In der Hoffnung dass das vielleicht Interesse weckt: der Link von der Uni Homepage:
http://forschung.univie.ac.at/de/portal ... alcollege/
Bei Klick auf "Ausschreibung/Bewerbungsunterlagen" findet ihr dann nähere Infos!
Und dann häng ich meinen Erfahrungsbericht an, den ich fürs FSIB geschrieben hab an. Der sollte so ziemlich alle Fragen beantworten!
Erfahrungsbericht Fremdsprachenassistenz Central College
Vom 16. August 2006 bis 11. Mai 2007 war ich als Fremdsprachenassistentin am Central College in Pella, Iowa, tätig. Insgesamt waren neun Assistenten am College beschäftigt, fünf für Spanisch, zwei für Französisch und zwei für Deutsch. Den zweiten Posten als Deutsch-Assistentin hatte auch eine Österreicherin inne.
Unsere Hauptaufgabe war es, German Labs zu unterrichten, also Kleingruppen von 3-5 StudentInnen. Wir hatten fünf bis acht Gruppen die wir zwei Mal in der Woche eine halbe Stunde unterrichteten. Die Stundeneinteilung dafür konnten wir uns selbst zusammenstellen, je nachdem wie es in unseren Stundenplan gepasst hat. In den Labs sind Studenten die den Deutschunterricht besuchen, die Labs sind fester Bestandteil der Deutschklassen. Dabei arbeiteten wir mit den Professoren die die Deutschkurse unterrichten lose zusammen. Die Planung für die Labs stellten wir eher selbst zusammen, aber man konnte sich hier am Semesterplan der Professoren orientieren (zB in der Klasse nimmt man gerade Einkaufen/Lebensmittel durch – wir üben im Lab einen Dialog beim Einkaufen oder machen ein Vokabelspiel über Lebensmittel).
Eine andere Aufgabe war der German Table, der einmal in der Woche in der Cafeteria abgehalten wurde. Dabei konnten Deutschstudenten die Lust darauf hatten sich zu uns zum Essen dazusetzen und mit uns auf Deutsch plaudern. Außerdem wohnten wir im German House, wo außer den österreichischen Assistentinnen amerikanische DeutschstudentInnen lebten. Die Sprache im German House sollte natürlich Deutsch sein. Überdies sprangen wir hin und wieder für die Professoren ein, falls diese erkrankten oder auf einer Konferenz o.ä. waren.
Im Gegenzug für unsere Dienste als Fremdsprachenassistentinnen wurde uns ein Einzelzimmer im German House am Campus zur Verfügung gestellt. Wir bekamen auch den vollen Meal Plan, konnten also so gut wie drei Mal täglich essen gehen, und ein Taschengeld von ca. $ 200 wurde ebenfalls bezahlt. Um das Visum zu erhalten war es notwendig, mindestens einen Kurs mit 3 Semesterstunden zu besuchen. Dabei konnte man sich aussuchen aus welchen Fächern, von Literatur über Geografie bis Kunst war alles dabei. Dafür sind keine zusätzlichen Kosten für uns angefallen.
Das College selbst hat ca. 1.500 Studenten und liegt in Pella, einer Stadt mit ungefähr 10.000 Einwohnern. Besonders positiv ist mir die persönliche Betreuung aufgefallen, die einem von der ersten Minute zukommt. Debora Hunt, die für die Austauschstudenten und Fremdsprachenassistenten zuständig ist, ist eine wunderbare Persönlichkeit die mit allen Fragen hilft. Auch die Betreuung die man in den Klassen die man besucht erhält ist, wenn man von der Uni Wien kommt, sehr ungewohnt – zumindest für mich war es eine sehr positive Überraschung. Allerdings muss ich dazusagen, dass der Unterricht vielleicht eher wieder wie in der Schule ist. Man trifft sich zwei bis drei Mal wöchentlich und auch der Arbeitsaufwand für „Hausaufgaben“ war am Anfang sehr ungewohnt. Ich habe jedoch aus allen meinen Kursen sehr viel mitgenommen.
