Liebe alle,
nach langen Jahren des Betriebs folgt nun auch das Geschichteforum dem Germanistikforum (https://forum.narrenschiff.org) in den Ruhestand.
Allerdings lassen wir das Forum noch aktiv (also eher ein Vor-Ruhestand), nur die Neu-Registrierung ist ab sofort nicht mehr möglich. Leider ist das Administrationsteam auf eine Person geschrumpft und mir alleine ist es - auch zeitlich - nicht mehr möglich, das Forum den aktuellen Studienplänen angemessen anzupassen und das Forum zu moderieren.
Falls es Interessierte an einem Fortbetrieb gibt (eventuell in Kooperation mit der FB-Gruppe), können sich diese gerne an mich wenden.
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Münzen auf Augen
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- Historicus
- Beiträge: 54
- Registriert: Fr 04.Aug 2006, 22:47
Münzen auf Augen
Hi,
ich beschäftige mich mit der Frage, wie Münzen in Bestattungen eingesetzt wurden.
Der Obolus wurde ja von den Griechen ihren Toten unter die Zunge geschoben.
Aber es gibt ja auch Grabfunde, wo die Münzen auf die Augen gegeben wurden, zum Beispiel im späten Ägypten.
Laut einigen Quellen war es bis 1998 üblich, den Päpsten Münzen auf die Augen zu geben.
Leider gibt es punkto Münzen auf den Augen ziemliche Widersprüche. Vielleicht kann mir jemand helfen, woher dieser Brauch ursprünglich stammt und dazu mehr Informationen geben.
Danke.
Gruß
ich beschäftige mich mit der Frage, wie Münzen in Bestattungen eingesetzt wurden.
Der Obolus wurde ja von den Griechen ihren Toten unter die Zunge geschoben.
Aber es gibt ja auch Grabfunde, wo die Münzen auf die Augen gegeben wurden, zum Beispiel im späten Ägypten.
Laut einigen Quellen war es bis 1998 üblich, den Päpsten Münzen auf die Augen zu geben.
Leider gibt es punkto Münzen auf den Augen ziemliche Widersprüche. Vielleicht kann mir jemand helfen, woher dieser Brauch ursprünglich stammt und dazu mehr Informationen geben.
Danke.
Gruß
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- Mini-Historicus
- Beiträge: 28
- Registriert: Mo 13.Mär 2006, 15:10
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- emilystrange
- Felis mala
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- Studienplan: Geschichte LA neu (ab WS 2008)
- Wohnort: Wien 1060
-
- Historicus
- Beiträge: 54
- Registriert: Fr 04.Aug 2006, 22:47
Richtig. Der Obolus sollte an den Fährmann für eine Überfahrt vom Totenfluss zum Totenreich des Hades gezahlt werden.war da nicht irgendwas in der gr. mythologie von wegen fluß styx und zoll an den fährmann?!
Styx alleine gesehen ist übrigens falsch. Insgesamt führen 5 mündende Flüsse ins Totenreich, noch wichtiger als der Styx ist der Acheron.
Über die Griechen weiß ich in diesem Bezug bescheid.
Mir geht es aber nur um jene Völker, die die Münzen auf die Augen gelegt haben.

- scalogna
- Historicus Auxiliarius
- Beiträge: 785
- Registriert: Fr 02.Feb 2007, 19:28
- Studienplan: Masterstudien Geschichte (neu ab WS 2014)
- Wohnort: Wien
ich hab mal irgendwo aufgeschnappt, dass das zumindest in Teilen des Alexander-Reiches bzw. Nachfolgestaaten gegeben haben soll (-> spätes Ägypten !?!), aber leider weiß ich nicht mehr, wo das war, irgendso ein populärwissenschaftliches Hefterl wie P.M. History oder sowas.
das mit den Päpsten und 1998 hab ich nicht ganz kapiert, zwischen 1978 und 2005 ist ja gar kein Papst gestorben? oder wurde diese Regelung von Joh. Paul II. 1998 abgeschafft?
das mit den Päpsten und 1998 hab ich nicht ganz kapiert, zwischen 1978 und 2005 ist ja gar kein Papst gestorben? oder wurde diese Regelung von Joh. Paul II. 1998 abgeschafft?
