Seite 2 von 2

Re: Prof. Höbelt Flyer

Verfasst: So 25.Apr 2010, 21:16
von lukfis1
Link zur "PRO LOTHAR HÖBELT" - Gruppe: http://www.facebook.com/search/?post_fo ... 6483103..1 mit mittlerweile 30 Mitgliedern... es ist höchste Zeit eine Gegengruppe zu machen!

Re: Prof. Höbelt Flyer

Verfasst: Mo 26.Apr 2010, 19:00
von leDiable
Martin schreibt:
"Es ging mir eigentlich in der Hauptsache darum, auf die gesellschaftliche (und besonders unipolitische) Tendenz hinzuweisen, die Verbrechen des Nationalsozialismus scharf zu kritisieren (zu Recht, wie ich wohl nicht zu ergänzen brauche), die Verbrechen des Leninismus und vor allem Stalinismus allerdings nicht im Entferntesten wahrzunehmen, in einigen Fällen sogar zu negieren und als - überspitzt formuliert - "Feindpropaganda" (in diesem Fall ist diese Art der Diktion samt der mitzudenkenden Wertung angebracht) anzusehen."

Aha.
Heißt im Klartext: Höbelt und der aktuelle (österreichische) Rechtsextremismus ist nicht das Thema, sondern der Sowjetkommunismus sowie eine seltsame anonyme „gesellschaftliche (und besonders unipolitische) Tendenz“. Und mit etwas Glück schaffst Du es mit deinem Statement, in den Köpfen der ForumsuserInnen, am besten bei jenen, die durch die gegenständliche Aktion in der Höbelt-Vorlesung überhaupt das erste mal von seinen politischen Einlassungen erfahren haben, jene „unipolitische Tendenz“ mit denjenigen Menschen, denen Höbelt und der Rechtsextremismus in der Wissenschaft nicht wurscht ist, in Deckung zu bringen. Gratulation.
Höbelt und seine braunen Socken können das zwar besser. Aber früh übt sich...

Ach nein, das sind infame Unterstellungen, die den armen Martin, der mit seinem Gemeinplatz bloß etwas Anerkennung sucht, in ein rechtes Eck stellen, wo er nicht hingehört, und damit sein ehrliches und wissenschaftliches Interesse an der Aufarbeitung der sowjetkommunistischen Verbrechen in Frage stellen.
Man bemüht sich ja nur um eine Ausgewogenheit der Debatte, in dem man das Schlachtfeld schön übersichtlich in links und rechts einteilt (das sind die Anderen und die anderen Anderen) und aus der Mitte, die stets genau da ist, wo man gerade steht, das Geschehen halblaut und inhaltsleer kommentiert.

Ich muss sagen, mittlerweile bewundere ich Höbelt dafür, dass er Würschteln wie Dich dazu bringt, zu sagen, was du sagst.

Re: Prof. Höbelt Flyer

Verfasst: Mo 26.Apr 2010, 19:15
von Martin
Mir mißfällt Dein Tonfall außerordentlich. Ich bitte Dich, diesen etwas zu mäßigen und Dich an die Netikette zu halten. Als "Würschtel" bezeichnet zu werden, betrachte ich persönlich nicht unbedingt als höfliche Anrede. Es mag in der Klientel, wo du sonst vielleicht unterwegs bist, ein üblicher Ton sein; angemessen ist er aber nicht.

Mir ans Bein zu pinkeln und mich ins rechte Eck stellen zu wollen ist ein netter Provokationsversuch. Hier muß ich das "Früh übt sich, was ein guter Agent provocateur werden will" zurückgeben. Ich seh zwar nicht ganz den Sinn, WARUM Du glaubst, das tun zu müssen, aber: wenn es dir einen großen Spaß macht, dann tu nur weiter. Mein persönlicher Verdacht geht ja in die Richtung, dass irgendwer schon wieder mal aufgebracht hat, dieses Forum sei christlich-konservativ. Aber Du wirst mir das jetzt sicher auseinandersetzen können; verzeih, ich bin ein wenig begriffsstutzig... das kommt sicher von den ganzen "Gemeinplätzen" in meinem Hirn.

