Liebe alle,
nach langen Jahren des Betriebs folgt nun auch das Geschichteforum dem Germanistikforum (https://forum.narrenschiff.org) in den Ruhestand.
Allerdings lassen wir das Forum noch aktiv (also eher ein Vor-Ruhestand), nur die Neu-Registrierung ist ab sofort nicht mehr möglich. Leider ist das Administrationsteam auf eine Person geschrumpft und mir alleine ist es - auch zeitlich - nicht mehr möglich, das Forum den aktuellen Studienplänen angemessen anzupassen und das Forum zu moderieren.
Falls es Interessierte an einem Fortbetrieb gibt (eventuell in Kooperation mit der FB-Gruppe), können sich diese gerne an mich wenden.
Ich bin gerade dabei den Fragenkatalog auszuarbeiten und steh bei manchen Fragen echt an. Hat vielleicht jemand das schon ausgearbeitet und mag mir das zur Verfügung stelln? (Natürlich werd ich dann schaun, dass ich mal mit Mitschriften oder so eine Gegenleistung zu Stande bring) Wär uur lieb.
Oder mag sich wer mit mir die Fragen teilen? das wär auch lieb.
Soo nachdem sich keiner bei mir gemeldet hat, hab ich selbst mein Köpfchen, Unterlagen und Internet ordentlich angestrengt und das meiste von den CSIA-Fragen ausgearbeitet. Allerdings bräucht ich noch Hilfe bei folgenden Fragen:
--> In welchen gesellschaftlichen Bereichen kommen Erzählungen vor?
Kommen doch in allen vor, oder? Hat irgendwer vielleicht eine Mitschrift von dieser VO und könnte mir sagen, was Müller-Funk dabei gemeint hat? Oder welche Beispiel er gegeben hat.
--> Hat jemand eine genauere Antwort dafür, welche Kritikpunkte Herder an der Aufklärung hat? und insbesondere würd mich interessieren, was Müller Funk dazu gesagt hat, in wie fern diese heute noch aktuell sind.
-->Begriffe wie Kultur und Zivilisation sind sowohl normativ wie deskriptiv. Erläutern und kommentieren Sie diese Aussage!
Da komm ich mit meiner Antwort auch nicht auf einen vollkommen grünen Zweig...
--> Die größten Probleme hab ich mit der Frage: Erläutern Sie, inwiefern man Horkheimer/Adornos Interpretation der Odyssee als Kern einer kolonialistischen Theorie lesen kann!
War da nicht in der VO, also hab ich keine Ahnung... Im Skript steht nix.
Also ich wäre seeeehr dankbar, wenn irgendwer mir da helfen könnte!!! Besonders bei der Odyseefrage.
Ich hab die Prüfung und die VO vor einem Jahr gemacht:
Falls niemand auf Deinen Fragen antwortet, hoffe ich, dass mein Erinnnerungswissen weiterhelfen kann. Allerdings alles weiß ich auch net mehr.
@1: Ich hab mir damals sogar das Buch von Müller-Funk durchgelesen: Man findet in jedem menschlichen Bereich Erzählungen. Wenn Du Beispiele aufführen willst, kann Du die von ihm im Handout genannten: die Psychologie, die sich innerhalb der Psychotherapie, Lebensgeschichte; die Geschichte, die sich innerhalb der oral history und die Philosophie, die sich innerhalb der große Erzählungen, mit narratologischen Methoden mit den menschlichen Erzählungen auseinandersetzen.. ... und natürlich innerhalb der Literaturwissenschaften.
Aber auch beispielsweise in der Ethnologie (Sozialanthropologie) kann man mit den narratologischen Methoden arbeiten.
@2Kritik Herders an der Aufklärung:
1. Kritik an der damals vorherrschenden Auffassung der Geschichtsphilosophie ( Man ging von einer positiven Entwicklung der Weltgeschichte aus. Auch Forschrittsglaube genannt). Herder wiedersprach dem, da es eine einseitige Perspektive auf die Geschichte und die menschliche Entwicklung ist. ?????(Bei dem Punkt bin ich mir nicht mehr ganz sicher)
2+3 Gegen den Ethnozentrismus. Man stellte die europäische-westliche Kultur als höchste Kultur dar, an dem sich alle anderen Kulturen orientieren sollten. Herder vertrat die Ansicht, dass jede Kultur nur aus sich heraus verstanden werden kann und nicht im Vergleich zu der europäisch-westlichen K. beurteilt werden darf. Jede Kultur ist für sich genommen wertvoll und er betonte die positive Seite der kulturellen Vielfalt.
4. Er kritisisierte die Auffassung, die Kultur als organische Einheit zu sehen, die einem Prozess des Wachstums, Blütezeit und dann des Abstieges durchläuft. (Vielfältige Entwicklungswege).
5. ???
@4 Adorno+Horkenheimer haben in ihrer Dialektik der Auklärung Odysseus als neuen Menschentypus aufgezeigt, der quasi ein Prototyp von einem Bourgoise war. Er hat sich von Gott und dem mystischen Glauben abgewendet, und sich emanzipiert (sein eigenes Schicksal in die Hand genommen).
Wie das mit einer Kolonialtheorie im Zusammenhang stehen soll, kann ich mich leider nicht mehr erinnern...maximal denken. Aber das ist wahrscheinlich zu spekulativ.