oder weniger rosig, kommt aufs bundesland an in dem man dann unterrichten möchte.
wert gelegt?
hm ... genauigkeit beim zitieren, aber das lernt man mit der zeit. selbständiges arbeiten, referate halten können und keine angst haben auch einmal nach hilfe bei einem prof zu fragen wenn man mit etwas nicht weiter kommt, die meisten beißen nicht.
wert gelegt wird sicherlich auf allgemeines interesse und nicht gleich spezifisches. ich mein z.b. man zeigt kein interesse an mittelalterlicher geschichte und macht daher nix. das ist irgendwie nicht sehr vernünftig weil man muss mittelalter irgendwie ja auch machen.
wie stoff beigebracht?
vorlesungen: frontal, eventuell extralektüre
seminare: frontal in teilen, referate, seminararbeiten -> da sollte man das schon ohne probleme schaffen.
guided reading: erklärt sich ja von selbst würd ich sagen
etc.
"When you talk to God, they call it prayer. When God talks to you, they call it schizophrenia." - Fox Mulder
„tschessicka hau der schakkelin net om schädl, sie is jo net die schwesta!“ - eine liebliche Mutter zu ihrem noch lieblicheren Kinde
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- Birgit
- Ehemalige
- Beiträge: 4706
- Registriert: So 16.Mai 2004, 13:12
- Studienplan: Magisterstudien Geschichte (ab WS 2005)
- Wohnort: Schwechat
- Kontaktdaten:
berufsaussichten sind meiner meinung nach wie bei jedem studium... man kann glück haben und sofort nach dem studium eine stelle als lehrer, archivar etc bekommen - oder leider pech.
ich hoff halt, dass ich nach dem studium eine stelle bekomm.. möcht in richtung journalismus... od unterrichten..
ich hoff halt, dass ich nach dem studium eine stelle bekomm.. möcht in richtung journalismus... od unterrichten..
Ta Liubit Tu
Früher kochten Töchter, wie sie es von den Müttern lernten. Heute saufen wie ihre Väter. Hoch lebe unsere Generation
Ich brauche keinen Sex, das Leben f***t mich jeden Tag!
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- Neo-Historicus
- Beiträge: 5
- Registriert: Di 21.Nov 2006, 13:05
So, erst mal danke für eure Antworten. Wenn ich noch was fragen dürfte:
Geschichte in der Schule, zumal bei bei mir, war oft sehr wenig verknüpfund, das heißt es wurde kaum nach Zusammenhängen mit anderen Disziplinen gefragt.
Es gab da eine Jahreszahl, welche ein Ereignis benannte, und das wars. Es wurden jedoch nicht Bedeutungen, Ursprünge, Konsequenzen des Ereignisses behandelt, beispielsweise auf der Ebene der Gesellschaft, der Kultur, der Wirtschaft, oder was auch immer.
Ich hab mir in der Schule gedacht, es wird die mangelnde Zeit sein, dass man auf jenes nur so knapp eingeht.
Jetzt wollte ich fragen, wie das im Geschichte Studium ist. Wie genau geht man auf ein geschichtliches Ereignis ein, und inwieweit wird auf Zusammenhänge Wert gelegt, und nach dem gewissen "Warum" gefragt? Sind es Fakten, die im Studium aufgelistet werden, oder werden -extrem formuliert- diese auch in einem Bezug gestellt?
Naja, ich hoff, dass jemand antwortet, lg, Marlene
PS: Ich würde Geschichte als Diplom Studium machen
Geschichte in der Schule, zumal bei bei mir, war oft sehr wenig verknüpfund, das heißt es wurde kaum nach Zusammenhängen mit anderen Disziplinen gefragt.
Es gab da eine Jahreszahl, welche ein Ereignis benannte, und das wars. Es wurden jedoch nicht Bedeutungen, Ursprünge, Konsequenzen des Ereignisses behandelt, beispielsweise auf der Ebene der Gesellschaft, der Kultur, der Wirtschaft, oder was auch immer.