PS: Die Zitierfunktion im phpBB kennst du eh, oder?

Re: Prof. Höbelt Flyer

Verfasst: Mo 26.Apr 2010, 19:23
von lukfis1
um die gemüter zu beruhigen...
hier das offizielle statement der strv/ig geschichte (nach meiner anfrage über besagten flyer und mit erlaubnis der strv/ig, es zu veröffentlichen!)
leider kenne ich den flyer nicht und einiges scheint auch etwas dubios/bzw. auch (zumindest rechtlich) unproblematisch zu sein (parteiprogramm der fpö, seine habilitation), gleichzeitig ist eine problematisierende Beschäftigung mit L.H. durchaus notwendig. Tatsache ist, dass er des öfteren in höchst bedenkliche Nähe zum rechten Rand geraten ist (siehe: http://www.powi.at/forum/viewtopic.php?f=15&t=2270, http://www.doew.at/projekte/rechts/chro ... ing99.html, http://bernhardkraut.wordpress.com/2010 ... klarungen/).

Was den Punkt 3) betrifft, ist eine Antwort etwas schwierig. Ich persönlich bin der Meinung, dass er das zumindest öffentlcih nie von sich gegeben hat. Einfach deswegen, weil er viel zu prominent und exponiert ist um sich so etwas leisten zu können. Immerhin ist L.H. seit gut 30 Jahren im politischen Betrieb aktiv (http://www.datum.at/0406/stories/1908135/) und zudem verbeamtet (er ist auf die Republik Österreich vereidigt und würde sich mit einer solchen Aussage strafbar machen, Verbotsgesetz § 3h).

Die Meinung der STRV/IG Geschichte dazu ist klar. L.H. ist nicht straffällig geworden, folglich besteht keine Möglichkeit ihn des Amtes zu entheben. Gleichzeitig muss festgehalten werden, dass, eingedenk der gesellschaftlichen Funktion einer Universität, ein Lehrender, der offen rechtsextreme Positionen unterstützt (wenn auch nicht selbst ausspricht) nicht tragbar ist und dass darauf zu reagieren ist. Ansonsten verweise ich auf unsere Stellungnahme: http://www.univie.ac.at/strv-geschichte ... php?site=1

Die Institute für Geschichte, Zeitgeschichte und Wirtschafts- und Sozialgeschcihte haben diese Stellungnahme auf ihren Homepages veröffentlicht.

Re: Prof. Höbelt Flyer

Verfasst: Mo 26.Apr 2010, 20:49
von leDiable
Martin hat geschrieben:Als "Würschtel" bezeichnet zu werden, betrachte ich persönlich nicht unbedingt als höfliche Anrede.

Ich habs fast befürchtet, dass Du Dich an dem "Würschtel" aufhängen wirst, um nicht weiter auf meinen Vorwurf antworten zu müssen. Mein Fehler.
Martin hat geschrieben:Es mag in der Klientel, wo du sonst vielleicht unterwegs bist, ein üblicher Ton sein; angemessen ist er aber nicht.
Sorry, aber in meiner "Klientel", in der ich "sonst vielleicht" unterwegs bin, bedürfen eher selten Leute jenem Attribut, und wenn doch, halten Sie es aus und kontern inhaltlich.
Martin hat geschrieben:Mir ans Bein zu pinkeln und mich ins rechte Eck stellen zu wollen ist ein netter Provokationsversuch.
Das mit dem rechten Eck hab ich Dir eh schon explizit vorgelegt, und das mit der Provokation: Na gut, sind wir halt beide Provokateure. Darfst mich auch ins linke Ecke stellen, sowas richtet sich eh von selbst. Das "Würschtel" sollte jedenfalls nicht die Provokation sein.
und @Ans Bein pinkeln: Wer bist Du denn schon, dass es ein Wert an sich wäre, Dir ans Bein zu pinkeln? Du bist Geschichtestudi wie ich.
Martin hat geschrieben: Ich seh zwar nicht ganz den Sinn, WARUM Du glaubst, das tun zu müssen, aber: wenn es dir einen großen Spaß macht, dann tu nur weiter.
Siehst Du, ich habe die Frage, warum Du jenen unkonkreten Gemeinplatz hier herein gestellt hast, noch nicht aufgegeben und davon handelt mein Posting. Und das scheinst du als Provokation zu empfinden.

