Hat schon wer die Prüfungsfragen ausgearbeitet?
Prüfungsfragen
Marianne Klemun
„Wissensmacht, Wissenstransfer und Kolonialismus”
1. Erläutern Sie anhand der Osterhammelschen Definition von Kolonialismus die Involvierung von Wissen in Bezug auf das Verhältnis von Sprache, Raum und Herrschaft im Spanischen Weltreich!
2. Pflanzentransfer – beschreiben Sie den Unterschied zwischen indigenem und universalem Wissen und erörtern Sie die Machtverhältnisse zwischen beiden Wissensformen!
3. Erläutern Sie die wichtigsten Konfliktlinien zwischen den europäischen und den kreolischen Botanikern im spanischen Kolonialreich!
Susanne Heim
„Macht über geographische Räume – Raumplanung und Siedlungspolitik im Zweiten Weltkrieg”
1. Beschreiben Sie die wichtigsten Charakteristika des „Generalplan Ost“ unter Berücksichtigung planungswissenschaftler Kontinuitäten und NS-spezifischer Ausprägungen!
2. Konrad Meyer war der einflussreichste Agrarwissenschaftler und Raumplaner des „Dritten Reichs“. Worauf basierte seine Machtstellung?
3. Im Nürnberger Folgeprozess VIII („Volkstumsprozess“) wurde Konrad Meyer von den Anklagepunkten „Kriegsverbrechen“ und „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ freigesprochen. Wie konnte es dazu kommen? Skizzieren Sie das Verhältnis von Raumplanung und Vertreibungs/Vernichtungspolitik im Kontext des „Generalplan Ost“!
Josef Ehmer
„»Bevölkerung« und Bevölkerungskontrolle: Von der Frühen Neuzeit zum 19. Jahrhundert“
1. Wie kontrastiert Alain Desrosières die Rolle der Statistik im nationalen Kontext von Deutschland und England?
2.
Diskutieren Sie die die Bevölkerungslehre von Malthus und ihre politische Bedeutung.
Franz Eder
„Die Wahrheit des Sex? Sexualwissenschaft(en) im späten 19. und im 20. Jahrhundert“
1. Die sich in den sechziger und siebziger Jahren verändernden sexuellen Normen werden häufig als „sexuelle Revolution“ etikettiert. Diskutieren sie den Begriff der „Revolution“ im Bezug auf die tatsächlichen Veränderungen in Sexualwissenschaften, öffentlicher Wahrnehmung und Alltagsleben.
2. Inwiefern haben die Sexualwissenschaften seit ihrer Entstehung zu einer gesellschaftlichen Normierung des Sexuellen im öffentlichen und privaten Bereich beigetragen?
3. Skizzieren Sie die Positionen von Richard von Krafft-Ebing, Magnus Hirschfeld und Sigmund Freud im Spannungsfeld von wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Wahrnehmung der Homosexualität.
Mitchell Ash
„Die Verwissenschaftlichung/Vergesellschaftung des Psychischen“
1. Während der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts hat es mehrere Ansätze zur Grundlegung einer wissenschaftlichen Psychologie in verschiedenen Ländern gegeben. Bitte besprechen und vergleichen Sie wenigstens zwei
solche Ansätze aus wenigstens zwei Ländern.
2. Auf welchen Wegen kam es zur "Eignungsprüfung" des von Horst Gundlach so genannten "Faktors Mensch" im 1. und im 2. Weltkrieg? Besprechen und vergleichen Sie wenigstens zwei solche Ansätze!
3. Sabine Maasen bespricht in ihrem Text "Governing by Will" die Konstruktion des Willens bzw. des wollenden Subjekts in der Ratgeberliteratur der 1920er Jahre und in der Gegenwart. Welche Ähnlichkeiten und welche Unterschiede kommen dabei zum Vorschein; hat sich dabei das, was als Machtwissen gilt, geändert?
Barbara Orland
“Wissen und Essen? Aufklärung, Unsicherheit und Technikabhängigkeit in der modernen Ernährung”
1. Beschreiben sie das Spannungsverhältnis der Säuglingsernährung im 19. Jahrhundert zwischen Alltag und praktischer Erfahrung auf der einen und wissenschaftlichen Ernährungsregimen auf der anderen Seite.
2. Diskutieren sie die Vermarktungsstrategien der Produzenten künstlicher Säuglingsnahrung vor dem Hintergrund des allgemeinen Leitbildes der „Naturnorm“ Muttermilch im 19. Jahrhundert.
3. In welchem Verhältnis steht die Kommerzialisierung der künstlichen Säuglingsernährung im 19. Jahrhundert zur Etablierung des medizinischen Faches der Pädiatrie?
