Link: http://salzburg.orf.at/stories/353933/ (12.4. 2009)Krise: Kein Geld mehr für Jungforscher
Die Wirtschaftskrise trifft jetzt auch die Geisteswissenschaften mit voller Härte: Es sei kaum noch möglich, für junge Wissenschaftler Geld aufzutreiben, beklagt Landesarchäologe Raimund Kastler. Darunter leide die Aufarbeitung wichtiger Funde.
Aufarbeitung bedeutender Funde leidet
Die wissenschaftliche Aufarbeitung höchst bedeutender Grabungsfunde müsse auf die lange Bank geschoben werden.
Die Wirtschaftskrise trifft also nicht nur Produktionsbetriebe, auch die Geisteswissenschaften leiden an den ausgehungerten Budgets.
Geld für wissenschaftliche Aufarbeitung fehlt
Das Graben und Dokumentieren ist nur ein Teil der Archäologenarbeit - wenn die Funde gehoben sind, müssen sie wissenschaftlich ausgewertet und veröffentlicht werden.
In den Depots der Landesarchäologie wartet Arbeit für jede Menge Wissenschaftler, denn seit Jahren fehlt es an ausreichend Geld und Personal, um Grabungsprojekte wissenschaftlich abzuschließen.
"Fondstöpfe sind leer"
Was bisher geschah, war durch Projekte möglich, die vom Forschungsfonds oder dem Nationalbankfonds finanziert wurden, sagt Landesarchäologe Raimund Kastler.
"Beide Institutionen sind aber durch die Finanzkrise sehr, sehr stark geschädigt. Die Fondstöpfe sind leer, und damit bricht uns eine ganz wesentliche Säule der Finanzierung für junge wissenschaftliche Nachwuchskräfte weg."
"Manche stehen wirtschaftlich vor dem Nichts"
Bei den geförderten Projekten werden junge Wissenschaftler keineswegs reich. Nach Jahren der akademischen Ausbildung ist für sie ein Bruttomonatslohn von 1.700 Euro vorgesehen. Aber selbst das sei nun vorbei, kritisiert Kastler:
"Hoffnung besteht am ehesten für jene jungen Wissenschaftler, die einige Jahre in Projekten arbeiten, sich so einen gewissen Namen machen, sich so auch einiger Maßen selbst finanzieren können, und sich danach an anderen Stellen bewerben.
Aber im Moment ist die Stimmung ganz schlecht. Extrem schlecht ist sie vor allem bei jenen Leuten, die bereits über drei, vier Jahre oder einen noch längeren Zeitraum fondsgeförderte Projekte hatten und jetzt wirtschaftlich vor dem Nichts stehen."
Private Sponsoren kaum aufzutreiben
Besonders dramatisch sei die Lage junger Geisteswissenschaftler auch deshalb, weil es für sie kaum möglich sei, private Sponsoren aufzutreiben, ergänzt Kastler.
Liebe alle,
nach langen Jahren des Betriebs folgt nun auch das Geschichteforum dem Germanistikforum (https://forum.narrenschiff.org) in den Ruhestand.
Allerdings lassen wir das Forum noch aktiv (also eher ein Vor-Ruhestand), nur die Neu-Registrierung ist ab sofort nicht mehr möglich. Leider ist das Administrationsteam auf eine Person geschrumpft und mir alleine ist es - auch zeitlich - nicht mehr möglich, das Forum den aktuellen Studienplänen angemessen anzupassen und das Forum zu moderieren.
Falls es Interessierte an einem Fortbetrieb gibt (eventuell in Kooperation mit der FB-Gruppe), können sich diese gerne an mich wenden.
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Krise: Kein Geld mehr für Jungforscher
- Michael79
- Ehemalige
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Krise: Kein Geld mehr für Jungforscher
Es ist einfach nur noch deprimierend...
Wer über Geld mehr wissen will, als nur Zinssätze, studiert Numismatik.
Robert Göbl
http://numismatik.univie.ac.at/
Wo das Gespräch verstummt, hört das Menschsein auf. (Bert Brecht)
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Re: Krise: Kein Geld mehr für Jungforscher
Mich wundert es, daß es erst jetzt unter dem Vorwand der Wirtschaftskrise zur Streichung dieser Stellen kommt.
difficile est satiram non scribere
- Savonarola
- Ehemalige
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- Registriert: Do 22.Mai 2008, 6:17
- Studienplan: Masterstudien Geschichte (neu ab WS 2014)
Re: Krise: Kein Geld mehr für Jungforscher
Na zum "Glück" ist längst ein Historiker an der Macht, wenn ich fertig bin. 