Ich denke, dass dieses Forum mitnichten ein "christlich-konservatives" ist. Denn das würde ja bedeuten, dass hier Stellung bezogen wird. (Mit diesem Thread scheint mir dieses Forum ja fast auf dem Weg, ein antifaschistisches Forum zu werden.) Dass man "die Linken" (die stinken) - wer auch immer das sein soll - hier 'sonst vielleicht' nicht mag und was die Leute hier im richtigen Leben treiben, steht auf einem anderen Blatt und ist mir auch ziemlich schnurz. Wer auch immer den Vorwurf aufgebracht hat, es würde sich hier um ein "christlich-konservatives" Forum handeln, verkennt den politischen Wert des Unpolitischen. Aber das ist eine andere Geschichte. Jemandem, der KFJII als Avatarbild hat und damit wirbt, auf dem linken Auge besonders scharf zu sehen, werde ich jedenfalls nicht auseinandersetzen, was "christlich-konservativ" bedeutet.
Martin hat geschrieben: ich bin ein wenig begriffsstutzig... das kommt sicher von den ganzen "Gemeinplätzen" in meinem Hirn.
Kreisky hat geschrieben: Studieren Sie Geschichte!
Martin hat geschrieben:PS: Die Zitierfunktion im phpBB kennst du eh, oder?
Danke! Das Zitieren hilft, sich näher mit dem Text auseinander zu setzen, wenn man das denn will.

Re: Prof. Höbelt Flyer

Verfasst: Mo 26.Apr 2010, 22:27
von Eikinskjaldi
Meine Güte, da tobt sich mal wieder ein Keyboardheld aus, wie mans eigentlich nur von Rechten im derStandard.at Forum kennt. Gründe von mir aus am 1. Mai zur Feier des Tages eine "Gegen Höbelt" Gruppe auf Facebook, das wäre zumindet noch ein kleines bisschen sinnvoller, als Martin grundlos zu provozieren (und da kannst du noch so neunmalklug schreiben wollen, der steht über deinem Geschreibsel).
Egal, ob man links oder rechts eingestellt ist, ein bisschen Niveau darf's schon sein. Mich wundert es eigentlich, dass Martin auf den Würschtel-Sager reagiert hat, da er (oder sonst jemand hier) das nicht verdient hat.

Und nein, ich bin nicht rechts und kann auch mit Höbelt nix anfangen. Will ich nur mal gesagt haben, man wird von diversen Antifa-Geistesgrößen ja schon genug malträtiert, wenn man einen Thorshammer oder ein T-Shirt mit Runenaufschrift zur schau stellt.

Re: Prof. Höbelt Flyer

Verfasst: Mi 28.Apr 2010, 9:09
von yazdgirt3
Zur Info: Österreich, heutige Ausgabe, Seite 6, Interwiew mit Kickl, da wird Prof. Höbelt als Partei-Ideologe bezeichnet. Kickl äußert sich zwar negativ über Prof. Höbelt, hat aber dessen Rolle in der Partei nicht explizit bestritten.

Für mich ist der Mann daher nicht akzeptabel, genauso übrigens wie Personen und religiöse Fanatiker, die sich allzu weit links von der Mitte aufhalten. Es können nicht alle die gleichen Ansichten haben, aber allzu weit von der Mitte sollte mensch sich nicht entfernen. Das gilt auch und gerade für Lehrende, die ja einen gesellschaftlichen Auftrag in Sachen Bewahrung des demokratischen Rechtsstaates haben.

