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Zweitstudium zu Bachelor Geschichte sinnvoll?

Alles zum Studium der Geschichte (Bachelor/LA neu, etc.), was nicht in andere Kategorien passt
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Beelzebub
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Zweitstudium zu Bachelor Geschichte sinnvoll?

Beitrag von Beelzebub »

Hallo,

ich werde im kommenden Sommersemester mein Geschichtestudium beginnen. Jetzt spiel ich schon länger mit dem Gedanken, ein zweites Studium daneben anzufangen (BWL, Rechtswissenschaft oder auch komplett entgegengesetzt Informatik).

Meine Frage ist nur, ob es sich lohnt ein zweites Studium nebenbei zu beginnen. Wie zeitintensiv wäre denn so etwas, da ich in Geschichte schon sehr weit kommen möchte (Interesse ist sehr groß), ein Zweitstudium allerdings zusätzliche Qualifikationen bringt.

Habt ihr ein Zweitstudium? Wenn ja, welche Erfahrungen macht ihr während der Studienzeit (komplett überlastet oder doch noch im akzeptablen Rahmen).

Vielen Dank schon Mal für Eure Hilfe!

LG

Matthias
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oOkunterbuntOO
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Re: Zweitstudium zu Bachelor Geschichte sinnvoll?

Beitrag von oOkunterbuntOO »

Hallo,

Also ich denke das kommt auf die Studien an. Ich habe zwei Jahre lang neben Geschichte noch Literatur studiert und das war abgesehen von manchen Terminkorrelationen (die es aber auch oft innerhalb des Geschichtestudiums gibt^^) gar kein Problem. Man kann sich da ja auch ganz frei einteilen was/wieviel man im Semester macht. Ich hab schon etwas über dem Durschnitt an ECTS absolviert und beende den Bachelor Geschichte mit Zweitstudium voraussichtlich nach 5 Semestern.
Seit diesem Semester mach ich allerdings ein anderes Zweitstudium nebenbei (Biologie) und da könnt ich mir kein zweites Studium mehr nebenbei vorstellen, weil Biologie so arbeitsintensiv ist. Da ich in Geschichte "nur" mehr die Bachelorarbeit schreibe, geht das, aber sonst fänd ich es sehr schwierig.

Generell finde ich nicht, dass das Geschichtestudium so wahnsinnig anstrengend und zeitintensiv ist (gleich in meiner Einführung bei Buchmann, meinte er, wir sollen Spaß haben denn es sei ja ein "leichtes" Studium); aber möglicherweise hängt das auch von den Lehrenden ab, wieviel sie verlangen und natürlich ganz sicher davon wieviel man sich selbst mitnehmen will bzw. "freiwillig" manche Sachen aus Interesse macht, die vielleicht mehr Arbeitsaufwand sind. Und wenn man mal in dem Bereich arbeiten will, wird man wohl zusätzlich noch Zeit einplanen für außeruniversitäre Erfahrungen und Tätogkeiten.
Ca. 70 % der Leute, mit denen ich in den Vorlesungen geredet hab, haben auch ein zweitstudium nebenher gemacht; also ich denke, dass das bei geisteswissenschaftlichen Richtungen durchaus nicht unüblich ist.

Keine Ahnung wie der Lernaufwand bei BWL und Rechtswissenschaften und Informatik ist (obwohl ich da von manchen Freunden die das machen gehört habe, dass es schon intensiv ist), ich denke das müsstet du dir einfach mal ansehen ;)

Und bezüglich Überlastung: Klar hat man mehr zu tun als nur in einem Studium, das muss einem schon klar sein. Man muss sich halt überlegen wieviel Zeit man in die gesamte Studienzeit investieren will (also ganz viel machen und doch ab und zu Stress haben, dafür schnell fertig sein; oder zwei, drei Semester länger studieren und dafür "gemütlicher").

Vielleicht kannst du damit ja was anfangen^^

LG
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scalogna
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Re: Zweitstudium zu Bachelor Geschichte sinnvoll?

Beitrag von scalogna »

Ich kann dir nur aus meiner Erfahrung mit einem Doppelstudium (Diplomstudium + Bachelor) sagen: Es funktioniert, man sollte aber bewusst seine Prioritäten setzen. Also sich - entweder dauerhaft oder jedes Semester neu - für ein "favorisiertes" Studium entscheiden, an dem und dessen studienplantechnischen Anforderungen man die Semesterplanung ausrichtet (mit der Konsequenz, dass man im Zweitfach entweder langsamer vorankommt oder auch mal Lehrveranstaltungen belegt, die einen nicht sooo rasend interessieren, aber halt zeitlich passen).
Obwohl das Bachelorstudium hier nicht mehr soviel Freiheit erlaubt wie früher die Diplomstudien, ist es dennoch möglich, sich einiges aus den beiden Studien gegenseitig anrechnen zu lassen. Dazu habe ich persönlich die Erfahrung gemacht, dass es durchaus Synthesen beim Lernen gibt (gut, ist bei einer Kombi Geschichte + Informatik wohl nicht so der Fall ^^) - z.B. weil man als Geschichtestudent die historischen Hintergründe einer literatur- oder kulturwissenschaftlichen VO schon aus dem Effeff beherrscht, während sich andere erstmal diese Zusammenhänge hineinpauken müssen, bevor sie das Hauptargument der VO verstehen. Eine noch persönlichere Erfahrung, deren Eintritt ich natürlich bei etwaigen Nachahmern nicht garantieren kann, ist, dass es bei mir witzigerweise immer in den Semestern am besten gegangen ist, wo ich sehr viele Lehrveranstaltungen absolviert habe, weil ich da einfach wusste, dass keine Zeit zum Prokrastinieren bleibt. ;-)
Allen Ernstes Ist Oesterreich Unrettbar.
lilith08
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Re: Zweitstudium zu Bachelor Geschichte sinnvoll?

Beitrag von lilith08 »

Ein Zweitstudium neben Geschichte ist eindeutig zu schaffen.
worauf du allerdings achten solltest sind die Steops der beiden Fächer und ob beide nebeneinander zu schaffen sind, da einige Steops ziemlich heftig sind und man das studium leider meist nur noch sinnvoll weiterführen kann, wenn man die Steops sofort abschließt.
Sollte sich das als schwierig darstellen, solltest du dir vielleicht überlegen die Studien versetzt (ein Studium ein oder zwei semester später) anzufangen.
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