Allen Ernstes Ist Oesterreich Unrettbar.
- Michael79
- Ehemalige
- Beiträge: 1210
- Registriert: Sa 29.Okt 2005, 11:19
- Studienplan: Geschichte alt (ab WS 1992)
- Wohnort: Wien/Kärnten
Hallo!
Würde diesbezüglich entweder auf das Institut für Numismatik und Geldgeschichte fahren und dort die Bibliothek oder einen Prof fragen, oder dem Institutsvorstandstellvertreter Wolfgang Szaivert eine Mail schicken. Dort kann dir bestimmt geholfen werde. Studiere ja Numismatik, aber bin leider in den Ferien in Kärnten.
Link: www.univie.ac.at/numismatik
mail: Wolfgang.Szaivert@univie.ac.at
lg Michael
Würde diesbezüglich entweder auf das Institut für Numismatik und Geldgeschichte fahren und dort die Bibliothek oder einen Prof fragen, oder dem Institutsvorstandstellvertreter Wolfgang Szaivert eine Mail schicken. Dort kann dir bestimmt geholfen werde. Studiere ja Numismatik, aber bin leider in den Ferien in Kärnten.
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lg Michael
Wer über Geld mehr wissen will, als nur Zinssätze, studiert Numismatik.
Robert Göbl
http://numismatik.univie.ac.at/
Wo das Gespräch verstummt, hört das Menschsein auf. (Bert Brecht)
Robert Göbl
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- eridiyah
- Superbus Historicus
- Beiträge: 520
- Registriert: Mi 13.Jul 2005, 19:07
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- Publius Historicus
- Beiträge: 96
- Registriert: Di 13.Mär 2007, 13:17
- Studienplan: Magisterstudien Geschichte (ab WS 2005)
- Wohnort: Wien
In der Wikipedia gibt es diesbezüglich einige interessante Artikel. Laut dem Artikel zum Turiner Grabtuch wr dieser Brauch auch in Jesus' Umfeld gebräuchlich (wobei dort wiederum die Griechen als Referenz aufgeführt werden).
Im Artikel Grabbeigabe heißt es:
Im Artikel Grabbeigabe heißt es:
Am interessantesten finde ich aber den Artikel Böser Blick, demzufolge es diesen brauch noch im frühen 20. Jahrhundert gab:Im späten Ägypten wurden dem Toten zwei Münzen auf die Augen gelegt, die er für den Fährmann benötigte, der ihn über den Totensee bringen sollte. In Europa gebrächlicher ist die Sitte eine Münze in den Mund zu legen. Eine solche spezielle Grabbeigabe war im alten Griechenland der Obolus. Viele Beigaben fielen Grabräubern zum Opfer.
Das Böse Auge spielte auch in anderen Bereichen des Volksglaubens eine Rolle. So fürchteten die Menschen schon seit dem Altertum und bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein die Augen des frisch Verstorbenen. Sie mussten unter allen Umständen sofort geschlossen werden, weil man der Überzeugung war, dass in der Leiche noch undefinierbare, aber gefährliche Lebenskräfte am Werk waren. Diese Vorstellungen gehörten in den Umkreis des Glaubens an „lebende Leichen“ und sind daher auch recht nah mit dem Vampirglauben verwandt. Es wurde allgemein befürchtet, dass der Tote sich durch das offene Auge nach einem Opfer umschauen könne, das er dann nach sich ins Grab „ziehen“ würde. Daher wird diese Art von schädigendem Untoten im Volksmund auch als Nachzehrer bezeichnet. Um sich vor dem Schadenszauber des Toten bzw. Untoten zu schützen, musste derjenige, der der Leiche die Augen schloss, nach Möglichkeit vermeiden, ihr ins Gesicht zu schauen. Oft wurden die Augen mit Münzen oder Tonscherben, in die man ein Kruzifix geritzt hatte, verschlossen.