Zu Iowa muss man sagen, dass man sich entweder am Besten gleich ein Auto zulegt (ev. gemeinsam mit den anderen Assistenten), oder sich auf amerikanische FreundInnen verlässt (die fast alle Autos haben). Es gibt von Pella nach Des Moines oder Iowa City keine öffentlichen Transportmittel. Zwar werden von Deb Hunt mindestens monatlich Shopping Trips und Ausflüge organisiert, aber wenn man etwas flexibel sein will braucht man ein Auto. Auch wenn man das Nachtleben in Wien gewohnt ist, ist Pella anfangs eine Umstellung. Erstens ist der Campus „dry“, also es ist am ganzen Campus kein Alkohol erlaubt. Zweitens gibt es in Pella noch eine sehr limitierte Zahl von Lokalen, die man ab dem Alter von 21 Jahren besuchen kann. Es werden jedoch am Campus kulturelle Aktivitäten veranstaltet, die immer wieder interessant zu besuchen sind. Man sollte jedoch darauf eingestellt sein, dass man nicht in einer Weltmetropole lebt. Ich glaube jedoch dass man, wenn man ein bisschen aufgeschlossen und selbstständig ist, genauso viele unterhaltsame oder auch anregende Erfahrungen haben wird. Vor allem die Mentalität der Menschen im Mittleren Westen ist immer wieder überraschend.
Dadurch dass der Campus überschaubar ist, ist es sehr einfach viele Leute kennen zu lernen. Generell kann man sagen, dass fast alle Menschen sehr freundlich und hilfsbereit sind. Zu Beginn meines Aufenthalts war ich eher mit den anderen Fremdsprachenassistenten und Studenten aus den Language Houses in Kontakt, aber mein Bekanntschaftskreis hat sich geschwind erweitert, auch über die Grenzen des Campus hinaus. Ich habe das Gefühl gehabt, dass man einfacher jemanden besser kennen lernt als auf einer großen Uni. Man ist sich ständig über den Weg gelaufen und dadurch war es leicht, Freundschaften zu schließen.
Ich habe auch von StudienkollegInnen an anderen Unis immer wieder von dem Problem gehört, dass sich die Austauschstudenten „zusammenrotten“ und man dann eigentlich wenig Einheimische kennen lernt. Natürlich war es am Anfang eher so, dass man viel Zeit mit den anderen Ausländern verbracht hat, aber dann ist man sehr schnell mit AmerikanerInnen in Kontakt gekommen. Thanksgiving, Weihnachten und Ostern habe ich dann schon in amerikanischen Familien bei einheimischen StudienkollegInnen verbracht. Mitte Mai sind dann zwanzig Menschen aus den verschiedensten Ecken des Landes und der Welt in aller Früh zusammengestanden und haben schweren Herzens Abschied genommen.
Zusammenfassend würde ich sagen, dass dieses Jahr eine wertvolle und tolle Erfahrung war. Ich habe für mein Studium sehr viel mitnehmen können (unter anderem 20 Semesterstunden die angerechnet wurden) und Freundschaften mit den unterschiedlichsten Menschen geschlossen. In den Ferien bin ich nach Minnesota, Chicago und auch nach Florida gefahren und habe so weitere Teile der USA gesehen.
Eindeutiges Urteil für dieses Jahr am Central College: sehr empfehlenswert.
ganz genau angerechnet wurden mir die stunden so:
- geschichte 6 std freie wahlfächer
- lehrerinnenbildung 2 std wahlpflichtfächer (von meinem german teaching - wenn man auf der germanistik lehramt macht könnt man sich das soweit ich weiß sogar als FAP anrechnen lassen)
- anglistik: linguistics course, literature course (einmal einstündig, einmal zweistündig), dann 123 oder wie das heißt (essay class) und 7 std fwf.
ich hab praktisch 4 englisch kurse gemacht, die 3-4stündig waren, und die sind mir dann eben als diese vier fächer angerechnet worden (mit jeweils weniger stunden, und die restlichen stunden wurden dann als wahlfächer gerechnet).