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rassismus?

Alle allgemeinen Fragen zum Diplomstudium Geschichte (WS 1992/2002) und zum LA Geschichte (WS 1992/2002).
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Starbuck
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Beitrag von Starbuck »

eigentlich hatte ich mir geschworen auf all den stuß hier nicht mehr zu reagieren, aber es schmerzt ja teilweise solche sachen lesen zu müssen!
hanna hat geschrieben:wenn DU hier darauf eingehst, ist mir schon klar, dass du das aus anderen beweggründen machst, dass du dich ganz persönlich in deiner familie damit auseinandersetzen musstest und damit auch aus einer anderen perspektive schreibst als martin, der das thema in die diskussion eingebracht hat - soweit ich mich erinnere.
du schreibst so schön, dass rosa aus einer anderen perspektive schreiben kann. warum sie und ich nicht? meine urgroßväter waren alle in russischer gefangenschaft, bis auf einen, der war schon zu alt, hatte schließlich sein soll schon im 1. weltkrieg abgeleistet in den isonzo schlachten (geb. 1882).
ich bin mit diesen geschichten um gefangenschaft und mißbrauch in jeglicher sicht aufgewachsen; habe gelernt mir mein bild darüber zu machen und wähle trotzdem nicht blau. nein, rosa hatte recht, konservativ. ich wähle schwarz und steh auch gerne dazu weil ich kein problem damit habe.
zugegeben, meine großeltern sind "heimtvertrieben", ein teil von ihnen war sogar beim brünner todesmarsch dabei.
bin ich deshalb ein schlechter mensch oder faschist/etc. nur weil ich dazu stehe, dass meine großeltern sudetendeutsche sind?
martin und starbuck haben zwanghaft versucht, irgendwelche lehrenden aus dem hut zu zaubern, mit deren politischer position sie ja auch nicht ganz einverstanden gewesen seien,...
zwanghaft? ich weiß nicht wieviele semester du schon studierst aber es gibt auf der uni einige "lager". ich halte keines für gut - politik hat in der lehre nichts zu tun, ausser der professor weißt eindeutig auf die einschlägigkeit seiner quellen hin.
hast du schon einmal edelmayer lv besucht? der sozialismus kotzt mich dort an. ich habe eine in teilen besucht, aber beschlossen dass ich ein seminar psychisch nicht durchstehen würde.

und warum darf man denn nicht sagen, dass man ein problem damit hat wie manche studenten mit professoren umgehen?
auf der germ. hast du einen prof. zeman, der ist keinen deut besser als höbelt, aber die strv der germ würde nie solch ein kommentar ins kovo setzen weil sie der ansicht sind, dass sich die leute selbst ein bild machen sollen.
da ist es mir lieber man erwähnt die lv im kovo erst gar nicht, wie es heuer war.

aber das ist ja dann wieder ein vergleich der in deinen augen unpassend ist und hinkt, weil du den prof nicht kennst. wahrscheinlich wärst du nicht einmal in die lv gegangen wenn du es gewußt hättest, aber auf der germ sagt's dir einfach keiner. bist gezwungen dir selbst ein bild zu machen - gut so!
sie haben damit versucht - und der hitler-stalin-vergleich diente m.e. letztlich auch dazu -, die rechtsextreme position lothar höbelts einerseits zu verschleiern, andererseits in ein besseres licht zu rücken (etwa über die erwähnung der positiven leistungen des "haus der heimat" oder welch "extremes historisches wissen" herr höbelt doch habe - da verzeiht man ihm den einen oder anderen ausrutscher an der grenze zur wiederbetätigung doch gerne.)
du vermischt hier einige sachen!
"das haus der heimat" wie du es hier so schön erwähnst ist keine rechtsextreme einrichtung!
warst du jemals dort? kennst du die vereine? weißt du was die teilweise machen? weißt du dass das haus der heimat einfach nur ein ordinäres haus ist, in dem die vereine untergebracht sind, mehr nicht! es ist kein übergeordneter verein, nichts.
nur ein beispiel: die siebenbürger sachsen haben es geschafft, gemeinsam mit dem dt. verein der siebenbürger, eine organisation in rumänien aufzuziehen, die den bauern hilft, sich langsam an das selbständige anbauen der felder und die milchwirtschaft zu gewöhnen.
ich habe das in rumänien selbst erfahren wie ich mit einem bekannten, der ein waisenhaus unten betreut, unten war und mit verschiedenen journalisten geplaudert habe. sie stellen das saatgut zur verfügung und helfen ihnen bei der vermarktung. die milchprodukte dieser "organisation" (mir ist der name entfallen) sind bis nach bukarest beliebt.
macht das die siebenbürger, und den verein, somit zu rechtsextremen?

höbelt hat seine politische richtung - er ist extrem rechts. gut. ist nicht meine richtung aber ich kann damit leben, dass jemand nicht die gleiche ansicht hat wie ich. die wenigsten von euch werden hier konservativ schwarz wählen und es ist mir ehrlich gesagt echt wurscht - das nennt man toleranz.