Dirk Rupnov
»Judenforschung«. Die nationalsozialistische Aneignung jüdischer Geschichte“
1. Was sind die spezifischen Charakteristika des Denkstils der „Judenforschung“?
Wie ordnet sie sich damit in das Feld von Wissenschaft im Nationalsozialismus ein?
2. Welche Funktionen kamen der „Judenforschung“ im Rahmen der nationalsozialistischen Ideologie und Politik zu? Wie verhalten sich Wissenschaft und Verbrechen zueinander?
3. Wie wurde nach dem Krieg mit der Komplizenschaft von Wissenschaftlern mit den NS-Verbrechen umgegangen?
Welche Vorstellungen von Wissenschaft und Wissenschaftlichkeit spielten dabei eine Rolle?
Carl Milford
„Die Macht ökonomischer Ideen und wirtschaftspolitisches Handeln“
1. Erklären Sie die grundlegenden Prinzipien eines so genannten klassisch-neoklassischen Modells zur Erklärung der Funktionsweise ökonomischer Systeme.
2. Erklären Sie die grundlegenden Prinzipien eines so genannten keynesianischen Modells zur Erklärung der Funktionsweise ökonomischer Systeme.
Alexej Kojevnikov
" Wissen, Macht und Wissensmacht im Stalinismus"
1. Welche Funktion hatten die von Alexei Kojevnikov beschriebe-nen Diskussionsspiele im Rahmen der innerparteilichen Demo-kratie der KPdSU? Inwiefern ist der Begriff „Demokratie“ in die-sem Kontext berechtigt oder unberechtigt?
2. Der von Alexei Kojevnikov beschriebene sowjetische Diskussi-onsmodus von „Kritik und Selbstkritik“ wurde auch in wissen-schaftlichen Auseinandersetzungen praktiziert. Beschreiben Sie seine Funktionsweise anhand eines Beispiels aus dem Text.
3. Wie charakterisiert Alexei Kojevnikov das Verhältnis von Politik und Wissenschaft in der Sowjetunion?
Liebe alle,
nach langen Jahren des Betriebs folgt nun auch das Geschichteforum dem Germanistikforum (https://forum.narrenschiff.org) in den Ruhestand.
Allerdings lassen wir das Forum noch aktiv (also eher ein Vor-Ruhestand), nur die Neu-Registrierung ist ab sofort nicht mehr möglich. Leider ist das Administrationsteam auf eine Person geschrumpft und mir alleine ist es - auch zeitlich - nicht mehr möglich, das Forum den aktuellen Studienplänen angemessen anzupassen und das Forum zu moderieren.
Falls es Interessierte an einem Fortbetrieb gibt (eventuell in Kooperation mit der FB-Gruppe), können sich diese gerne an mich wenden.
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VO Ringvorlesung: Wissen - Macht - Wissensmacht -
-
- Mini-Historicus
- Beiträge: 20
- Registriert: Fr 15.Sep 2006, 7:36
- emilystrange
- Felis mala
- Beiträge: 589
- Registriert: Mo 16.Jan 2006, 15:56
- Studienplan: Geschichte LA neu (ab WS 2008)
- Wohnort: Wien 1060
Re: VO Ringvorlesung: Wissen - Macht - Wissensmacht -
hat vielleicht jemand diese Fragen bereits ausgearbeitet?! Ich konnte in diese Einheit leider nichte gehen und hab bereits alle anderen Fragen ausgearbeitet und wäre bereit, einzelen Fragen gegen diesen Termin zu tauschen!developer hat geschrieben: Alexej Kojevnikov
" Wissen, Macht und Wissensmacht im Stalinismus"
1. Welche Funktion hatten die von Alexei Kojevnikov beschriebe-nen Diskussionsspiele im Rahmen der innerparteilichen Demo-kratie der KPdSU? Inwiefern ist der Begriff „Demokratie“ in die-sem Kontext berechtigt oder unberechtigt?
2. Der von Alexei Kojevnikov beschriebene sowjetische Diskussi-onsmodus von „Kritik und Selbstkritik“ wurde auch in wissen-schaftlichen Auseinandersetzungen praktiziert. Beschreiben Sie seine Funktionsweise anhand eines Beispiels aus dem Text.
3. Wie charakterisiert Alexei Kojevnikov das Verhältnis von Politik und Wissenschaft in der Sowjetunion?
Bitte per pn melden!
Danke schön!
lg
Die Katze weiß wohl, wem sie den Bart leckt. -
Johann Wolfgang von Goethe
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