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Re: Lehrermehrarbeit

Verfasst: Do 26.Mär 2009, 7:35
von wassertemperatur
schmoo hat geschrieben:dass 2 stunden [...] auch eine gehaltskürzung von 10% bedeuten, darin seh ich das größte problem
Wie kommst Du auf 10% ?

Re: Lehrermehrarbeit

Verfasst: So 29.Mär 2009, 18:06
von catilina
Vermutlich weil es sich um eine Erhöhung der Lehrverpflichtung um 10% handelt.

Re: Lehrermehrarbeit

Verfasst: So 29.Mär 2009, 19:04
von Starbuck
genau

Re: Lehrermehrarbeit

Verfasst: Di 31.Mär 2009, 20:41
von Aristoteles
Vielleicht sollte man überhaupt ein drittes Semester einführen.
Nennt sich dann Trimester und wurde in Österreich vor vielen Jahrzehnten abgeschafft.
Welche Vorteile für den Unterrichtsbetrieb siehst du darin?

Ich muß ehrlich zugeben, die Schule fast nur aus Schülersicht beurteilen können (und die ist auch schon einige Sparperioden her) und da waren die langen Sommerferien immer ein ausgesprochen ersehntes Zuckerl. Natürlich geht über diese lange Pause so manches Wissen wieder verloren, andererseits motiviert unser Schulsystem oftmals so wenig, daß es den meisten Schülern ohnehin eher um Reproduktion des Wissens unmittelbar bei der Prüfung geht und nicht um dauerhafte "Speicherung".

Lehrer haben im Sinne ihrer Interessensvertretung ein ganz massives Problem: eigentlich sind polemisch gesagt alle gegen sie - die Schüler, und meiner Erfahrung nach (meine Mutter war jahrelang im Elternverein meiner alten Schule tätig und hat öfters davon erzählt) die Eltern noch viel mehr. Jeder war selbst einmal Schüler, und ich habe das Gefühl, oftmals werden nur die negativen Erinnerungen an die Lehrer gespeichert. Das führt dann zu Bildern wie "Alle Lehrer sind faul!" oder "Lehrer arbeiten nur von 8-14 Uhr, 4 Tage in der Woche und haben dauernd nur Ferien." Solche Aussagen wurden in derartigen Debatten schon mehr oder weniger wörtlich vorgetragen.

Re: Lehrermehrarbeit

Verfasst: Mi 01.Apr 2009, 13:28
von angeline
Ich sehe (als Außenstehende) diese geforderten Mehrstunden auch als reine Sparmaßnahme.

Mir wäre aber die Verbessung des Schulsystems ein größeres Anliegen.

Mein Vorschlag wären verpflichtende Fortbildungen für alle Lehrer in einem der beiden Sommermonate. Damit hätten sie noch immer viel Urlaub, die Qualität der Lehre wäre gesteigert. Aber daran hat das Bildungsministerium sicher kein Interesse, da die Fortbildungen natürlich finanziert werden müssten. Das fiele dann auch in die Arbeitszeit der Lehrer und die Arbeitzeit wäre einem 40-Stunden-Job entsprechend.

Re: Lehrermehrarbeit

Verfasst: Mi 01.Apr 2009, 16:48
von Aguirre
Ist aber trotzdem komisch das die Leistung der Schüler immer mehr nachläst obwohl die Schüler heute viel mehr freiheiten haben als zu früheren Zeiten. Heute darf man unsere "hellen Köpfe" von Morgen ja nicht mal mehr schief ansehen ohne Angst haben zu müssen das der weinend zu seinen Eltern läuft. Bei solchen zuständen können die unsere Lehrer mit Zusatzausbildungen bombadieren so viel sie wollen...so lange die Schüler das nicht interresiert wirds auch weiterhin bergab gehen mit der Leistung.