Ich hab mir in der Schule gedacht, es wird die mangelnde Zeit sein, dass man auf jenes nur so knapp eingeht.
Jetzt wollte ich fragen, wie das im Geschichte Studium ist. Wie genau geht man auf ein geschichtliches Ereignis ein, und inwieweit wird auf Zusammenhänge Wert gelegt, und nach dem gewissen "Warum" gefragt? Sind es Fakten, die im Studium aufgelistet werden, oder werden -extrem formuliert- diese auch in einem Bezug gestellt?
Naja, ich hoff, dass jemand antwortet, lg, Marlene
PS: Ich würde Geschichte als Diplom Studium machen
- Ledde
- Ehemalige
- Beiträge: 2268
- Registriert: Mo 28.Feb 2005, 19:06
- Studienplan: Masterstudien Geschichte (neu ab WS 2014)
- Wohnort: Wien
- Kontaktdaten:
Die Auseinandersetzung mit den historischen Ereignissen ist kritischer und wird bzw. kann im Studium aus viele Perspektiven (Kulturgeschichte, Sozialgeschichte etc.) untersucht werden.
Es geht eben nicht um das reine Faktenlernen, sondern auch viel um Theorie. Und allein die viele Zeit, die Du innerhalb eines Geschichtsstudiums mit dieser Thematik verbringst, bringt dem ganzen schon eine Tiefe, die Du in der Schule nicht erreichst.
Es geht eben nicht um das reine Faktenlernen, sondern auch viel um Theorie. Und allein die viele Zeit, die Du innerhalb eines Geschichtsstudiums mit dieser Thematik verbringst, bringt dem ganzen schon eine Tiefe, die Du in der Schule nicht erreichst.
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- Historicus
- Beiträge: 54
- Registriert: Fr 04.Aug 2006, 22:47
Das Geschichtsstudium hat eigentlich nichts mit Faktenlernen zu tun.
Ich empfehle dir das Einführungsbuch von Volker Sellin, das sehr gut den Sinn eines Geschichtsstudiums beschreibt.
Darin schreibt er, dass die Vergangenheit ein Meer von Tatsachen ist, die miteinander zusammenhängen.
In der Schule lernt man tatsächlich nur eine Tatsache, ohne Hintergrund und Zusammenhang.
Im Studium wird eine Tatsache mit einer andereren Tatsache erklärt, währendessen die andere Tatsache wiederum ein Wegbereiter für die nächste Tatsache ist.
Auswendiglernen muss man also im Geschichtsforum nicht so, dies ist das Traumhafte am Studium. Es ist ein großes, wissenschaftliches, intensives Geschichtenerzählen.
Mir gefällt es deshalb so gut, weil es eigentlich fast alles erklärt, warum es so ist, wie es ist.
Es ist ein allumfassendes Studium - Das kaum ein anderes Studium bieten kann.
Gruß
Ich empfehle dir das Einführungsbuch von Volker Sellin, das sehr gut den Sinn eines Geschichtsstudiums beschreibt.
Darin schreibt er, dass die Vergangenheit ein Meer von Tatsachen ist, die miteinander zusammenhängen.
In der Schule lernt man tatsächlich nur eine Tatsache, ohne Hintergrund und Zusammenhang.
Im Studium wird eine Tatsache mit einer andereren Tatsache erklärt, währendessen die andere Tatsache wiederum ein Wegbereiter für die nächste Tatsache ist.
Auswendiglernen muss man also im Geschichtsforum nicht so, dies ist das Traumhafte am Studium. Es ist ein großes, wissenschaftliches, intensives Geschichtenerzählen.
Mir gefällt es deshalb so gut, weil es eigentlich fast alles erklärt, warum es so ist, wie es ist.
Es ist ein allumfassendes Studium - Das kaum ein anderes Studium bieten kann.

