Der Expressionismusstreit und der literarische Expressionismus
Vortrag von Simon Sailer
Donnerstag, 31.1, 19:00h
HS I, NIG, Universitätsstraße 7
Heute gilt der Expressionismus als antifaschistisch. Das liegt wohl daran, dass er
schließlich, nach einem von Hitler in seiner „Kulturrede“ 1 934 gesprochenen Machtwort,
von den Nationalsozialisten als zersetzend abgelehnt wurde. Nicht nur die Bilder
des blauen Reiters und der Brücke wurden als „entartet“ ausgestellt, sondern auch die
Literatur wurde letztendlich abgelehnt und expressionistische Publikationen verbrannt.
Viele Autorinnen und Autoren des Expressionismus wurden schon zuvor vertrieben
oder ermordet, ein großer Teil war aber eigentlich schon dem ersten Weltkrieg zum
Opfer gefallen. Der Expressionismus hatte seine Hochphase im Grunde vor dem ersten
Weltkrieg und hielt sich dann noch bis Anfang der 20er Jahre.
Die Debatte, die als Expressionismus- oder Realismusstreit in die Geschichte eingegangen
ist, beginnt aber erst ein Jahrzehnt später. Es handelt sich dabei zunächst um einen
reflexiven Rückblick auf die prägende expressionistische Phase, der sich schließlich zum
Streit über die Gestalt von antifaschistischer Literatur ausweitet. Während György
Lukács und andere auf der einen Seite für strikten Realismus in der Literatur argumentierten
und den Expressionismus ablehnten, fand dieser in Bertolt Brecht und Ernst
Bloch seine bekanntesten Verteidiger.
Der Vortrag wird erst bündig in den Expressionismus einführen und die Grundmotive
der angesprochenen Debatte skizzieren, um schließlich zu einer aktuellen Einschätzung
des Expressionismus zu gelangen. Statt sich auf eine Seite zu schlagen soll die Frage um
den Gehalt des Expressionismus, die angesichts dessen allgemeiner Beliebtheit nicht
ganz unwichtig erscheint, den heutigen gesellschaftlichen Bedingungen entsprechend erneut
gestellt werden.
Eine Veranstaltung der Basisgruppe Politikwissenschaft
Infos demnächst unter www.bagrupowi.at
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31.1. Vortrag über den Expressionismusstreit
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