Liebe alle,
nach langen Jahren des Betriebs folgt nun auch das Geschichteforum dem Germanistikforum (https://forum.narrenschiff.org) in den Ruhestand.

Allerdings lassen wir das Forum noch aktiv (also eher ein Vor-Ruhestand), nur die Neu-Registrierung ist ab sofort nicht mehr möglich. Leider ist das Administrationsteam auf eine Person geschrumpft und mir alleine ist es - auch zeitlich - nicht mehr möglich, das Forum den aktuellen Studienplänen angemessen anzupassen und das Forum zu moderieren.

Falls es Interessierte an einem Fortbetrieb gibt (eventuell in Kooperation mit der FB-Gruppe), können sich diese gerne an mich wenden.

Berufschancen?

Alle allgemeinen Fragen zum Diplomstudium Geschichte (WS 1992/2002) und zum LA Geschichte (WS 1992/2002).
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Fennek
Neo-Historicus
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Registriert: Do 27.Jul 2006, 1:45

Berufschancen?

Beitrag von Fennek »

Hallo erstmal!

Also mein "Problem" ist Folgendes: Ich bin nicht mehr allzu weit von der Matura entfernt (im Herbst in der 7. Klasse AHS), und schön langsam wirds Zeit, sich ein paar Gedanken um die Zukunft zu machen (-> Beruf).

Mich persönlich interessiert in der Schule grundsätzlich nur Geschichte und Kunstunterricht; demnach erscheint es relativ logisch, sich einen Beruf in diesen Gebieten zu suchen. Kunst entfällt, da ich doch eher ein bescheidenes Talent habe :roll:. Und bei dem Thema Geschichts-Studium sagt in meinem Umkreis eigentlich jeder "Geschichte bringt nichts, damit kannst nichts machen". Da kommt bei mir dann natürlich die Frage, ob das auch stimmt (denn ich kenn im Grunde niemanden, der Geschichte auf [Diplom] studiert hat).

Gibt es mit einem Geschichts-Studium also reelle Chancen auf einen (sicheren) Arbeitsplatz, der auch vom Gehalt her der akademischen Ausbildung gerecht wird, oder ist Geschichte doch nur als Zweit-Studium geeignet?
todd

Beitrag von todd »

also diese leute die immer sagen: nein, geschichte bringt nichts, mach lieber was anderes. wieso studierst nicht bwl? wieso nicht jus? mich nervt das schon so... ist in meiner familie dasselbe. "wieso studierst du geschichte? das bringt doch e nichts!" :evil: ich mein, nur weils heißt, dass ich mit am wirtschaftsstudium irgendwann einen job bekomme, bei dem ich im büro 8-17 uhr vergammle, na danke.. ok. es gibt sicher leute, die das machen wollen, ich will da jetzt niemanden beleidigen oder so. also sorry... (ganz davon abgesehen sind die jobaussichten von wirtschafterInnen auch nicht mehr die besten)
du findest nach jedem studium einen job (oder auch nicht - so ist das numal heutzutage). egal welches. es kommt halt auf deine motivation drauf an und du musst halt selber schaun, was dich interessiert und in welche richtung du dann beruflich gehen willst. und du musst offen sein für viele dinge. lass dich nicht von so blöden sprüchen abhalten, das zu studieren, was dich interessiert.. obs jetzt geschichte ist oder kunstgeschichte oder byzantinistik und neogräzistik oder jus oder bwl oder was auch immer... wennst wirklich an job willst nach dem studium dann nimm molekulare biologie oder was auch immer. da sind die chancen laut www.studieren.at "sehr gut"..
in diesem sinne: träume nicht dein leben, sondern lebe deinen traum..
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Martin
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Beitrag von Martin »

Willkommen im Forum, Fennek!

Schön, daß Du Dich mit dem Gedanken trägst, ein Geschichtsstudium zu beginnen.

Zu Deiner Frage: Natürlich gibt es Möglichkeiten im Beruf zu arbeiten, auch bei leidlich angemessenem Gehalt. Allerdings: Diese Chance ist keinesfalls sicher. Die Gegenfrage hierzu kann nur lauten: Wo ist es sicher, einen sicheren, gutbezahlten Job zu bekommen? Sicher nur mehr in sehr wenigen Fächern, zu denen sicher nicht Jus und/oder Medizin gehören; auch dort ist der sichere Job Vergangenheit.

Des weiteren solltest Du Dir im Klaren darüber sein, daß das Geschichtestudium wesentlich anders abläuft als der Geschichtsunterricht in der Schule. Zur Orientierung empfehle ich Dir die Seite des Student Points, der ersten Anlaufstelle für "Anwärter" an der Universität Wien:

http://studentpoint.univie.ac.at

und dort die Beschreibung des Geschichtestudiums:

Beschreibung Geschichtsstudium

mfG
Martin
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Starbuck
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Beitrag von Starbuck »

@todd: diese einstellung der eltern/familie kennen einige von uns nur all zu gut, glaub mir das.

ich glaube es kommt sehr auf deine wahlfächer an, also auf was du dich wirklich spez. weil es auf das nun einmal jetzt ankommt. fremdsprachen (ostsprachen) sind sicherlich eine große hilfe später, das es nur wenige gibt die sich dort in sachen forschung einarbeiten können weil die wenigsten fließend eine ostsprache beherrschen
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Juli
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Beitrag von Juli »

ich hab die Berufsreife gemacht um Geschichte zu studieren. Noch heute fragt mich meine Mum: "Und, kannst mit der Berufsreife dann auch was sinnvolles machen? Du hast ja schon einen Beruf!!!"

Zum Glück kann mein Studium selbst finanzieren (Stipendium und Nebenjob sei Dank!)

Lass Dir nichts vorschreiben, Du mußt ja dann auch später den Job haben/finden, nicht Deine Eltern!
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Birgit
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Beitrag von Birgit »

ich glaub es ist allgemein schwierig jobs zu finden.. egal ob du jetzt wirtschaft oder kulturwissenschaften studierst.
die leute mit bwl abschluss haben sogar noch gröbere probleme als leute von geschichte. eine professorin hat mir gesagt, dass die firmen sogar kulturwissenschaftler den wirtschaftswissenschaften vorziehen, da diese im denken viel offener sind und alles hinterfragen...
so ist haben zb die cheffinen von new yorker, von starbucks oder sogar von siemens ein kulturwissenschaftliches studium.

also du kannst mit geschichte sicherlich nciht nur in den historischen bereich... die chancen sind oft sehr breit gefächert. natürlich sind die wahlfächer sehr wichtig! und kontakte können auch nie schlecht sein!

kopf hoch... am wichtigsten ist aber, dass dir das studium spaß machT! weil erst dann kannst du dich auch am markt gut verkaufen
Ta Liubit Tu

Früher kochten Töchter, wie sie es von den Müttern lernten. Heute saufen wie ihre Väter. Hoch lebe unsere Generation

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Hannibal
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Beitrag von Hannibal »

Ich bin der Meinung, man soll sein Studium nach seinen Interessen wählen. Je mehr man sich für ein Thema interessiert, desto lieber lernt man, desto schneller kommt man voran und desto besser wird man im Endeffekt. Und je besser man ist, desto besser sind auch die Berufschancen.
spw74
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Re: Berufschancen?

Beitrag von spw74 »

Bin zufällig auf diesen Eintrag gestossen... Weiß jemand, ob Fennek Geschichte studiert hat? Wär doch interessant zu erfahren. Ein Jahrzehnt später...welche Wahl hat Fennek wohl getroffen..??

LG
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