mein punkt ist, dass ich mir von jedem prof versuche ein eigenes bild zu machen - egal ob rechts, links oder "mitte". auch wenn ein prof "extrem links" ist, kommt auf der geschichte glaube ich seltener vor als auf der germ und anderen instituten, dann lass ich mir auch nicht einreden, dass der gut oder schlecht ist.
stellt euch vor, ich mag einige profs nicht, die andere anhimmeln weil ich sie einfach mühsam und einschläfernd finde!

und deshalb bin ich ein schlechter mensch ?!!?

mir gefällt es nicht, dass man menschen in diesem forum veruscht als faschistisch, NSler oder antiseminten zu bezeichnen!!

wie rosa schon gesagt hat, es lebe die toleranz
"When you talk to God, they call it prayer. When God talks to you, they call it schizophrenia." - Fox Mulder
„tschessicka hau der schakkelin net om schädl, sie is jo net die schwesta!“ - eine liebliche Mutter zu ihrem noch lieblicheren Kinde
studienanfänger

Beitrag von studienanfänger »

Hallo an alle!

Ich würde gerne zwei meiner Ansicht nach für diese Diskussion zentrale Missverständnisse (ob bewusst oder unbewusst herbeigeführt) aufgreifen.

1) Zur Frage Höbelt: Die Frage, wann jemand das Recht hat, ein Urteil über diesen Herrn abzugeben, zieht sich durch die gesamte Debatte. Dabei bleibt aber diffus, über welche Eigenschaft Höbelts geurteilt werden soll.
Geht es nämlich um die Beurteilung dessen Geisteshaltung (oder Ungeists), so ist es nicht notwendig, eine LV bei ihm zu besuchen, da es zuverlässige Quellen gibt, die Höbelt aus gutem Grund in den Verdacht des Rechtsextremismus bringen.
Wenn es darum geht, zu beurteilen, wie er sich als Lehrender verhält, wie er seine Studierenden behandelt, ob er Humor hat - dann muss man natürlich in einer VO gewesen sein, um das einschätzen zu können.
Das erste hat mit dem zweiten aber nicht viel zu tun.

2) Zur Frage der Toleranz: Dieser Terminus verkommt hier leider zu einem Schlagwort, unter dem alle etwas anderes verstehen. Manche (wie ich und, so denke ich, auch andere) verstehen Toleranz als eine Grundhaltung, die ein friedliches und respektvolles Verhältnis verschiedener gesellschaftlicher Gruppen und Individuen ermöglicht, egal, welche Hautfarbe, Herkunft, Religion oder Weltanschauung jemand hat.
Diese Tolernaz bezieht sich freilich nicht auf Rechtsextreme, denn, so auch die Philosophie Karl Poppers, Toleranz darf es gegenüber Intoleranz nicht geben. Intolernaz darf nicht toleriert werden, denn damit würde man der Toleranz keinen guten Dienst erweisen.

Andere verstehen unter Toleranz etwas Ähnliches wie Frau Bildungsministerin Gehrer, die unlängst "Toleranz" gegenüber den von ihr geduldeten rechtsextremen Uniräten forderte - und dadurch den Begriff pervertierte.

Das gleiche Phänomen scheint aufzutreten, wenn große VerteidigerInnen des Rechtsextremismus diesen Begriff für sich proklamieren.

@ Rosa
Liebste Rosa,
ich habe dich weder als "antisemitische Faschistin" noch als "faschistische Antisemitin" bezeichnet. Ich habe lediglich auf etwas meiner Meinung nach Problematisches hingewiesen (siehe mein letztes Posting).

Ich schließe aus deinr Empörung (aggressiven Replik?) allerdings nicht, dass ich dich durchschaut habe und du dich dadurch selbst als Antisemitin entlarvt hättest, so wie du es aus meiner empörten Zurückweisung des Vorwurfs des faschistoiden Untertons geschlossen hast. Auf diesem Niveau der Unsachlichkeit möchte ich nämlich nicht argumentieren.

Liebe Grüße an alle!

studienanfänger
studienanfänger

Beitrag von studienanfänger »

Es freut mich, dass durch ihr Schweigen alle meinem letzten Beitrag zugestimmt haben. Ein demokratscher, antifaschistischer Grundkonsens wäre also erreicht. @Starbuck

Danke für die Warnung vor Herrn Zeman!
An seinem Beispiel erkennst du, dass der Besuch einer LV nicht sonderlich hilfreich sein muss, um die Geisteshaltung einer Person zu beurteilen. Ich habe eine VO bei ihm besucht, und ich habe dabei nicht bemerkt, dass hier ein Rechtsextremist referieren soll.

Und ich erwarte mir, von meiner Interessensvertetung vor Rechtsextremen gewarnt zu werden, da keine Lust habe, über jede/n Lehrende/n, bei der/dem ich eine LV besuchen möchte, Recherchen anzustellen, ob er/sie im Handbuch des Rechtsextremismus vermerkt ist.
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Birgit
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Beitrag von Birgit »

@studienanfänger
ich habe dir durch das schweigen nie zugestimmt... nur dieser beitrag war für mich nicht so interessant, dass ich da unbedingt meine meinung kund tun muss.
es gibt leute, die interessieren sich dafür viel mehr.. und für mich gibts im moment wichtigeres als die einstellungen von studenten..
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