Gruß
- Birgit
- Ehemalige
- Beiträge: 4706
- Registriert: So 16.Mai 2004, 13:12
- Studienplan: Magisterstudien Geschichte (ab WS 2005)
- Wohnort: Schwechat
- Kontaktdaten:
das hast du jetzt aber schön gesagt - bin ganz gerührt 
für mich gibt es acuh nix besseres als das geschichtestudium... man hat auch eine große bandbreite - du kannst dich wirklich ausleben und auch mal ein bissi (wie auf der zeitgeschichte) mit filmen herumexperimentieren.
klingt blöd aber: mir macht das geschichtestudium echt spaß

für mich gibt es acuh nix besseres als das geschichtestudium... man hat auch eine große bandbreite - du kannst dich wirklich ausleben und auch mal ein bissi (wie auf der zeitgeschichte) mit filmen herumexperimentieren.
klingt blöd aber: mir macht das geschichtestudium echt spaß
Ta Liubit Tu
Früher kochten Töchter, wie sie es von den Müttern lernten. Heute saufen wie ihre Väter. Hoch lebe unsere Generation
Ich brauche keinen Sex, das Leben f***t mich jeden Tag!
Früher kochten Töchter, wie sie es von den Müttern lernten. Heute saufen wie ihre Väter. Hoch lebe unsere Generation
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- Historicus
- Beiträge: 54
- Registriert: Fr 04.Aug 2006, 22:47
Ich bin ja erst im 1. Semester.
Aber ich könnte mir kein anderes Studium vorstellen, wenn ich die anderen Studienrichtungen so beobachte und höre, was die alles lernen müssen.
Ich will ja keinen beleidigen, oder treffen, aber mir ist ein derart allumfassendes Studium der Geschichte ohne riesengroße Jobaussichten dreimal lieber als ein überlaufenes, fachbezogenes, fast schon kaltherziges Wirtschaftsstudium mit gelobten Zukunftsaussichten.
Ein Studium soll doch in allen Formen bilden. Und ich bin begeistert, wie toll man miteinander im Geschichtsstudium umgeht. Ich weiß nicht, vielleicht ist es ja nur in Salzburg so, aber alle Studenten sind bis jetzt derart kameradschaftlich und hilfsbereit, alle Professoren sind bis jetzt spitze und menschlich großartig, dass ich kaum aus dem Schwärmen rauskomme.
Und ja: Ich wage da durchaus einen Zusammenhang mit dieser tollen Atmosphäre und der Geschichtswissenschaft.
Die Geschichtswissenschaft ist nun einmal die grundlegendste Wissenschaft über das Menschsein an sich.
Kein Wunder, wenn es menschelt.
Gruß
Aber ich könnte mir kein anderes Studium vorstellen, wenn ich die anderen Studienrichtungen so beobachte und höre, was die alles lernen müssen.
Ich will ja keinen beleidigen, oder treffen, aber mir ist ein derart allumfassendes Studium der Geschichte ohne riesengroße Jobaussichten dreimal lieber als ein überlaufenes, fachbezogenes, fast schon kaltherziges Wirtschaftsstudium mit gelobten Zukunftsaussichten.
Ein Studium soll doch in allen Formen bilden. Und ich bin begeistert, wie toll man miteinander im Geschichtsstudium umgeht. Ich weiß nicht, vielleicht ist es ja nur in Salzburg so, aber alle Studenten sind bis jetzt derart kameradschaftlich und hilfsbereit, alle Professoren sind bis jetzt spitze und menschlich großartig, dass ich kaum aus dem Schwärmen rauskomme.
Und ja: Ich wage da durchaus einen Zusammenhang mit dieser tollen Atmosphäre und der Geschichtswissenschaft.
Die Geschichtswissenschaft ist nun einmal die grundlegendste Wissenschaft über das Menschsein an sich.
Kein Wunder, wenn es menschelt.

Gruß