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Verfasst: Mo 28.Jul 2008, 15:13
von Katinka
sorry, wollte dich ein bissi provozieren..... wie ich sehe, ist es mir auch gleich gelungen.
Verfasst: Mo 28.Jul 2008, 15:51
von VS
Starbuck hat geschrieben:wenn ich sage, welche literatur ich richtig übel finde, dann wird mir wieder etwas in sachen literatur an den kopf geworfen ....
wenn dir das schon zuviel war und es dich davon abhält, weiter zu posten, für was für eine art "diskussion" bist du dann überhaupt zu haben?
ontopic: zu ihrem epischen werk kann ich zugegeben nicht viel sagen - aber hast du jelinek auch einmal auf der bühne erlebt? die babel-inszenierung im akademietheater etwa war grandios. sie schafft es, das faschistisch/autoritäre in der sprache offenzulegen, die perverse medienlogik im umgang mit krieg und folter aufzuzeigen (in diesem fall: abu ghuraib) und außerdem noch uns als publikum, ohne dessen voyeurismus das ganze ja gar nicht möglich wäre, für ein paar minuten auf die andere seite der kamera zu zerren. wer's gesehen hat, weiß, was ich meine. "sprachliche vergewaltigung" passt find ich ganz gut, aber ich halte das nicht für schlecht, sondern für wichtig.
jelinek dagegen einfach als "krank" zu bezeichnen finde ich ziemlich billig. geht für meine ohren zu sehr richtung pauschaler beschimpfung all dessen, das nicht brav und schöngeistig ist.
"Wenn Peymann nächstes Jahr, gottlob,
die 'Burg' verläßt, sein Biotop,
das er erfüllt mit Sumpfes Fäule,
dann braucht es wohl noch eine Weile,
bis daß die Bretter wieder blank
und sich verzogen der Gestank
des wahrlich penetranten Drecks
der Mühls, Turrinis, Jelineks."
Wolf Martin, Schöpfer von "In den Wind gereimt" in der Kronen Zeitung, am 15.2.1998
ich will dir nicht unterstellen, so zu denken, aber danach hat es sich stark verkürzt angehört. ich wäre dir dankbar für eine genauere kritik bzw. einfach eine erklärung dafür, warum du künstler wie jelinke oder de sade als niveaulos bezeichnest.
Verfasst: Mo 28.Jul 2008, 16:42
von Eikinskjaldi
@Katinka: Sonst hast nix zu tun? oO
Verfasst: Di 29.Jul 2008, 10:39
von Starbuck
@VS: ich hab viele andere dinge zu tun .... aber hier meine antwort.
"krank" ist vielleicht der falsche begriff, da mögest du recht haben. ich habe das sportstück gesehen während meiner schulzeit - ich glaub 1998 oder 1999 - in der burg gesehen und fand es mehr als nur grauenhaft. ich bin irgendwann einmal gegangen weil ich es nicht mehr ertragen habe. vielleicht lag es an der inszenierung. später habe ich im rahmen einer germanistik-lv aufzeichnungen einiger inszenierungen gesehen und mir haben die auch alle nicht gefallen.
burgtheater hab ich im rahmen eines seminars länge mal breite zerlegt und umso mehr ich damit beschäftigt habe, umso weniger hat mir stoff, handlung und umsetzung gefallen.
ich muss außerdem sagen, dass mir die sprache nicht gefällt die sie verwendet.
wenn theater dann goethe, schiller, grillparzer, shakespeare und co. dafür gebe ich gerne geld aus. (außer für manch eine shakespeare inszenierung in der burg...)
babel habe ich nicht gesehen.
@feuchtgebiete: der thread hatte einst den titel drinnen, da wir ihn dann umbenannt haben, habe ich vergessen, den titel in den ersten beitrag zu posten.
Verfasst: Mi 30.Jul 2008, 19:55
von schnucki
ich finde jelinek ziemlich gut und bin froh, dass es sie im deutschen sprachraum gibt
das buch von roche hab ich aus einem ähnlichen grund gekauft wie starbuck... das ist echt das schlechteste was ich jemals gelesen hab - und obs eklig ist oder nicht ist für mich gar nicht das große problem; die erzählerin ist unlogisch und schlecht konstruiert, die geschichte könnte platter nicht sein. aber was solls - ich gönn ihr die kohle wenn leute wie ich so blöd sind das ding zu kaufen
und gleich noch zu coelho: ich finde eigentlich dass 11 minuten und veronika beschließt zu sterben die einzig halbwegs lesbaren bücher von ihm sind. aber ich mag sowieso keine bücher, in denen mir jeder satz entgegenschreit "hey, ich bin WEISE!!!"
das war mein senf dazu...
Verfasst: Mi 30.Jul 2008, 20:41
von Juli
@Coelho: Veronika und Elf Minuten sind HARMLOS gegen "Handbuch des Kriegers des Lichts". Ganz ehrlich... etwas zu weise für mich

12 € (bzw. 8 für's Taschenbuch), die man besser in 2 Kinotickets, 4 Biere, 6 Kaffees in der Mensa (oder 3 richtig gute bei Starbucks