Re: Prof. Höbelt Flyer

Verfasst: Mi 28.Apr 2010, 20:31
von Danny_1987
Ich habe mir lange überlegt, ob hierzu etwas posten soll. Prof. Höbelt kann sicherlich die Gemüter sehr spalten. Ich halte es falsch, zu sagen:"Ich gehe in seine Vorlesungen aus Prinzip nicht." Denn dann hat man Scheuklappen auf. Man sollte sich, gerade als Historiker, sich Leuten und Thematiken aussetzen, die nicht dem eigenen Weltbild entsprechen. Das hilft sehr dabei, einen objektiveren Blick zu bekommen und nicht vor lauter Vorurteile blind zu werden. Man könnte, überspitzt (!!!) formuliert, sagen:"Man muss den Feind kennen."

Ich habe auch eine Vorlesung bei ihm besucht und ich muss dazu ehrlich sagen, dass ich es nicht wieder machen möchte, aus hauptsächlich zwei Gründen:

1.) Prof. Höbelt ist einfach nichts für mich. Ich kann mit seinem Vortragsstil nichts anfangen und finde ihn jetzt auch nicht sonderlich interessant. Da gibt es Professoren, die ich weitaus besser finde und die mir charakterlich mehr taugen.

2.) Der "Fanclub" Höbelts, wenn ich ihn mal so nennen darf. Man merkte einigen Leuten doch sehr ihre Verehrung von Höbelt an, die sich dann auch mal in Autogrammwünsche bzw. Signaturwünschen in Büchern äußerte. Ich bin absolut kein Freund von Verehrung, da man damit einen kritischen Blick verliert, und von Autogrammwünschen noch weniger, da ich das für Schmeicheln ansehe.

Abgesehen davon ist dann ja noch Höbelts politische Einstellung. Er sagte ja auch eins, er wähle nicht mehr die FPÖ, da diese inzwischen zu links sei. Seine Unterstützung der Rosenkranz wundert mich da nicht, da diese ja doch eine eindeutige politische Stellung vertritt, die nicht zu links ist.

Nichts desto trotz, halte ich es nicht für gut, in seiner LV zu demonstrieren. Das hat etwas mit Respekt seinen Kommilitonen gegenüber zu tun. Wir alle sollten als Geschichtsstudenten verstehen, was rechte Parteien, Rechtspopulismus etc. sind und uns dafür oder dagegen entscheiden zu können. Die Leute, die sowieso eine rechte politische Gesinnung haben und Anhänger von Höbelt sind, werden nach solchen Demonstrationen vermutlich erst recht dies befürworten. Man sollte nicht wegschauen, aber Proteste in LVs sind da vermutlich nicht der richtige weg.

Re: Prof. Höbelt Flyer

Verfasst: Do 29.Apr 2010, 0:07
von Leon_der_Profi
ich meine, Danny hat es gut auf den Punkt gebracht. So unsäglich die Ansichten des Prof. Höbelt sein mögen, solange er den Universitätsbetrieb nicht stört (und seine Gesinnung aus den Lehrinhalten fernhält), haben das auch andere nicht zu tun. Die einzigen Leidtragenden sind nämlich die die Studierenden in den Vorlesungen, die um dieselbe umfallen. Und die rechte Szene freut sich zudem über einen neuen Märtyrer. Das Gegenteil von gut ist gut gemeint....

Wer ernsthaft gegen Rechtsextremismus vorgehen möchte, muss das an anderen Orten tun, plumper Aktionismus schadet mehr, als er nützt. Aber gründets eure Facebook-Gruppe, wenn euch dann wohler ist... ich habe gelegentlich das Gefühl, dass manche Menschen durch wohlkalkulierte moralische Empörung anprangern wollen, dass andere Menschen sie nicht mitmachen möchten. Ich möchte zu denken geben, dass sich manche aber möglicherweise genauso empören, ihre Energien aber nutzbringender verwenden, als sie zwar nach außen hin öffentlichkeitswirksam, aber letztlich sinnfrei verpuffen zu lassen.