Re: Lehrermehrarbeit

Verfasst: Mi 01.Apr 2009, 21:33
von Patricija
also es ist schon sinnvoll, dass man andere didaktische konzepte durchsetzen konnte, als nur reines faktenwissen zu vermitten-die frage ist aber, ob so eine modererscheinung auch übertrieben werden kann (dass nur noch mit floskeln um sich geworfen wird und viele nicht mal wissen, was 1918 passiert-weils ja eine böse jahreszahl ist)-die absichten waren sicher gut-wie bei der political correctness-nur dass das langsam blüten treibt...gut fand ich aber zum beispiel bei mir in der schule, dass mein pädagogisch sehr kompetenter geschichtsprofessor nicht eurozentristisch unterrichtet hat-es ist oft nicht uninteressant, was sich in anderen ecken der welt zuträgt-ist eben auch eine sache des zeitmanagements bzw. des interesses seitens der schüler:
ich denke mir oft im studium, obwohl ich eigentlich ein relativer streber war, dass ich mich in der schule noch mehr interessieren hätte können-man ist eben leider zu einer zeit in der schule, in der die entwicklung auf einem stand ist dass einen die schule meistens nicht primär interessiert, auch wenn man kein discohaserl is, aber einfach nur pubertiert

Re: Lehrermehrarbeit

Verfasst: Do 02.Apr 2009, 19:03
von catilina
angeline hat geschrieben:Ich sehe (als Außenstehende) diese geforderten Mehrstunden auch als reine Sparmaßnahme.

Mir wäre aber die Verbessung des Schulsystems ein größeres Anliegen.

Mein Vorschlag wären verpflichtende Fortbildungen für alle Lehrer in einem der beiden Sommermonate. Damit hätten sie noch immer viel Urlaub, die Qualität der Lehre wäre gesteigert. Aber daran hat das Bildungsministerium sicher kein Interesse, da die Fortbildungen natürlich finanziert werden müssten. Das fiele dann auch in die Arbeitszeit der Lehrer und die Arbeitzeit wäre einem 40-Stunden-Job entsprechend.
Stimmt das mit der Fortbildung. Ich mache das im Sommer sowieso und zahl mir meine Sprach- und Fachdidaktikkurse in England oder Irland halt selbst. Von einer 40 Stunden-Woche ist man mit der entsprechenden Fächerkombination leider weit entfernt muss ich sagen. Ich unterrichte nur Englisch und würde ich nur 40 Stunden die Woche arbeiten, dann könnte ich nie alle Schularbeiten nach einer Woche wieder zurückgeben. Allerdings muss man um ehrlich zu sein auch sagen, dass das von Fach zu Fach sehr unterschiedlich ist und dass diesem Unterschied in Östereich kaum Rechnung getragen wird.

Re: Lehrermehrarbeit

Verfasst: Di 07.Apr 2009, 22:04
von Starbuck
du bringst es auf den punkt - es ist von fach zu fach sehr unterschiedlich!
mir ginge es mit meine 20 std. deutsch (was übrigens mehr ist als "normale" beamte unterrichten - dort rechnet man dann werteinheiten und nicht mehr stunden!!) auch so .. wenn ich 40 unterrichten würde, bräuchte ich locker 2-3 wochen um schularbeiten zu retournieren ... außer man würde auf hausübungen und solche sachen verzichten.

meine fortbildungen, die ich in geschichte mache, um am laufenden zu bleiben - finden ausschließlich an meinem freien tag statt. man würde mich auch für geschichte nicht freistellen, da ich "nur" deutsch unterrichte. im sommer habe ich vor mich für das eine oder andere anzumelden, mal schaun.

ich bin gespannt, wie diese diskussion weitergehen wird. ich vermute, dass es kein sinnvolles ergebnis geben wird - wie so oft.
ich würde der frau minister aber einmal raten, 5 std. sich in eine 1. fachschulklasse zu stellen. dann soll sie mir sagen, dass einem 2 std. mehr nicht mehr auffallen ... nicht falsch verstehen, ich mag die kids sehr, aber sie sind nun einmal anstrengend!