) oder sonst was investiert.
Echt übel fand ich auch den letzten Glavinic "das bin doch ich".... *seufz* Was ist aus der Qualität des Kameramörders (übrigens supergenialer Krimi!) geworden???? *nochmehrseufz*
Und etwas frustrierend fand ich "das Wetter vor 15 Jahren" von Wolf Haas. Obwohl ich bei den Brenner-Krimis oft gesessen bin und mir dachte:"Die Grammatik ist tod!" war's echt kultig.. aber das jetzt... hmmmmmmmmmmmmmmmmm.....
Und weil ich grad bei Krimis bin (schaff grad nichts anderes, weil ich eigentlich an meiner Diplomarbeit sitze

) Donna Leon... viel gelobt, aber nicht unherhaltsam.

Verfasst: So 10.Aug 2008, 13:11
von richardd
Paulo Coelho hat ja wohl auch seine eigene Fangemeinde aufgebaut, die - wohl recht groß - doch nicht unbedingt zur oberen Bildungsschicht zählt und sich aus "sinnsuchenden" Kapitalismusopfern mit einem starken Hang zur Esoterik zusammensetzt, daher wohl dieser schreckliche Guruton den der Kerl immer an den Tag legt. Ich für meinen Teil halte "Erleuchtete" eigentlich immer für ein wenig zwielichtig. Anstatt sich mit dem Glauben auf theoretischer Ebene zu beschäftigen mit ernstzunehmenden Kulturwissenschaftlern oder wenigstens begabte Schriftsteller muss dieses Bioheilsversprechen immer gleich schnell wirken wie eine Kopfschmerztablette ala Kauf dir dein Seelenheil
Re: schlechtestes buch EVER
Verfasst: Mo 22.Sep 2008, 19:30
von Rosina Klambin
Wenn wir schon bei Coelho sind. mir wurde von meiner damaligen Mitbewohnerin der "Jakobsweg" aufgedrängt. Grauenhaft, wirklich. Nicht nur, dass der Text in dieses religös-romantische und mystische geht, welches ich so gar nicht mag, nein, alle paar Seiten gab es auch noch Übungen um sich selbst besser kennen zu lernen. Ebenso hat mich "Die Möve Jonathan" aus dem selben Grund angestrengt, ebenfalls esotherisch, wenn auch ohne seltsamen Pseudo-Yogaübungen.
Re: schlechtestes buch EVER
Verfasst: Fr 10.Okt 2008, 22:30
von alcie
weil ich grad Feuchtgebiete lesen 'darf'
also ich hab mir das aufgrund der negativ kritiken sämtlicher leute (nit nur hier) eigentlich noch ärger vorstellt

finds jetz nit sooo schlimm - würde das ganze nicht unbedingt pornographie bezeichnen... aber teilweise is das buch so dermaßen grauslich dass mir wirklich schlecht geworden ist.
hab vorhin zu lesen begonnen und bin jetz bei der hälfte.. also weglegen konnte ichs bisher nicht so richtig, glaub, das wird heut (die nacht) auch noch fertig gelesen...
(lese das buch allerdings für die uni im vergleich mit andren dingen, und nicht zum 'spaß')
Re: schlechtestes buch EVER
Verfasst: So 12.Okt 2008, 17:26
von Rocka Rolla
meiner Meinung nach, dass schlechteste Buch ever (oder zumindest das was ich bisher lesen musste):
Wolfgang Schmale - Geschichte Europas
Re: schlechtestes buch EVER
Verfasst: So 12.Okt 2008, 19:22
von scalogna
Rocka Rolla hat geschrieben:meiner Meinung nach, dass schlechteste Buch ever (oder zumindest das was ich bisher lesen musste):
Wolfgang Schmale - Geschichte Europas
Mein schlechtestes Buch ever ist eine Pflichtlektüre aus Literaturwissenschaft - Henry James' "Washington Square". Sowas Faaaaades.

Re: schlechtestes buch EVER
Verfasst: Mo 13.Okt 2008, 7:53
von Starbuck
*g* der film war toll .... aber du hast recht, dass das buch langweilig war.
Re: schlechtestes buch EVER
Verfasst: Fr 17.Okt 2008, 12:11
von Juli
Re: schlechtestes buch EVER
Verfasst: Fr 17.Okt 2008, 14:40
von Birgit
also ich find "die verlorene ehre der katharina blum" und "der richter und sein henker" grotten schlecht!
aber zu coehlo's "veronika beschließt zu sterben" .. ich hab schon wesentlich bessere bücher gelesen, ich kann mich der kritik von Eikinskjaldi nur anschließen. coehlo reißt mich ehrlich gesagt nicht vom hocker und das verständnis dieses buches hat (meiner meinung nach) nix mit alter und lebenserfahrung zu tun.
Re: schlechtestes buch EVER
Verfasst: So 19.Okt 2008, 13:20
von Starbuck
also den böll hab ich gerne gelesen, damals in der schule. der richter und sein henker - naja, mit einem modernen krimi kann er nicht mithalten, aber es ist halt ein klassiker - besonders spannend ist er aber nicht, da hättest recht.